DHI-Haartransplantation – Die Zukunft der FUE-Eigenhaarverpflanzung?

DHI-Haartransplantation

Haarausfall stößt bei den Betroffenen meist auf wenig Gegenliebe. Die häufigste Form des Haarverlusts ist der erblich bedingte Haarausfall, gefolgt vom kreisrunden Haarausfall (Alopezia Areata) und vom diffusen Haarausfall.

Während bei der Alopezia Areata und dem diffusen Haarausfall zumindest die Chance besteht, dass die ausgefallenen Haare noch einmal nachwachsen, ist der Haarverlust bei dem erblich bedingten Haarausfall endgültig, was jetzt aber nicht heißen soll, dass es nicht auch eine Methode gibt, verlorene Haare wieder aufzufüllen.

Das einzige Mittel, das dauerhaft und nachhaltig gegen die androgenetische Alopezie hilft, ist eine Haartransplantation.

Die Techniken der Haartransplantationsmethoden entwickeln sich beständig weiter. Auf die Punch-Technik folgte die FUT-Methode bis Anfang des Jahres 2000 die FUE-Technik marktfähig wurde. Mittlerweile gilt diese Methode als die modernste Technik auf dem Markt. Aber auch diese wird beständig weiterentwickelt. Eine dieser Weiterentwicklungen ist die DHI-Haartransplantation.

Kritiker diese Methode behaupten, dass sie keine eigenständige Technik ist und nur ein kluger Marketingschachzug. Fakt ist aber, dass mit der DHI-Technik sehr natürliche Ergebnisse bei einer Haartransplantation erreicht werden.

Die Abkürzung DHI steht für Direct Hair Implantation. Die Methode basiert, wie eingangs schon erwähnt, auf der FUE-Technik. Neu an dieser Methode ist allerdings, dass die Grafts nach der Entnahme aus dem Spenderbereich nicht mehr in einer Nährlösung zwischengelagert werden müssen. Bei der DHI Haartransplantation werden die Grafts sozusagen „Just in Time“ verpflanzt.

DHI Haartransplantation – was ist das überhaupt?

Vor dem eigentlichen Eingriff erfolgt zunächst die Besprechung mit dem behandelnden Chirurgen, dem Spezialisten, der die Transplantation vornimmt. Dieser analysiert zunächst den Zustand Ihrer Kopfhaut, wie weit der Haarausfall schon fortgeschritten ist und welches Endergebnis Sie wünschen. Anschließend bestimmt er, aus welchen Arealen im Spenderbereich die Grafts entnommen werden. Dann wird die Haarlinie eingezeichnet.

Anschließend erfolgen die Rasur der Haare (das ist auch bei der DHI-Haartransplantation nötig) und die lokale Betäubung.
Wenn die Betäubung einsetzt, beginnt der behandelnde Spezialist mit der Entnahme der Grafts. Hierfür verwendet er entweder eine spezielle Hohlnadel oder eine Mikropinzette.

Schon bei der Entnahme der Grafts achtet der Arzt auf die Wuchsrichtung der einzelnen Haarfollikel. In diesen sitzen übrigens die Haarwurzeln, je nach Haarqualität sind das übrigens ein oder zwei Wurzeln.

Sind genügend Grafts aus dem Spenderbereich entfernt, beginnt sofort das Einsetzen in den Empfängerbereich. Mit dem Implantieren der Grafts werden gleichzeitig die Haarkanäle geöffnet – es entfällt also ein kompletter Arbeitsschritt. Denn bei der herkömmlichen FUE-Methode werden nach der Entnahme die Grafts zunächst in einer speziellen Nährlösung zwischengelagert, während der Arzt alle Haarkanäle, in denen diese später platziert werden sollen, festlegt. Das Einsetzen der Grafts erfolgt dann erst im zweiten Behandlungsschritt.

Mit der DHI Technik verkürzt sich die Zeit einer Haartransplantation also immens, da in einem Schritt sehr viel mehr Grafts implantiert werden können.

