Haarausfall bei Rheuma – ein ernstzunehmendes Zeichen

Haarausfall bei Rheuma

Rheuma kann in vielen Formen auftreten und bereits Kinder betreffen. Haarausfall bei Rheuma ist nur eines der Symptome. Sie sollten auf verschiedene weitere Symptome achten und unbedingt prüfen lassen, ob Sie unter Rheuma leiden. Der Haarverlust bei Rheuma kann sowohl durch das Rheuma selbst, aber auch durch verschiedene Medikamente ausgelöst werden.

Haarausfall bei Rheuma – eine Krankheit mit vielen Symptomen

Rheuma trifft längst nicht nur ältere Menschen, sondern auch schon Kinder können betroffen sein. Es gibt vielfältige Formen von Rheuma:

  • Autoimmunerkrankungen als Rheumatoide Arthritis und Morbus Bechterew
  • abnutzungs- und verschleißbedingte Gelenkentzündungen als reaktive oder Infekt assoziierte Arthritis und Osteoarthritis
  • Weichteilrheuma als Systemischer Lupus erythematodes, Psoriasis-Arthritis und Fibromyalgie
  • Gicht als Stoffwechselerkrankung.

Unter den Begriff Rheuma fallen insgesamt mehr als 100 verschiedene Erkrankungen, die sich mit chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat bemerkbar machen. So vielfältig die Formen von Rheuma sind, so vielfältig sind die Symptome. Sie können abhängig von der Form der Erkrankung unterschiedlich sein. Gelenksteifigkeit und Schmerzen der Gelenke, aber auch Muskelschmerzen treten bei vielen Formen von Rheuma auf.

Die Rheumatoide Arthritis tritt zumeist zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf. Frauen sind häufiger als Männer betroffen. Ein Hauptsymptom ist die Fingersteifigkeit am Morgen. Morbus Bechterew ist durch morgendliche Steifigkeit, nächtliche Rückenschmerzen und häufig auch Augenentzündungen gekennzeichnet. Haarausfall kann bei systemischem Lupus erythematodes auftreten, doch ist er hin und wieder auch bei anderen Rheumaerkrankungen zu beobachten.

Weitere Symptome von systemischem Lupus erythematodes sind Gelenk- und Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Fieber, Brustschmerz, Kopfschmerzen und die sogenannte Schmetterlingsröte im Gesicht. Psoriasis-Arthritis tritt bei ungefähr 15 Prozent der Menschen auf, die unter Schuppenflechte leiden. Auch bei dieser Rheuma-Erkrankung kann es zu Haarausfall kommen.

Eine Diagnose ist bei dieser Erkrankung oft nur schwer zu stellen. Die Fibromyalgie zeigt sich durch vielfältige Symptome, die bei jedem Patienten unterschiedlich sind. Die meisten Formen von Rheuma sind nicht heilbar, doch ist es möglich, mit der richtigen Behandlung die Beschwerden zu reduzieren. Eine Diagnose ist aufgrund der vielfältigen Symptome oft schwierig. Bemerken Sie einen Haarausfall und zusätzlich Beschwerden, die für Rheuma typisch sind, besteht Handlungsbedarf.

Wie es zu Haarverlust bei Rheuma kommt

Tritt Rheuma als Autoimmunerkrankung auf, zerstört sich der Körper selbst. Das Immunsystem betrachtet körpereigenes Material als Fremdmaterial und greift es an. Auch die Haarwurzeln werden als körperfremdes Material angesehen und angegriffen, was zum Haarausfall führen kann.

Bei einem systemischem Lupus erythematodes ist die Haut betroffen. Es kommt zu Rötungen. Diese Rötungen können auch auf der Kopfhaut auftreten und im weiteren Verlauf zu Haarausfall führen.

Das Immunsystem ist bei dieser Krankheit geschwächt. Das betrifft auch die Kopfhaut, die Bakterien und Viren nicht mehr erfolgreich abwehren kann. Bei der Psoriasis-Arthritis, die Patienten mit Schuppenflechte betreffen kann, sind entzündliche Prozesse auf der Kopfhaut für den Haarausfall bei Rheuma verantwortlich.

Zu einem Haarverlust kann es kommen, wenn der Körper versucht, Entzündungen abzuwehren und dafür alle verfügbaren Ressourcen verwendet. Aus der Sicht des Körpers ist das Haarwachstum nicht lebensnotwendig.

Die Haare werden weniger mit Nährstoffen versorgt und fallen aus. Die Wachstumsphase der Haare verkürzt sich. Die Haare treten verfrüht in die Ruhephase ein. Sie fallen aus und wachsen so schnell nicht nach. Der Haarverlust bei Rheuma kann gestoppt werden, wenn rechtzeitig eine Behandlung der rheumatischen Erkrankung erfolgt. Ein Haarausfall kann jedoch auch durch verschiedene Medikamente zur Behandlung von Rheuma eintreten.

