Haarausfall nach der Haartransplantation: Was Sie wissen sollten
Leiden Sie unter größeren kahlen Stellen auf dem Kopf und unter starkem Haarverlust, kann Ihnen eine Haarverpflanzung wieder zu neuem Haar verhelfen. Es gibt inzwischen moderne Methoden, die sich durch eine hohe Haardichte und eine schnelle Heilung auszeichnen. Vielleicht fragen Sie sich, wie es mit dem Haarausfall nach der Haartransplantation aussieht.
Ist ein Haarausfall nach der Haartransplantation möglich?
Bei einer Haarverpflanzung werden Ihnen Haare vom Hinterkopf entnommen. Um das Absterben der entnommenen Haarfollikel zu verhindern, legt sie der Arzt in eine Nährlösung ein, bevor er sie in zuvor gestochene Kanäle im Empfängerbereich einsetzt. Die Nährlösung enthält verschiedene Mineralstoffe, Vitamine und Nährstoffe. Allerdings ist die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel unterbrochen, während sie vom Körper getrennt sind.
Das ist auch der Grund dafür, dass Ihnen die transplantierten Haare etwa zwei Wochen nach der Eigenhaarverpflanzung wieder ausfallen. Das ist also kein Grund zur Beunruhigung, sondern ein völlig normaler Vorgang. Die Haarfollikel müssen sich erst von den Strapazen des Eingriffs erholen. Sie stoßen die Haare ab, um sich zu regenerieren. Etwa nach drei Monaten beginnen die neuen Haare zu wachsen.
Was hat es mit dem Wachstumszyklus der Haare auf sich?
Die menschlichen Haare unterliegen einem Wachstumszyklus, der sich in drei Phasen gliedert. Diesem Wachstumszyklus unterliegen auch Ihre transplantierten Haarfollikel. Die Wachstumsphase wird auch als anagene Phase bezeichnet. Die Haare wachsen während dieser Zeit und werden gut mit Nährstoffen versorgt. In dieser Phase befinden sich ungefähr 80 Prozent der Haare. Diese Phase erstreckt sich über zwei bis sechs Jahre. Bei den verpflanzten Haarfollikeln verkürzt sich die Wachstumsphase, was zum Haarausfall nach der Haartransplantation führt.
An die Wachstumsphase schließt sich die Übergangsphase, die Katagenphase, an.
Sie betrifft etwa 2 Prozent Ihrer Haare, aber auch die transplantierten Haarfollikel. Diese Phase dauert nur zwei Wochen. Die Haare stellen ihr Wachstum ein und werden nicht mehr mit Nährstoffen versorgt. Nach der Übergangsphase treten die Haarfollikel in die Ruhephase, die Telogenphase, ein, die drei bis sechs Monate dauert und ungefähr 15 bis 18 Prozent der Haare betrifft. Die Haare fallen aus, damit sich die Haarfollikel wieder regenerieren können. Am Ende dieser Phase bringen die Haarfollikel wieder neue Haare hervor. Der Wachstumszyklus beginnt von vorn.
Wann wachsen die Haare wieder nach?
Es hängt von der persönlichen Veranlagung ab, wann die Haare nach der Haarverpflanzung wieder nachwachsen und Sie sich über das endgültige Ergebnis freuen können. Die Ärzte unterscheiden Fast Grower mit schnell wachsenden Haaren und Slow Grower mit langsam wachsenden Haaren. Bei den Fast Growern zeigen sich die ersten Haare etwa drei Monate nach dem Eingriff. Schon nach einem Jahr ist das endgültige Ergebnis sichtbar. Slow Grower sollten sich etwa sechs Monate gedulden, bis die Haare wieder nachwachsen. Nach etwa 18 Monaten sollten die Haare komplett nachgewachsen sein.
Zuerst wachsen die Haare nur spärlich nach. Es dauert einige Monate, bis sie wieder kräftig und voll nachwachsen.
Was tun, damit die Haare schnell wieder nachwachsen?
