Haarausfall durch Morbus Basedow
Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben, darunter auch Autoimmunerkrankungen. Ein Haarausfall durch Morbus Basedow trifft Frauen häufiger als Männer. Er zeigt sich diffus auf dem gesamten Kopf. Das Schilddrüsengewebe wird bei Morbus Basedow vom Immunsystem angegriffen. Der Haarverlust durch Morbus Basedow entsteht durch eine unkontrollierte Freisetzung von Schilddrüsenhormonen.
Um in Erfahrung zu bringen, ob Ihr Haarausfall auf einem Schilddrüsenproblem beruht, ist eine Untersuchung beim Facharzt nötig. Fällt das Haar am ganzen Kopf diffus aus und andere Ursachen sind auszuschließen, kann Morbus Basedow der Grund für das dünner werdende Haar und die damit verbundenen Einschränkungen sein. Die Schilddrüse ist maßgeblich für den Haarwuchs und Ihre Allgemeingesundheit verantwortlich.
Haarausfall durch Morbus Basedow – die Schilddrüse gerät außer Kontrolle
Ein Haarausfall kann sowohl durch eine Überfunktion als auch durch eine Unterfunktion der Schilddrüse hervorgerufen werden. Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse und wird häufig mit einer Überfunktion der Schilddrüse verwechselt. Das Immunsystem eines gesunden Menschen bildet Antikörper gegen Bakterien und Viren. Bei einer Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem das körpereigene Gewebe an.
Leiden Sie unter Morbus Basedow, greift die körpereigene Abwehr das Schilddrüsengewebe an. In der Folge werden unkontrolliert Schilddrüsenhormone freigesetzt. Antikörper binden sich bei Patienten mit Morbus Basedow an die Zellen der Schilddrüse. Morbus Basedow kann sowohl mit Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion als auch einer Schilddrüsenunterfunktion einhergehen. Das ist davon abhängig, wie die Antikörper wirken.
Wird der Rezeptor für das Schilddrüsenhormon TSH durch die Antikörper blockiert, registriert die Schilddrüse eine Unterfunktion und muss gegensteuern. In der Folge kann sich ein Kropf bilden. Die Schilddrüse vergrößert sich. Wird die Schilddrüse durch diese Antikörper angeregt, kommt es zu einer verstärkten Hormonausschüttung.
Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Überfunktion. Morbus Basedow tritt am häufigsten bei Frauen zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf. Deutlich seltener sind Männer betroffen. Haarausfall ist nur eines der Symptome bei Morbus Basedow. Er tritt diffus auf. Die Haare fallen auf dem gesamten Kopf gleichmäßig aus.
Zu einem Totalverlust aller Haare kommt es in der Regel nicht. Hin und wieder kann auch ein kreisrunder Haarausfall auftreten, bei dem sich auf dem Kopf scharf begrenzte kahle Areale bilden, an deren Rändern die Haare wie abgebrochen wirken.
Symptome von Morbus Basedow
Bei vielen Patienten mit Morbus Basedow treten die Augäpfel hervor. Das ist in einer entzündlichen Erkrankung der Augenhöhlen begründet. Die hervortretenden Augen müssen allerdings nicht jeden Morbus-Basedow-Patienten betreffen. Das Hervortreten der Augen gehört neben Herzrasen und einer Vergrößerung der Schilddrüse zu den drei Leitsymptomen der Erkrankung. Weitere Symptome der Schilddrüsenerkrankung sind
- Bindehautentzündung, trockene Augen mit Lichtscheu, erhöhtem Druck, Fremdkörpergefühl und verstärkter Tränenbildung
- Schlafstörungen
- erhöhter Blutdruck
- Schweißausbrüche, Wärmeüberempfindlichkeit
- häufiger Stuhlgang
- Muskelschwäche
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Angstzustände.
Meist treten mehrere Symptome gleichzeitig auf. Leiden Sie unter Morbus Basedow, gilt das Hauptaugenmerk der Behandlung der Grunderkrankung. Sobald Ihre Schilddrüsenhormone medikamentös wieder ins Gleichgewicht gebracht sind, reguliert sich der Haarwuchs und Sie stellen fest, dass sich der Haarausfall bessert.
Bei Konzentrationsstörungen und Angst denken die wenigsten Betroffenen an die Schilddrüse. Doch gerade diese beiden Symptome sind ein ernsthaftes Zeichen dafür, dass Ihr Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät und dass das wichtige Organ nicht mehr richtig arbeitet.
Es kann auch zu Schwellungen an Unterschenkeln, Füßen und Händen kommen.
Um festzustellen, ob Sie unter einem Haarverlust durch Morbus Basedow leiden, sollten Sie den Sammeltest vornehmen. Über einen Zeitraum von mindestens sieben Tagen sollten Sie jeden Tag Ihre ausgefallenen Haare von Kamm, Bürste, Kleidung, Bettwäsche und Duschabfluss sammeln und zählen. Sind das mehr als 100 Haare täglich, leiden Sie unter Haarausfall.
Da sich die Symptome von Morbus Basedow mit den Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion ähneln, ist eine genaue Diagnose wichtig. Mit der Diagnose können weitere Schilddrüsenerkrankungen wie das Hashimoto-Syndrom oder Schilddrüsenkrebs bei Morbus Basedow ausgeschlossen werden.
