Was bewirkt Dutasterid gegen Haarausfall?
Dutasterid gegen Haarausfall könnte neue Hoffnung für Männer bringen, die unter einem erblich bedingten Haarverlust, der androgenetischen Alopezie, leiden. Bei Dutasterid handelt es sich, genau wie bei Finasterid, um ein Medikament aus der Gruppe der Steroide.
Es verändert den männlichen Hormonstoffwechsel, der auch für die androgenetische Alopezie verantwortlich ist. Sind die Haare erst einmal ausgefallen, die Haarfollikel abgestorben und haben sich Geheimratsecken, Stirnglatze oder eine Glatze am Oberkopf gebildet, können die ausgefallenen Haare nicht mehr nachwachsen.
Allerdings könnte Dutasterid bei Haarausfall das Fortschreiten des Haarverlusts verhindern, da es die Ausschüttung von Dihydrotestosteron, dem Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron, hemmt. Möchten Sie dieses Medikament anwenden, geht nichts ohne ein ausführliches Gespräch mit dem Dermatologen.
Was ist Dutasterid gegen Haarausfall?
Dutasterid gehört, genau wie Finasterid und die Sexualhormone, zur Stoffklasse der Steroide. Es ist ein 5alpha-Reduktase-Hemmer. Dutasterid hemmt das Enzym 5alpha-Reduktase, das für die Umwandlung des männlichen Sexualhormons Testosteron in seine biologisch aktivere Form Dihydrotestosteron (DHT) verantwortlich ist.
DHT führt zu einem erblich bedingten Haarausfall, dessen typische Anzeichen Glatze am Oberkopf, Geheimratsecken und Stirnglatze sind. Schreitet die androgenetische Alopezie weiter fort, bleibt nur noch ein kleiner Haarkranz am Hinterkopf zurück.
Bei Männern mit androgenetischer Alopezie schädigt DHT die Haarfollikel und führt schließlich zu deren Absterben. Hier könnte Dutasterid den Haarausfall bei Männern stoppen oder verlangsamen. Wird weniger DHT gebildet, könnte eine Schädigung der Haarfollikel vermieden werden.
Dutasterid ist ein rezeptpflichtiges Medikament und wird zur Behandlung von gutartigen Prostata-Vergrößerungen verwendet, genau wie Finasterid. In geringerer Wirkstoffkonzentration ist Finasterid im Haarwuchsmittel Propecia enthalten, das rezeptflichtig ist und in Tablettenform angewendet wird.
Wie erfolgt die Behandlung eines Haarverlustes mit Dutasterid?
Dutasterid wird als Medikament zur Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen verordnet, doch ist es zur Behandlung von Haarausfall in Deutschland noch nicht zugelassen. Für eine Zulassung von Dutasterid gegen Haarausfall sind noch nicht genügend Studien vorhanden, obwohl bereits nachgewiesen wurde, dass es einer androgenetischen Alopezie entgegenwirken kann.
In einer Studie von 2010 wurde bereits festgestellt, dass eine Dutasterid Dosierung von 0,5 Milligramm täglich einen Haarausfall verzögern kann. Gemäß der Studie wuchsen die Haare bei den Teilnehmern auch wieder nach, wenn die Haarfollikel noch intakt waren.
In einigen Ländern erfolgen bereits Behandlungen mit Dutasterid bei Haarausfall. Der Arzt kann auch eine Off-Label-Behandlung vornehmen, bei der er Dutasterid außerhalb der von den Zulassungsbehörden genehmigten Anwendungsgebiete verwendet.
Anders als Finasterid wird Dutasterid nicht in Tablettenform angewendet. Es wird mit feinen Nadeln in geringen Abständen direkt in die Kopfhaut gespritzt. Um dem Patienten den Stress der vielen Injektionen zu ersparen, kann der Arzt die Kopfhaut zuvor lokal betäuben.
Nach der Behandlung können Druckgefühl oder Kopfschmerzen auftreten. Da Dutasterid in Deutschland noch nicht zugelassen ist, liegen noch keine Ergebnisse darüber vor, wie Dutasterid einen Haarausfall bei Frauen bekämpfen kann. Es greift in den männlichen Hormonhaushalt ein. Bei Frauen könnte eine Behandlung erfolgreich, aber auch gefährlich sein.
Welche Nebenwirkungen hat Dutasterid?
Da Dutasterid ähnlich wie Finasterid wirkt, hat es auch ähnliche Nebenwirkungen. Wird Dutasterid gegen Haarausfall direkt in die Kopfhaut gespritzt, sind Entzündungen oder allergische Reaktionen nicht auszuschließen.
Es kann auch zu Juckreiz oder Brennen im Bereich der Einstichstellen kommen. Als Nebenwirkungen können auch
- sexuelle Unlust sowie Libidoverlust
- Erektionsstörungen bis hin zu Impotenz
- Leberschädigungen
- Veränderungen der männlichen Brust bis hin zu Brustkrebs
- Depressionen
- Gewichtszunahme
auftreten.
Möchten Sie Dutasterid gegen Haarausfall anwenden, sollten Sie unbedingt mit dem Arzt sprechen. Er wägt die möglichen Nebenwirkungen gegen den Nutzen des Medikaments ab und kann auch eine Alternative empfehlen. Ist die androgenetische Alopezie stark fortgeschritten, ist die Anwendung von Dutasterid sinnlos. In solchen Fällen hilft nur noch eine Haartransplantation.
Was ist besser – Finasterid oder Dutasterid?
In einigen Studien wurde bereits nachgewiesen, dass Dutasterid gegen Haarausfall sogar noch wirksamer als Finasterid sein kann. Mit Finasterid haben die Ärzte bereits gute Erfahrungen bei der Behandlung von Haarausfall gemacht.
Allerdings reichen diese Studien und diese Ergebnisse noch nicht aus, dass Dutasterid bei Haarausfall in Deutschland offiziell zugelassen werden kann. Bei der Frage, ob Dutasterid oder Finasterid bei Haarausfall besser ist, sollten Sie daran denken, dass beide Medikamente starke Nebenwirkungen haben können.
Einige Experten gehen davon aus, dass die Nebenwirkungen von Dutasterid weniger stark als die von Finasterid sind. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Finasterid und Dutasterid um verschreibungspflichtige Medikamente, egal, ob sie zur Behandlung von Prostatavergrößerungen oder von Haarausfall angewendet werden.
Fazit: Dutasterid wirkt ähnlich wie Finasterid
Dutasterid gegen Haarausfall wirkt ähnlich wie Finasterid und ist ein 5alpha-Reduktase-Hemmer. Es unterdrückt das Enzym 5alpha-Reduktase und vermindert daher die Bildung von DHT, dem Abbauprodukt von Testosteron.
Bislang wird Dutasterid in Deutschland nur zur Behandlung von Prostatavergrößerungen angewendet. Gegen Haarausfall ist es noch nicht zugelassen, da die vorhandenen Studien noch nicht ausreichen. In Studien wurde aber bereits nachgewiesen, dass es noch wirksamer als Finasterid bei der Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls sein kann.
Der Arzt kann Dutasterid bei Haarausfall Off Label, außerhalb der Zulassung, verordnen. Sie sollten aber nicht die Nebenwirkungen vergessen.
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