Wimperntransplantation
Schöne, volle Wimpern wünschen sich die meisten Menschen, doch nicht jeder ist von Natur aus damit gesegnet. Die Wimpern dienen jedoch nicht nur der Schönheit, sondern sie schützen die Augen vor Schmutz und anderen Fremdkörpern. Sind gar keine Wimpern vorhanden oder sind die Wimpern nur schwach, kann eine Wimperntransplantation zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen und dem Gesicht mehr Ausdruck verleihen.
Die Geschichte der Wimperntransplantation
Die ersten Ansätze zur Haarverpflanzung gab es bereits im 18. Jahrhundert, als versucht wurde, Teile der behaarten Haut von Tieren in die Kopfhaut von Menschen zu verpflanzen. Diese Versuche waren jedoch zum Scheitern verurteilt. Im 19. Jahrhundert erfolgten einige weitere Versuche zur Transplantation von Haaren, über die jedoch nichts Nennenswertes berichtet wurde.
Der japanische Arzt Dr. Shoji Okuda beschrieb 1939 erstmals die Punchtechnik (Durchschlagtechnik), bei der behaarte Hautteile aus der Kopfhaut ausgestanzt und in andere Bereiche transplantiert wurden. Mit dieser Methode transplantierte Dr. Shoji Okuda nicht nur Kopfhaare, sondern auch Augenbrauen und Barthaare. Er entwickelte dieses Verfahren, um Menschen mit Verbrennungen zu helfen. Er dachte noch nicht daran, kahle Stellen aufgrund von Haarausfall zu behandeln.
Die Ergebnisse wirkten noch unnatürlich, da die Haare damals noch nicht in Wuchsrichtung eingepflanzt wurden. Die Haartransplantation wurde in den folgenden Jahren immer weiter präzisiert. Ein Meilenstein gelang in den 1980er Jahren, als die FUE-Technik (Follicular Unit Extraction) entwickelt wurde. Diese Methode wurde 2002 vom US-amerikanischen Arzt William Rassmann präzisiert. Inzwischen hat sich die FUE-Methode etabliert und wird für die Transplantation von Kopfhaaren, Barthaaren, Augenbrauen und Wimpern angewendet.
Die Transplantation von Wimpern ist noch relativ neu. Sie wurde vom deutschen Arzt Dr. Bijan Feriduni im Jahr 2010 erstmals beschrieben.
Überlegungen vor der Transplantation von Wimpern
Haben Sie keine vollen Wimpern oder fehlen Ihnen die Wimpern, können Sie Wimpern transplantieren lassen. Viele Menschen werden sich fragen, ob die Gefahr besteht, dass die Augen verletzt werden könnten oder die Sehkraft nach der Operation eingeschränkt ist. Diese Bedenken sind unbegründet. Wählen Sie eine gute Klinik für die Wimperntransplantation aus, die diesen Eingriff bereits häufig durchgeführt hat, können Sie darauf vertrauen, dass es nicht zu Verletzungen kommt.
Ihre Sehkraft leidet nicht darunter. In den ersten Tagen sind Schwellungen und Rötungen an den Augen ganz natürlich. Sind diese Erscheinungen abgeklungen, können Sie wieder völlig normal sehen. Bevor der Eingriff bei Ihnen ausgeführt wird, haben Sie Gelegenheit, alle offenen Fragen mit dem Arzt zu diskutieren. Er klärt Sie über die Risiken und Chancen des Eingriffs auf.
Die Verpflanzung von Wimpern auf der Basis der FUE-Methode
Die Methode zur Implantation von Wimpern basiert auf der Eigenhaarverpflanzung nach der FUE-Methode. Die Haare, die in die Wimpern eingepflanzt werden, stammen zumeist vom Hinterkopf des Patienten. Lediglich ein kleiner Bereich des Hinterkopfes muss für die Entnahme der Haarfollikel rasiert werden. Diese Entnahmestelle ist nicht sichtbar, da sie von Haaren verdeckt wird. Bei Männern können für die Wimperntransplantation auch Haare vom Bart, von der Brust oder von den Beinen entnommen werden.
Die Haarfollikel werden mit einer Hohlnadel entnommen. Der Arzt prüft die Haarfollikel, um nur die gesündesten und kräftigsten Haarfollikel zu verwenden. Die Haarfollikel werden, bis die Transplantation erfolgt, in einer Nährlösung aufbewahrt. Sowohl der Entnahmebereich der Haare als auch die Augenlider werden örtlich betäubt, sodass Sie keine Schmerzen verspüren. An den Augenlidern werden kleine Kanäle gestochen. Die Haarfollikel werden in diese Kanäle eingepflanzt.
