Haarausfall durch Jod

Haarausfall durch Jod

Viele Erkrankungen der Schilddrüse entstehen durch Jodmangel und können zu Haarausfall führen. Eigentlich ist Jod gut, um einen Haarausfall zu bekämpfen. Es kann jedoch zu einem Haarausfall durch Jod kommen, wenn die Jodversorgung zu hoch ist. Haarverlust durch Jod entsteht zumeist bei einer Hashimoto-Thyreoiditis.

Haarausfall durch Jod – wenn die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht gerät

Werden Ihre Haare stumpf, immer dünner und brechen sie ab, kann das an einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse liegen. Im weiteren Verlauf kann es zu einem diffusen Haarausfall kommen. Die Haare fallen gleichmäßig auf dem gesamten Kopf aus.

Sie werden immer lichter, bis schließlich die Kopfhaut durch die Haare sichtbar wird. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass es zu einem Totalverlust der Haare kommt. Bemerken Sie einen Haarausfall und geht er auch noch mit Symptomen wie

  • starkem Schwitzen
  •  Durchfällen oder Verstopfungen
  •  Schlafstörungen
  •  Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme

einher, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er führt ein Anamnesegespräch und untersucht Ihr Blut. Dabei kontrolliert er auch die Schilddrüsenwerte. Eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion wird mit Medikamenten wie Schilddrüsenhormonen und Jodtabletten behandelt.

Auch die Medikamente können zu einem Haarausfall führen. Zumeist bessert sich das Problem im Laufe der Zeit wieder. Die Schilddrüse benötigt Jod, um zu funktionieren. Wird der Jodmangel ausgeglichen, wachsen die Haare meistens wieder nach.

Jod kann bei einer Erkrankung der Schilddrüse das Haarwachstum fördern. Kommt es zu einem Haarverlust durch Jod, liegt ein Jodüberschuss vor. Die Schilddrüse gerät aus dem Gleichgewicht. Es kann zu einer Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung, kommen.

Wie ein Haarverlust durch Jod entstehen kann

Früher war vor allem ein Jodmangel verantwortlich für Erkrankungen der Schilddrüse. Aufgrund dieser Tatsache erfolgt in Deutschland eine Jodmangelprophylaxe.

Seit 1959 wird jodiertes Speisesalz im Handel angeboten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Deutschlanda zu einem Jodmangelgebiet erklärt.

Mit einer breit angelegten Jodmangelprophylaxe wurde 1981 begonnen. Der bis dahin noch vorhandene Aufdruck „nur bei ärztlich festgestelltem Jodmangel“ ist seitdem von Jodsalz-Verpackungen verschwunden. In der Wurst- und Fleischwarenindustrie wird seit 1993 flächendeckend jodiertes Pökelsalz verwendet.

Bereits in Säuglingsnahrung wie Milch und Brei ist Jod enthalten. Studien belegen inzwischen, dass verschiedene Erkrankungen durch eine erhöhte Jodaufnahme begünstigt werden.

Seit der flächendeckenden Jodierung von Speisesalz beobachten Mediziner in Österreich eine höhere Zahl von Schilddrüsenkrebs-Erkrankungen bei Jugendlichen.

Tritt ein Haarausfall durch Jod auf, liegt das häufig an der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis. Bereits eine leicht erhöhte Aufnahme von Jod kann zu einem gehäuften Auftreten von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse führen.

Neben einer Hashimoto-Thyreoiditis können auch weitere Autoimmunerkrankungen, beispielsweise Morbus Basedow, zu Haarausfall führen.

Wie sich eine Hashimoto-Thyreoiditis bemerkbar macht

Studien belegen, dass in allen Ländern, die eine flächendeckende Jodprophylaxe durchführen, ein größerer Teil der Bevölkerung an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa 10 Prozent der Bevölkerung an einer Hashimoto-Thyreoiditis, doch weiß nur etwa ein Fünftel der Betroffenen von der Erkrankung.

Deutlich häufiger tritt die Hashimoto-Thyreoiditis bei Frauen auf. Sie äußert sich nicht nur mit Haarausfall durch Jod, sondern auch mit

  •  Antriebslosigkeit
  •  Müdigkeit
  •  Konzentrationsschwäche
  •  Gewichtszunahme.

