Stellenweise Haarausfall – vielfältige Ursachen möglich

Stellenweise Haarausfall - vielfältige Ursachen möglich

Haarausfall tritt in vielen Formen auf. Am häufigsten ist der erblich bedingte Haarausfall, der sich bei Männern mit Geheimratsecken, Stirnglatze und Glatze am Oberkopf zeigt. Der stellenweise Haarausfall ist seltener.

Er tritt als kreisrunder oder vernarbender Haarausfall auf. Der stellenweise Haarverlust kann verschiedene Ursachen haben, von denen noch nicht alle erforscht sind.

Wie sich der stellenweise Haarausfall bemerkbar macht

Der stellenweise Haarausfall kann Menschen unterschiedlichen Alters treffen. Er kann sogar schon bei Kindern auftreten. Der kreisrunde Haarausfall ist durch etwa münzgroße, runde kahle Stellen an verschiedenen Bereichen des Kopfes gekennzeichnet.

Typisch für die kahlen Stellen sind die sogenannten Ausrufezeichen-Haare, die wie abgebrochen wirken und an den Rändern der kahlen Stellen erscheinen. Schätzungen zufolge sind etwa 1,4 Millionen Menschen in Deutschland vom kreisrunden Haarausfall, Alopecia areata, betroffen.

Abhängig von der Ursache können die Haare bei einem kreisrunden Haarausfall an den kahlen Stellen wieder nachwachsen. Der kreisrunde Haarausfall kann auch den Bart und die Körperhaare betreffen.

Der stellenweise Haarverlust kann sich auch als vernarbender Haarausfall bemerkbar machen. An verschiedenen Stellen des Kopfes können die Haare ausfallen. Die kahlen Stellen sind unterschiedlich groß.

An den kahlen Stellen bilden sich häufig Pusteln und Krusten. Im weiteren Verlauf bilden sich Narben, an denen später keine Haare mehr wachsen.
Der stellenweise Haarverlust hat verschiedene Ursachen, die es zu klären gilt.

Mögliche Ursachen von kreisrundem Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben. Zumeist wird eine Autoimmunreaktion des Körpers als Ursache vermutet. Der Körper greift sein eigenes Material an und betrachtet es als Fremdkörper. Bei einem kreisrunden Haarausfall werden die Haarwurzeln vom Immunsystem als Fremdkörper betrachtet und angegriffen.

Untersuchungen ergaben, dass sich bei vielen Menschen mit kreisrundem Haarverlust an den Haarfollikeln viele weiße Blutkörperchen, die sogenannten T-Lymphozyten, befinden. Aus unbekannten Gründen greifen die T-Lymphozyten die Haarwurzeln an.

Bei einigen Patienten mit kreisrundem Haarausfall treten zusätzlich Autoimmunerkrankungen wie Neurodermitis oder die Weißfleckenkrankheit Vitiligo auf.Weitere Ursachen von kreisrundem Haarverlust können

  •  genetische Veranlagung
  •  Infektionen
  •  psychischer Stress
    sein.

Bei Menschen mit starkem psychischem Stress, beispielsweise bei einem Trauerfall oder nach einem Unfall, kann sich kreisrunder Haarausfall entwickeln.

Der stellenweise Haarverlust und die Behandlung

Bemerken Sie einen kreisrunden Haarausfall, sollten Sie einen Hautarzt konsultieren. Er macht sich ein Bild von Ihrer Kopfhaut und Ihren Haaren und führt mit Ihnen ein Anamnesegespräch. Für den kreisrunden Haarverlust gibt es verschiedene Behandlungsmethoden.

Eine Behandlungsmöglichkeit ist die Reiztherapie. Auf die betroffenen Stellen der Kopfhaut werden hautreizende Substanzen aufgetragen. Sie sollen die T-Lymphozyten von den betroffenen Stellen weglocken. Das ist jedoch keine Garantie, dass die Entzündung abklingt und an den kahlen Stellen wieder Haare wachsen.