Wie sich der Haarausfall bei Rheuma bemerkbar machen kann

Einen Haarausfall erkennen Sie an kahlen Stellen auf dem Kopf und daran, dass Ihnen über einen längeren Zeitraum mindestens 100 Haare täglich ausfallen. Sie sollten dafür über mindestens eine Woche jeden Tag Ihre ausgefallenen Haare in Kamm, Bürste, Bettwäsche, Abfluss und Kleidung sammeln und zählen. Bei Rheuma zeigt der Haarausfall nicht die typischen Merkmale von einem erblich bedingten Haarausfall. Anders als beim erblich bedingten Haarausfall kommt es nicht zu Geheimratsecken, Stirnglatze und Glatze am Oberkopf bei Männern sowie immer weniger werdenden Haaren um den Mittelscheitel bei Frauen. Der Haarausfall kann sich als

  • diffuser Haarausfall mit gleichmäßig ausfallendem Haar auf dem gesamten Kopf
  • kreisrundem Haarausfall mit scharf begrenzten, runden kahlen Stellen mit wie abgebrochen wirkenden Haaren an den Rändern
  • vernarbendem Haarausfall mit kahlen Stellen, an denen sich Narben bilden

bemerkbar machen.

Welche Form von Haarausfall eintritt, hängt von der rheumatischen Erkrankung ab. Bei einer Autoimmunerkrankung und beim systemischem Lupus erythematodes kann es zu einem diffusen oder kreisrunden Haarausfall kommen, während bei einer Psoriasis-Arthritis ein vernarbender Haarausfall auftreten kann. Bei einem vernarbenden Haarausfall wachsen die Haare an den kahlen Stellen nicht mehr nach.

Diagnose von Rheuma

Stellen Sie Anzeichen von Rheuma fest, sollten Sie keine Zeit verlieren und einen Arzt aufsuchen. Er wird Sie über familiäre Häufung von Rheuma, die Symptome, aber auch zu Ihren Lebensgewohnheiten befragen.

Weiterhin nimmt der Arzt eine Blutuntersuchung vor. Eine rheumatische Erkrankung ist auch von Ärzten oft nur schwer diagnostizierbar. Sind mindestens drei Gelenke über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen entzündet und wird ein Rheumafaktor im Blut nachgewiesen, ist die Diagnose Rheuma eindeutig.

Allerdings muss auch untersucht werden, um welche Form von Rheuma es sich handelt. Auch mit Röntgenbildern lässt sich Rheuma diagnostizieren. Röntgenbilder geben auch Aufschluss darüber, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Der Hausarzt wird Sie für die ausführliche Diagnose und die entsprechende Behandlung an einen Rheumatologen überweisen.

Behandlung von Haarausfall bei Rheuma

Die Diagnose Rheuma ist weitaus schwerwiegender als Haarverlust. Wird Rheuma als Ursache behandelt, kann der Haarausfall gestoppt werden. Sind die Haarwurzeln noch nicht abgeschlossen, wachsen die Haare wieder nach.

Rheuma kann mit einer Umstellung der Ernährung, aber auch medikamentös, mit Ergotherapie und mit Physiotherapie erfolgen. Ist die Erkrankung schwerwiegend und weit fortgeschritten, kann eine Reha verordnet werden. Zur medikamentösen Behandlung wird häufig Cortison verwendet. Es ist nicht bekannt, dass es einen Haarauasfall verursacht.

Fazit: Haarverlust bei Rheuma in verschiedenen Formen

So vielfältig die rheumatischen Erkrankungen und die Symptome sind, so vielfältig kann sich der Haarausfall bei Rheumabemerkbar machen. Der Haarausfall kann diffus, kreisrund und vernarbend auftreten.

Abhängig von der rheumatischen Erkrankung können eine Autoimmunerkrankung, aber auch eine Entzündung der Kopfhaut oder die verringerten Abwehrkräfte den Haarausfall verursachen. Auch verschiedene Medikamente zur Behandlung von Rheuma können zu einem Haarausfall führen.

Wird die rheumatische Erkrankung als Ursache behandelt, wird der Haarausfall häufig gestoppt. Die Behandlung kann mit Medikamenten, mit einer Umstellung der Ernährung und mit Physiotherapie erfolgen. Wenn die Haarwurzeln noch intakt sind, können sie mit der richtigen Behandlung der Erkrankung wieder neue Haare ausbilden. Rheuma kann nicht geheilt werden, doch können die Beschwerden mit der entsprechenden Behandlung gelindert werden.

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