Nach der erfolgten DHI-Haartransplantation müssen Sie ein wenig (oder ein wenig mehr) Geduld aufbringen. Bis Sie das endgültige Ergebnis sehen, können durchaus 12 bis 14 Monate ins Land gehen. Erschrecken Sie nicht, wenn die verpflanzten Grafts nach ein paar Wochen wieder ausfallen. Das ist ein völlig normaler Vorgang. Es handelt sich dabei lediglich um die Haare. Die Follikel sind zwischenzeitlich in der Kopfhaut fest verankert und gehen zunächst in die Ruhephase. Nach zwei bis drei Monaten beginnen die ersten Haare aber an zu sprießen.

Vorteile der DHI-Haartransplantation:

  • Durch die „Just in Time“-Transplantation erhöht sich noch einmal die Anwuchsrate der Grafts17
  • Sie ist sehr schonend für den Patienten, da der Eingriff vollkommen schnitt- und skalpellfrei erfolgt
  • Die Gefahr der Narbenbildung ist so gut wie ausgeschlossen
  • Das Endergebnis ist extrem natürlich
  • Es lassen sich nicht nur Kopfhaare mit der DHI-Haartransplantation verpflanzen. Auch Augenbrauen und Bärte können mit dieser modernen Technik aufgefüllt werden.

Nachteile der DHI-Haartransplantation

Der Eingriff kann unter Umständen etwas teurer sein als eine „normale“ FUE-Eigenhaarverpflanzung

Ein weiterer großer Vorteil der DHI Methode ist übrigens, dass der behandelnde Chirurg beim Einsetzen der Grafts noch besser auf die Wuchsrichtung achten kann. Auf diese Weise ergibt sich auch das extrem natürliche Ergebnis dieser Technik.

DHI Haartransplantation und Choi-Implanter-Pen

Relativ häufig kommt bei einer DHI-Haarverpflanzung der Choi Implanter Pen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein spezielles medizinisches Instrument, das in der Kyunpook National University in Südkorea erfunden wurde.

Der Implanter Pen sieht, wie sein Name schon verrät, eigentlich ein wenig wie ein ganz normaler Stift aus. Am Ende des Pens befindet sich die Hohlnadel, mit deren Hilfe die Grafts aus dem Spenderbereich entnommen werden. Der entnommene Graft verbleibt im Stift und wird sofort wieder in den Empfängerbereich eingesetzt.

Während der DHI-Haartransplantation arbeitet der behandelnde Chirurg natürlich nicht nur mit einem Stift. Es kommen immer fünf bis sechs dieser High-Tech-Instrumente zum Einsatz.

Damit ein Chirurg den Choi-Implanter Pen richtig einsetzen kann, muss der Spezialist zunächst mehrere Schulungen durchlaufen, bevor er diese Art der Haartransplantation vornehmen kann. Beherrscht er die Technik aber richtig, kann sich die Operationszeit exorbitant verkürzen.
Der Stift kann allerdings nicht bei jedem Patienten angewendet werden, da nur eine bestimmte Anzahl an Grafts verpflanzt werden kann.

DHI-Haartransplantation – Unser Fazit

Bei dieser Technik handelt es sich um eine sehr fortschrittliche Weiterentwicklung der FUE-Methode. Die Grafts werden bei einer DHI-Haartransplantation sozusagen in einem Rutsch verpflanzt. Es erfolgt keine Zwischenlagerung in einer speziellen Nährlösung. Dadurch wird die Anwuchsrate der Grafts noch einmal erhöht. Das Endergebnis ist extrem natürlich.

Der einzige Nachteil dieser speziellen Technik: sie kann unter Umständen etwas teurer sein als eine „normale“ FUE-Haartransplantation.
Eine Haartransplantation muss übrigens heutzutage auch nicht mehr viel Geld kosten. In der Türkei sind solche Eingriffe zu einem relativ erschwinglichen Preis erhältlich. Die meisten Kliniken in der Türkei bieten mittlerweile auch DHI-Haartransplantationen an.

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