Die Behandlung kann auch mit Minoxidil erfolgen, das bei erblich bedingtem Haarausfall angewendet wird und die Durchblutung der Kopfhaut verbessert. In einigen Fällen wachsen an den kahlen Stellen wieder Haare.

Der stellenweise Haarverlust kann auch mit Kortison behandelt werden. Kortison kann als Creme auf die betroffenen Stellen aufgetragen oder als Tabletten eingenommen werden. Auch Injektionen mit Kortison in die betroffenen Stellen sind möglich.

Weitere Möglichkeiten, um den kreisrunden Haarausfall zu behandeln, sind PUVA-Bestrahlungen, eine topische Immuntherapie mit einem Wirkstoff, der auf die kahlen Stellen aufgetragen wird, oder Zink als Nahrungsergänzungsmittel.

Es ist nicht garantiert, ob der stellenweise Haarausfall mit diesen Behandlungsmethoden tatsächlich verschwindet. In einigen Fällen wachsen auch spontan wieder Haare auf den kahlen Stellen.

Der stellenweise Haarausfall in vernarbender Form

Der stellenweise Haarverlust kann auch in vernarbender Form auftreten und macht sich auf ähnliche Weise bemerkbar wie der kreisrunde Haarausfall. Der vernarbende Haarausfall hat verschiedene Ursachen:

Damit der vernarbende Haarausfall schnell behandelt werden kann, sollten Sie nicht lange warten und einen Hautarzt konsultieren.

Behandlung bei vernarbendem Haarausfall

Bei einem vernarbenden Haarausfall wachsen auf den kahlen Stellen keine Haare mehr. Die Ausbreitung des vernarbenden Haarausfalls kann mit der richtigen Behandlung verhindert werden. Erfolgt eine Behandlung bereits bei den ersten Anzeichen, können die Narbenbildung und der dauerhafte Haarverlust verhindert werden.

Der Hautarzt untersucht die Kopfhaut und die Haare. Um die Ursache zu ermitteln, kann er eine Biopsie der Kopfhaut vornehmen. Bei einem Pilzbefall kann er eine Pilzkultur anlegen.
Wie die Behandlung erfolgt, hängt von der Ursache ab.

Eine Pilzerkrankung wird mit einem Antimykotikum behandelt. Autoimmunerkrankungen können mit Kortison behandelt werden. Auch Bestrahlungen und die Gabe verschiedener Tabletten kann bei einem vernarbenden Haarausfall helfen.

Der stellenweise Haarverlust und die Haartransplantation

Ob eine Haartransplantation bei kreisrundem oder vernarbendem Haarausfall helfen kann, hängt von der Ursache ab. Bei einer Autoimmunerkrankung ist eine Haarverpflanzung nicht sinnvoll, da die transplantierten Haare vom Immunsystem angegriffen werden und wieder ausfallen.

Bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen der Haarwurzeln wie Folliculitis decalvans kann es immer wieder zu einem Haarausfall kommen. Sie sollten über längere Zeit beschwerdefrei sein, bevor eine Haarverpflanzung stattfinden kann.

Die transplantierten Haare würden wieder ausfallen oder die Haarwurzeln der transplantierten Haare würden sich entzünden.

Fazit: Der stellenweise Haarausfall ist nicht immer gut behandelbar

Der stellenweise Haarverlust tritt als kreisrunder oder vernarbender Haarausfall auf. Beide Formen des Haarausfalls haben verschiedene Ursachen, beispielsweise eine Autoimmunerkrankung, eine Infektion oder Stress.

Bei einem kreisrunden Haarausfall können die Ursachen nicht immer klar festgestellt werden. Der stellenweise Haarausfall in vernarbender Form ist unumkehrbar, da an den kahlen Stellen keine Haare mehr wachsen.

Beide Formen des Haarausfalls können auf unterschiedliche Weise behandelt werden. Die Behandlung erfolgt oft mit Kortison. Auch Bestrahlungen oder eine Reiztherapie sind bei einem kreisrunden Haarausfall möglich. Es ist nicht garantiert, dass die Haare an den kahlen Stellen wieder nachwachsen.

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