Der Ablauf der Transplantation von Wimpern
Bevor der eigentliche Eingriff erfolgt, nimmt der Arzt eine Blutuntersuchung vor. Er stellt fest, ob eine Erkrankung vorliegt, die gegen den Eingriff spricht. Der Arzt befragt Sie auch zu
- bekannten Erkrankungen
- Allergien und Unverträglichkeiten
- Einnahme von Medikamenten
- Lebensumständen.
Er untersucht Ihre Kopfhaut, um sich ein Bild vom Spenderbereich der Haare zu machen. Sie sollten in der Nacht vor der Wimperntransplantation ausreichend schlafen und am Morgen vor dem Eingriff gut frühstücken. Auf Kaffee sollten Sie verzichten, da er die Blutgefäße weitet und es während der Operation zu Blutungen kommen könnte.
Am Tag des Eingriffs werden die Haare an der Entnahmestelle abrasiert. Der Entnahmebereich und die Augenlider werden örtlich betäubt. Der Arzt entnimmt die Haarfollikel und legt sie in eine Nährlösung ein. Er sticht kleine Kanäle in die Augenlider und setzt jedes Haar einzeln ein. Die Nacht nach dem Eingriff können Sie im Hotel verbringen. Ein Klinikaufenthalt ist für die Wimpernverpflanzung nicht erforderlich.
Am Tag nach dem Eingriff schaut sich der Arzt das Ergebnis an. Ist er damit zufrieden, können Sie sich noch einige Tage im Hotel erholen, aber auch in Begleitung nach Hause fahren. Sie erhalten vom Arzt noch einige Tipps für die Tage nach dem Eingriff.
Was Sie nach der Wimperntransplantation beachten sollten
In den ersten 10 Tagen nach der Wimpernverpflanzung sollten Sie keinen Alkohol trinken, denn er weitet die Blutgefäße und kann das Anwachsen der transplantierten Haare beeinträchtigen. Die Wirkung des Antibiotikums, das Sie erhalten, kann durch Alkohol beeinträchtigt werden. An den Augenlidern bilden sich Krusten. Es kommt zu Rötungen. Nach etwa 10 Tagen fallen die Krusten ab und die Rötungen verschwinden. Sie sollten nicht an den Augen reiben, da die implantierten Haare ausgerissen werden könnten. Da die transplantierten Haare anders wachsen als die Wimpern, müssen diese Haare regelmäßig gestutzt werden. Das können Sie selbst vornehmen.
Anwendungsgebiete der Wimpernverpflanzung
Die Verpflanzung von Wimpern ist geeignet, wenn Ihre Wimpern von Natur aus nicht oder nur schwach vorhanden sind. Diese Behandlung eignet sich auch, wenn Sie nach einem Unfall die Wimpern verloren haben. Bei verschiedenen Arten von Haarausfall wie kreisrundem, diffusem oder vernarbendem Haarausfall, der nicht nur die Kopfhaare, sondern auch die Wimpern betrifft, kann dieser Eingriff ebenfalls vorgenommen werden.
Bei verschiedenen Formen von diffusem oder kreisrundem Haarausfall wachsen die Haare wieder nach. In diesem Fall erübrigt sich die Wimpernverpflanzung. Auch bei einem diffusen Haarausfall infolge einer Chemotherapie bei einer Krebsbehandlung können die Wimpern ausfallen. Eine Wimperntransplantation ist dann nicht erforderlich, da die Haare und auch die Wimpern meistens wieder nachwachsen.
Die Transplantation von Wimpern kann nicht erfolgen, wenn der Ausfall der Haare durch eine Autoimmunerkrankung bedingt ist. Die transplantierten Haare fallen dann wieder aus. Bei Haarausfall in Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen, beispielsweise bei einigen Formen von vernarbendem Haarausfall, sollte keine Wimpernverpflanzung erfolgen.
Vorteile der Verpflanzung von Wimpern
Die Wimpernverpflanzung bietet eine Reihe von Vorteilen:
- neuer, markanter Ausdruck für das Gesicht und damit verbunden mehr Lebensqualität
- dauerhafte Lösung im Gegensatz zu Wimpern zum Ankleben oder Wachstumsmitteln für Wimpern
- kein Krankenhausaufenthalt erforderlich
- keine Beeinträchtigung des Sehvermögens.
Haben Sie eine Wimperntransplantation vornehmen lassen, ist das Ergebnis dauerhaft. Anders sieht das bei Wachstumsmitteln für die Wimpern aus. Diese Mittel müssen täglich angewendet werden. Nach dem Absetzen kehren die Wimpern wieder in den Ausgangszustand zurück. Die Transplantation von Wipern ist besser verträglich als die Wachstumsmittel, die rezeptpflichtig sind.
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