Diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall, medizinisch als Diffuse Alopezie bezeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Haare, anders als beim kreisrunden- oder erblich bedingten Haarausfall, gleichmäßig ausdünnen und der Ausfall der Haare nicht auf bestimmte Stellen beschränkt ist. Betroffene bemerken es meistens beim Durchkämmen der Haare, wie viele sich auf der Bürste befinden. Mit der Zeit lassen sich die Veränderungen am Kopf beobachten. Dabei kann sich die Haardichte so weit ausdünnen, dass sogar die Kopfhaut durchschimmert. Vor allem Frauen sind davon betroffen. Diffuser Haarausfall kann aus verschiedenen Ursachen resultieren. Welche dies sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfahren Sie nachfolgend.

Was ist diffuser Haarausfall genau?

Die Haarwurzel durchläuft einen gewissen Zyklus. Am Ende fällt das Haar aus und ein neues beginnt zu wachsen. Dieser Rhythmus ist jedoch beim diffusen Haarausfall gestört. Ein gewisser Haarverlust ist normal: Der Mensch verliert in der Regel pro Tag rund 100 Haare. Wenn diese Zahl überschritten wird, sprechen Mediziner vom diffusen Haarausfall. Diffuser Haarausfall findet, anders als andere Formen des Haarausfalls, auf dem gesamten Kopf statt.

Diffus heißt verteilt bzw. verstreut. Dies bedeutet, dass die Haare nicht nur an gewissen Stellen wie am Oberkopf oder an der Stirn ausfallen, sondern gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt. Betroffene leiden stark, da die Haare erheblich ausdünnen und die Kopfhaut sichtbar wird. Obwohl oftmals viele Haare verloren gehen, führt der Haarverlust jedoch nur selten zur völligen Kahlheit oder Glatze. Dieser Zustand kann Betroffene dennoch psychisch stark belasten.

Diffuser Haarausfall – was sind die Ursachen?

Erkrankungen

Der diffuse Haarausfall ist im eigentlichen Sinne keine eigene Krankheit, sondern eher die Folge einer vorliegenden Erkrankung oder gesundheitlichen Belastung. Zu den Auslösern des diffusen Haarausfalls gehören vor allem Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Stoffwechselstörungen wie Diabetes Mellitus oder Funktionsstörungen der Schilddrüse, andere Erkrankungen und Infektionen wie Grippe, Tuberkulose oder chronische Darmerkrankungen. Ohne dass die jeweilige Krankheit behandelt wird, kann auch der diffuse Haarausfall gewöhnlich nicht gestoppt werden.

Mangelzustände

Mangelzustände wie ein Eisenmangel oder ein Mangel an Nährstoffen wie Biotin oder Zink begünstigen diffusen Haarausfall ebenso. Ein Nähr- und Mineralstoffmangel fördert eine Störung der Wachstumsprozesse innerhalb der Haarfollikel. Der Mangel entsteht dadurch, dass der Körper die darin existierenden Stoffe abzieht und sie an anderer Stelle einsetzt.

Laborwerte geben Aufschluss darüber, ob beispielsweise Eisenwerte oder Schilddrüsenhormone in Ordnung sind. Zur Vorbeugung des diffusen Haarausfalls sollte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung geachtet werden: Ideal sind viel frisches Obst und Gemüse, die wertvolle Vitamine liefern, Vollkorn- und Milchprodukte, hochwertige Proteine, Aminosäuren und Eisen. Diese Stoffe versorgen die Haare mit wichtigen Nährstoffen und können einem diffusen Haarausfall entgegenwirken.

Crash-Diäten

Auch im Rahmen einer enormen Gewichtsreduktion kann als unerwünschte Begleitung vorübergehend diffuser Haarausfall auftreten, da die Haare in einer verlängerten Ruhephase bleiben. Mit einer Umstellung der Ernährung bzw. der Rückkehr zur ausgewogenen und nährstoffreichen Kost verdichten sich die Haare dann meist wieder.

