Vernarbender Haarausfall

Vernarbender Haarausfall

Der vernarbende Haarausfall ist dadurch geprägt, dass es sich um eine entzündliche Erkrankung des Haarfollikels handelt. Der Auslöser sind Entzündungszellen, wobei die Ursachen vielfältig sein können. In der Folge werden die Haut und Haarfollikel zerstört, wodurch es im Laufe der Zeit zum Haarausfall kommt, da keine neuen Haare gebildet werden. Wenn die Haarfollikel komplett zerstört werden, bilden sich auf der Kopfhaut narbige Areale.

Daraus resultiert die Bezeichnung vernarbender Haarausfall. Die Haarfollikel werden unwiederbringlich zerstört. Dabei bleiben Narben zurück. Es ist wichtig, die genaue Diagnose zu stellen, um dagegen steuern zu können. Da die Schulmedizin davon ausgeht, dass die Follikel zerstört sind, hält sie sämtliche Formen des narbigen Haarausfalls für irreversibel. Doch das Ziel besteht darin, den Verlauf zu mildern oder zu bremsen.

Was bedeutet vernarbender Haarausfall genau und wie äußert er sich?

Narbenalopezie

Der vernarbende Haarausfall wird medizinisch als Narbenalopezie oder Alopecia cicatriciell bezeichnet. Er ist durch kahle Stellen und irreversibel beschädigte oder sogar gänzlich zerstörte Haarfollikel gekennzeichnet. An der Stelle des Haarausfalls hinterlässt er Narben. Narbengewebe ersetzt in diesem Fall die zerstörten Haarfollikel. Aus den zerstörten Follikeln und der vernarbten Haut können sich in der Folge keine neuen Haare mehr bilden.

Es bleibt die vernarbte und dauerhaft kahle Stelle. Rundum stehen oftmals sogenannte Büschelhaare. Rund drei bis fünf Prozent der Menschen, die unter Haarausfall leiden, sind von dieser Form betroffen. Damit tritt sie eher selten auf. Sowohl Frauen als auch Männer können einen vernarbenden Haarausfall bekommen. Manche Formen des vernarbenden Haarausfalls treten sogar bei Kindern auf.

Vernarbender Haarausfall – was sind die Ursachen?

Der vernarbende Haarausfall ist oftmals die Begleiterscheinung einer Erkrankung oder Entzündung der Kopfhaut. Daher ist es wichtig, die Grunderkrankung zu behandeln, um die Beschwerden zu lindern oder bestenfalls zu beseitigen. Medizinisch werden insbesondere unbehandelte Entzündungen als Ursache in Betracht gezogen. Dazu gehören beispielsweise Pilz-, Bakterien- oder Virusinfektionen.

Autoimmun- und Schilddrüsenerkrankungen oder Tumore stehen ebenso im Verdacht, vernarbenden Haarausfall zu begünstigen. Daneben kommen physische Verletzungen infrage, zum Beispiel Verbrennungen, die zu Narben auf der Kopfhaut führen. Verätzungen, zum Beispiel durch Säuren oder Laugen, können die Haarwurzeln ebenso unwiderruflich zerstören und zum vernarbenden Haarausfall führen.

Sonderformen des vernarbenden Haarausfalls

Sonderformen des vernarbenden Haarausfalls

Eine Sonderform der vernarbenden Alopezie, die selten auftritt, ist Folliculitis decalvans, bei der es sich um die Folge einer dauerhaften Haarbalgentzündung handelt. Sie führt zum Verlust der Haare und zur Vernarbung des Gewebes. Betroffen sind meistens der Bereich des Scheitels und der Schläfen.

Eine weitere sehr seltene Sonderform ist die Pseudopelade Brocq, von der Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Bei diesem Haarausfall entstehen in einem Zeitraum von rund zwei bis drei Jahren kleine haarlose Stellen, wobei die Form unregelmäßig ist. Mit fortschreitender Erkrankung wachsen an den Stellen keine Haare mehr nach. Die Ursache ist unbekannt.

Wie schreitet vernarbender Haarausfall voran?