Einen Haarausfall nach der Haartransplantation können Sie nicht verhindern, da er völlig normal ist. Sie können jedoch dazu beitragen, dass die Haare gut anwachsen. Sie sollten die Anweisungen der Ärzte befolgen. Bereits vor dem Eingriff können Sie mit dem Verzicht auf Alkohol und Rauchen zu einem guten Verlauf der Haarverpflanzung beitragen. Sie sollten nach dem Eingrif
- ein Stirnband tragen
- nicht kratzen, auch wenn die Kopfhaut stark juckt
- mit erhöhtem Oberkörper schlafen und eine Einwegunterlage benutzen
- mindestens 14 Tage lang nicht rauchen und keinen Alkohol trinken
- mindestens drei Tage lang täglich drei Liter Wasser trinken
- 48 Stunden nach der Haarverpflanzung zum ersten Mal die Haare waschen
- in den ersten zwei Wochen keine körperlich schwere Arbeit verrichten und keinen Sport treiben.
Damit die transplantierten Haarfollikel nicht geschädigt werden und es nicht zu einem Haarausfall nach der Haartransplantation kommt, da die Haarfollikel nicht anwachsen, sollten Sie mindestens vier Wochen lang nicht in die Sauna, ins Solarium oder ins Schwimmbad gehen. Sie sollten auch intensive Sonneneinstrahlung vermeiden.
Können verschiedene Faktoren zum Ausfallen der verpflanzten Haare führen?
Leider lautet die Antwort auf diese Frage Ja. Ein Haarausfall nach der Haartransplantation ist unwahrscheinlich, wenn Sie unter erblich bedingtem Haarverlust, der androgenetischen Alopezie, leiden. Die androgenetische Alopezie entsteht durch eine verstärkte Produktion des Hormons DHT und eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegen dieses Hormon. Die Haare, die bei einer Haarverpflanzung vom Hinterkopf entnommen werden, sind gegen dieses Hormon resistent. Daher verbleibt bei Männern mit weit fortgeschrittener androgenetischer Alopezie noch ein kleiner Haarkranz am Hinterkopf. Diese Haare sind auch dann gegen DHT resistent, wenn sie transplantiert wurden.
Allerdings können Autoimmunerkrankungen, Depression, Stress, die Einnahme von Medikamenten oder Entzündungen der Kopfhaut dazu führen, dass die transplantierten Haare wieder ausfallen. Häufig handelt es sich um den diffusen Haarausfall, der den gesamten Kopf betrifft. Bei einem diffusen Haarverlust können die Haare jedoch wieder nachwachsen, wenn die Ursache dafür nicht mehr besteht. Das ist beispielsweise bei einer Infektionskrankheit, bei der vorübergehenden Einnahme von Medikamenten oder einer Chemotherapie bei Krebs der Fall. Entzündungen oder Pilzbefall der Kopfhaut können zu einem vernarbenden Haarverlust führen. Sie sollten einen Dermatologen konsultieren, der Ihre Kopfhaut untersucht und eine Behandlung vornimmt.
Wie lässt sich ein Haarausfall verhindern?
Eine gesunde Lebensweise kann einen wichtigen Beitrag leisten, damit es nicht zu einem Haarausfall nach der Haartransplantation kommt. Sie sollten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen achten. Weiterhin sollten Sie Alkohol und Rauchen meiden. Viel Bewegung an der frischen Luft kann die Durchblutung der Kopfhaut verbessern.
Fazit: Transplantierte Haare fallen wieder aus
Ein Haarausfall nach der Haartransplantation ist ein normaler Vorgang, da sich die Haarfollikel erst wieder erholen müssen. Die Haarfollikel müssen sich regenerieren, bevor sie wieder neue Haare hervorbringen. Mit dem richtigen Verhalten nach dem Eingriff tragen Sie dazu bei, dass die Haare gut nachwachsen. Die transplantierten Haare können jedoch auch nach einigen Jahren aufgrund einer Erkrankung, Pilzbefall der Kopfhaut oder der Einnahme von Medikamenten ausfallen.
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