Bemerken Sie solche Symptome, sollten Sie möglichst schnell einen Arzt konsultieren. Es geht nicht nur darum, den Haarverlust durch Jod zu behandeln. Wichtig ist auch die Vorbeugung von Begleiterkrankungen, die häufig bei Hashimoto-Thyreoiditis auftreten.

Das können Rheuma, Autoimmungastritis, Autoimmunhepatitis, Zöliakie als durch Glutenunverträglichkeit verursachte Magen-Darm-Erkrankung, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Diabetes mellitus oder Nebennierenschwäche sein.

Diese Erkrankungen machen sich teilweise mit schmerzhaften Symptomen bemerkbar und können Spätfolgen haben. Auch diese Begleiterkrankungen können zu Haarausfall führen.

In jedem Fall macht sich der Haarausfall durch Jod bei einer Hashimoto-Thyreoiditis als diffuser Haarausfall bemerkbar. Auf dem gesamten Kopf fallen die Haare gleichmäßig aus.

Wie ein Haarverlust durch Jod bei Hasihmoto-Thyreoiditis behandelt werden kann

Kommt es zu einem Haarausfall durch Hashimoto-Thyreoiditis, muss die Hashimoto-Thyreoiditis als Grunderkrankung behandelt werden. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, kann sie nicht geheilt werden. Mit der Gabe von Schilddrüsenhormonen lässt sich die Erkrankung häufig gut behandeln.

Kommt es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse (Struma), ist oft eine operative Entfernung der Schilddrüse erforderlich. Wird die Hashimoto-Thyreoiditis behandelt, kann der Haarausfall durch Jod gestoppt werden. Die Haare wachsen zumeist wieder nach.

Haarverlust durch Jod bei Jodunverträglichkeit

Eine Jodunverträglichkeit tritt vorrangig bei älteren Menschen auf, die mit einem Jodmangel aufwuchsen. Haut und Schleimhäute können bereits durch leicht erhöhte Dosen von Jodverbindungen im Milligrammbereich gereizt werden.

Diese Unverträglichkeit wird als Jodallergie bezeichnet und macht sich mit Schnupfen, Bindehautentzündung, Kopfschmerzen, Gastroenteritis, Bronchitis und akut auftretendem Hautausschlag bemerkbar.

Solche Reaktionen können bei jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln, Medikamenten und Desinfektionsmitteln auftreten. Kommt es zu einem Hautausschlag, kann er mit einem Haarausfall verbunden sein. Nicht nur der Jodanteil, sondern auch das Trägermolekül können zu solchen Reaktionen führen.

Durch die tägliche Einnahme jodhaltiger Medikamente kann es zu Hautveränderungen kommen, die als Jodakne bezeichnet werden. Auch dabei kann ein Haarausfall durch Jod eintreten.

Diese Reaktionen treten jedoch nur auf, wenn Jod im Milligramm- oder Grammbereich täglich aufgenommen wird. Das ist bei einer normalen Ernährung nicht möglich. Die Haare wachsen wieder nach, wenn die Jodaufnahme reduziert wird und sich wieder in normalen Bahnen vollzieht.

Fazit: Haarverlust durch Jod eher selten

Ein Haarverlust durch Jod ist selten und tritt bei einer Überversorgung mit Jod auf. Jod wird zur Behandlung von Schilddrüsenüber– und -unterfunktionen verwendet und kann bei diesen Schilddrüsenerkrankungen sogar das Haarwachstum fördern.

Aufgrund der Jodmangelprophylaxe in Deutschland kommt es jedoch bei einigen Menschen zu einem Jodüberschuss, der zur Hashimoto-Thyreoiditis führen kann. Der Haarausfall durch Jod tritt als Folge dieser Autoimmunerkrankung auf.

Auch Jodunverträglichkeiten, die vorrangig bei älteren Menschen auftreten, können Allergien und Haarausfall auslösen. Die allergischen Reaktionen werden durch Jodverbindungen in Medikamenten, Kontrastmitteln oder Desinfektionsmitteln hervorgerufen.

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