Im Rahmen der Krankheit wird die Haut angegriffen und was noch viel schlimmer ist, die Haarfollikel werden leider unwiederbringlich zerstört. Es kommt zur Narbenbildung. Je nach Form und Ausmaß kann vernarbender Haarausfall entweder langsam und weitestgehend unbemerkt fortschreiten, aber er kann sich auch sehr schnell entwickeln.

Daneben ist es möglich, dass weitere Symptome wie Juckreiz, Brennen und Schmerzen hinzukommen. Bei den ersten Anzeichen, dass eine Kopfhauterkrankung vorliegt, sollte ein Arzt bzw. Dermatologe aufgesucht werden, um ein Fortschreiten der Erkrankung und eine Narbenbildung zu verhindern.

Wie erfolgt die Diagnose?

Es ist sehr wichtig, eine Ausbreitung des Haarausfalls zu verhindern. Doch dies ist nur möglich, wenn die ursächliche Erkrankung rechtzeitig behandelt bzw. geheilt wird. Die Diagnose ist nicht immer sofort eindeutig zu stellen. Insbesondere in den anfänglichen Phasen kann eine Biopsie sinnvoll sein: Der Arzt entnimmt bei dieser Untersuchung eine Probe der behaarten Kopfhaut inklusive Haarfollikel, um sie genau zu untersuchen.

Eine Biopsie am Kopf kann allerdings schmerzhaft sein und ebenso eine Narbe hinterlassen und sollte daher nur, wenn tatsächlich erforderlich, durchgeführt werden. Auch ausgefallene Haare können unter der Beachtung der vom Betroffenen geschilderten Symptome untersucht werden.

Vernarbender Haarausfall – wie sieht die bestmögliche Behandlung aus?

Vernarbender Haarausfall – Behandlung

Leider ist diese Form des Haarausfalls im Vergleich zu anderen Formen schwer zu behandeln. Je früher die zugrunde liegende Erkrankung bzw. Verletzung erkannt wird, desto besser ist die Prognose und Erfolgsaussicht. Die Therapie ist meistens sehr schwierig und langwierig. Das Hauptziel besteht darin, den Rückgang durch eine Beseitigung der meist vorliegenden Entzündung zu stoppen. Es wird also nicht der Bereich behandelt, sondern es geht um die entzündlichen Randzonen.

Um eine vernarbende Kopfhaut und somit einen langfristigen Haarverlust zu vermeiden, ist eine spezifische Behandlung der Kopfhautentzündung erforderlich. Hierfür stehen Salben und Lösungen mit Kortikosteroiden zur Verfügung. Regaine oder ähnliche Mittel*, mit denen andere Haarausfallformen gut behandelt werden können, da sie das Wachstum der Haare anregen, wirken in diesem Fall nicht.

Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Haartransplantation hilfreich sein, um die kahlen Stellen auf dem Kopf zu verbergen. Die Voraussetzung ist jedoch, dass die dem Haarausfall zugrunde liegende Krankheit vollständig abgeheilt ist.

Fazit

Vernarbender Haarausfall ist sehr selten. In der Regel tritt diese Form nicht isoliert auf, sondern sie ist meist das Symptom einer Begleiterkrankung. Es kommt an den betroffenen Stellen nicht nur zum Haarausfall, sondern auch zur verstärkten Narbenbildung. Je nach Ursache des vernarbenden Haarausfalls können noch weitere Symptome auftreten, beispielsweise gerötete Kopfhaut, Juckreiz, ein brennendes Gefühl, Schmerzen auf der Kopfhaut, Blasen, Pusteln oder Schuppen.

Eine frühe Diagnose der Ursprungskrankheit und eine entsprechende Behandlung sind sehr wichtig, um eine Ausbreitung des Haarausfalls und der Vernarbung zu verhindern. Die Therapie ist von den Ergebnissen der Untersuchung und vom Grad des Krankheitsfortschritts abhängig. Eine Haartransplantation kann, nachdem der Haarausfall gestoppt wurde, für eine Erleichterung und ein zurück gewonnenes Lebensgefühl sorgen.

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