Diagnose von Morbus Basedow
Bemerken Sie neben einem Haarausfall noch weitere Symptome von Morbus Basedow, sollten Sie Ihren Hausarzt konsultieren und ihm das Problem schildern. Er führt ein Anamnesegespräch, misst den Blutdruck und nimmt eine Blutuntersuchung vor. Das Blut wird auf die Hormone T3, T4 und TSH sowie auf Antikörper, die für Morbus Basedow typisch sind, untersucht.
Zusätzlich erfolgt eine Ultraschall-Untersuchung der Schilddrüse. Um eine endgültige Diagnose für Morbus Basedow zu erhalten, kann eine Farbdoppler-Sonografie der Schilddrüse sowie eine Gewebepunktion mit Ultraschall erfolgen. Der Arzt kann Sie dazu an einen Radiologen überweisen.
Es ist ratsam, die umfangreichen Untersuchungen vornehmen und eine konkrete Diagnose erstellen zu lassen. Der Haarausfall ist nur ein Symptom und beruht auf einer Erkrankung, die behandlungsbedürftig ist. In den meisten Fällen kann der Arzt Morbus Basedow bereits durch die Blutuntersuchung sicher diagnostizieren.
Um das Ergebnis zu bestätigen und eine dem Krankheitsbild entsprechende Behandlung einzuleiten, wird die Diagnose mit den bereits erwähnten Methoden bestätigt. Die meisten Patienten sind vom Haarausfall befreit, sobald die Grunderkrankung behandelt wird.
Behandlung von Haarverlust durch Morbus Basedow
Um einen Haarausfall durch Morbus Basedow zu behandeln, muss die Ursache, die Autoimmunerkrankung selbst, behandelt werden. Zur Hemmung der Hormonproduktion der Schilddrüse müssen Sie ein Jahr lang Thyreostatika einnehmen. Zur Linderung verschiedener Symptome wie Herzrasen können Sie zu Beginn der Behandlung Betablocker erhalten.
Bei vielen Patienten heilt nach einem Jahr der Behandlung mit Thyreostatika die Erkrankung aus, sodass eine weitere Therapie nicht erforderlich ist. Tritt nach etwa 18 Monaten jedoch keine Besserung ein oder kommt es nach vorübergehender Besserung wieder zu erneuten Anzeichen von Morbus Basedow, kann eine Radiojodtherapie oder eine operative Entfernung der Schilddrüse oder von Teilen der Schilddrüse erfolgen. Um die fehlenden Hormone der Schilddrüse zu ersetzen, müssen Sie ein Leben lang Schilddrüsenhormone als Tabletten einnehmen.
Die Operation und die Einnahme der Schilddrüsenhormone sind für den Patienten deutlich weniger belastend als die dauerhafte Einnahme von Thyreostatika. Mit der erfolgreichen Behandlung von Morbus Basedow geht der Haarausfall zurück. Die Haare wachsen wieder, wenn die Haarfollikel noch nicht abgestorben sind.
Wie Sie das Haarwachstum anregen können
Da bei Morbus Basedow der Haarausfall nur vorübergehend ist, erübrigt sich eine Haartransplantation. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, könnten die transplantierten Haare wieder ausfallen. Sie können jedoch das Nachwachsen der Haare mit natürlichen Mitteln oder mit alternativen Behandlungsmethoden ankurbeln.
Zur inneren Anwendung eignen sich Bockshornklee-Tee oder Bockshornklee-Kapseln. Äußerlich können Sie den Bockshornklee als Spülung anwenden. Arganöl, das Sie leicht erwärmen und in die Kopfhaut einmassieren, kann das Wachstum der Haare anregen.
Als alternative Methoden eignen sich die Mesohairtherapie, bei der ein auf Ihre Bedürfnisse abgestimmter Wirkstoffcocktail in die Kopfhaut gespritzt wird, die Sauerstoffbehandlung, die Softlasertherapie oder das Microneedling, bei der mit feinen Nadeln kleine Mikroverletzungen in der Kopfhaut erzeugt werden, um das Haarwachstum anzuregen.
Fazit: Haarverlust durch Morbus Basedow ist vorübergehend
Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, bei der das Immunsystem das Gewebe der Schilddrüse angreift. Haarausfall durch Morbus Basedow ist nur eines der Symptome, doch normalisiert sich das Haarwachstum wieder, wenn die Erkrankung behandelt wird. Voraussetzung ist eine genaue Diagnose mit Blutuntersuchungen, Ultraschall, Gewebepunktion oder Farbdoppler-Sonografie.
Wenn Sie unter Morbus Basedow leiden, müssen Sie nicht befürchten, dass Ihr Haarschwund mit einer Glatze endet. Auch wenn sich die Autoimmunerkrankung nicht heilen lässt, sind die Behandlungschancen und damit die Basis für neuen Haarwuchs gut.
Je früher die Diagnostik vorgenommen wird, umso eher können Sie gegen die Symptome, von denen Haarausfall nur ein Beispiel ist, vorgehen. Sollte das Haar bereits mit der Wurzel ausgefallen sein, ist eine Haartransplantation möglich, sobald sich Ihr Immunsystem durch die Behandlung wieder stabilisiert hat.