Hormonelle Veränderungen und Stress

Ein weiterer möglicher Auslöser sind Hormonschwankungen, da das Haarwachstum hormonellen Einwirkungen unterliegt. Kommt es zu Veränderungen der Hormone, beispielsweise in den Wechseljahren, kann der Haarverlust verstärkt sein. Insbesondere ein Mangel am Östrogen kann zum gestörten Haarwachstum führen. In der Schwangerschaft kommt es zur gesteigerten Konzentration des Östrogens, während der Spiegel nach der Geburt abfällt. In der Folge dessen kann es zum diffusen Haarausfall kommen. Stress kommt ebenso als Ursache infrage.

Medikamente

Tritt diffuser Haarausfall nach der Einnahme von Medikamenten ein, könnte dies der Auslöser sein. Zu den möglichen Medikamenten gehören Mittel, die bei Chemotherapien zum Einsatz kommen, ACE Blocker, Betablocker, Lipidsenker, Thyreostatika, Schmerzmittel, Schilddrüsenmedikamente oder Antibiotika.

Wenn diese Ursachen behoben oder beseitigt werden, wachsen die Haare oftmals wieder nach. Zur Vorbeugung des diffusen Haarausfalls sollte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung geachtet werden: Ideal sind viel frisches Obst und Gemüse, die wertvolle Vitamine liefern, Vollkorn- und Milchprodukte, hochwertige Proteine, Aminosäuren und Eisen. Diese Stoffe versorgen die Haare mit wichtigen Nährstoffen und können einem diffusen Haarausfall entgegenwirken.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei diffusem Haarausfall?

Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Liegt eine Krankheit vor, muss diese therapiert werden, damit die Haare wieder nachwachsen. Medikamente mit dem Wirkstoff Thiocyanat können neues Haarwachstum unterstützen. Als problematisch gestaltet sich auch bei der Diagnose, dass zudem Mischformen der angeführten Ursachen infrage kommen. Für den Arzt ist es somit nicht immer einfach, eine erfolgreiche Therapie zu bestimmen.

Häufig werden Medikamente verordnet, die zwar die Symptome des Haarausfalls behandeln, aber oftmals nicht dessen Ursachen, sodass es keine Dauerlösung ist. Wer sein Leiden beseitigen möchte, kann über eine Haartransplantation nachdenken. Dies gilt vor allem, wenn der diffuse Haarausfall aufgrund einer ernsten Erkrankung bestehen bleibt. Welche Fälle in Betracht kommen, muss im Einzelfall entschieden werden. Lassen Sie sich von Spezialisten beraten.

Fazit

Diffuser Haarausfall, das heißt, Haarverlust am gesamten Kopf ohne erkennbares Ausfallmuster, resultiert meist aus einer spezifischen Ursache. Er ist ein Symptom eines anderen Einflusses und kein eigenständiges Krankheitsbild. Wird die auslösende Ursache beseitigt, wachsen die verlorenen Haare allgemein wieder nach. In vielen Fällen ist der Auslöser jedoch schwer zu ermitteln. Die Ursachen können sehr vielschichtig sein.

Das Haar wird im Verlauf insgesamt dünner. Mitunter zeigen sich zudem lichte Stellen am Kopf. Diffuser Haarausfall führt in der Regel nicht zur Kahlheit oder Glatzenbildung. Der Verlauf kann äußerst verschieden sein und richtet sich danach, wie stark die Schädigung ist, die auf die Haarwurzel einwirkt. Bei schwerwiegenden Erkrankungen als Ursache für den diffusen Haarausfall kann eine Haartransplantation eine gute Lösung sein, denn das Beschwerdebild geht häufig mit einem großen Leidensdruck einher. Ansonsten sollte die Behandlung des Auslösers des Haarverlustes stets im Vordergrund stehen.

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