Haartransplantation mit Stammzellen – mehr Wachstum und höhere Anwuchsrate
Eine Haarverpflanzung ist für viele Männer mit Haarausfall und kahlen Stellen auf dem Kopf die letzte Hoffnung, um wieder zu mehr Lebensqualität und kräftigerem Haar zu gelangen. Für die Haartransplantation mit Stammzellen bestehen bereits mehrere Ansätze. Wachstumsfaktoren bei der Haarverpflanzung mit Stammzellen sorgen für kräftigere Haarfollikel und eine bessere Überlebensrate der transplantierten Haare.
Haartransplantation mit Stammzellen oder Stammzellentherapie?
Leiden Sie unter Haarausfall, muss nicht immer gleich eine Haartransplantation vorgenommen werden. Bestehen die kahlen Areale auf Ihrem Kopf noch nicht lange, gibt es noch Grund zur Hoffnung. Die Haarfollikel sind oft noch nicht abgestorben und sind noch intakt. Sie benötigen nur einen speziellen Kick, um wieder stimuliert zu werden und neue, kräftige Haare zu bilden. Die Stammzellentherapie ist eine Möglichkeit dafür.
Stammzellen, die aus dem Unterhautfettgewebe gewonnen werden, können aufbereitet werden. Diese Stammzellentherapie kann mit der PRP-Therapie kombiniert werden, bei der Eigenblut des Patienten zu plättchenreichem Blutplasma aufbereitet wird. Die Stammzellenkultur kann mit diesem Blutplasma gemischt werden. Die Stammzellen können mit feinen Nadeln in die Kopfhaut injiziert werden, um die Haarfollikel zu kräftigen und sie zur Bildung neuer, kräftiger Haare anzuregen.
Diese Behandlung eignet sich vorrangig bei erblich bedingtem Haarausfall, der sich mit Glatzenbildung, Stirnglatze und Geheimratsecken bemerkbar macht. Die Stammzellen machen die Haarfollikel widerstandsfähig gegen Dihydrotestosteron, das beim Abbau des männlichen Sexualhormons Testosteron entsteht. Testosteron ist für den erblich bedingten Haarausfall verantwortlich. Die Therapie mit Stammzellen eignet sich auch bei verschiedenen anderen Formen von Haarausfall, wenn noch intakte Haarfollikel vorhanden sind.
Möchten Sie kahle Bereiche auffüllen lassen, da bereits viele Haarfollikel abgestorben sind, kann eine Haarverpflanzung mit Stammzellen die Lösung sein. Die zu transplantierenden Haarfollikel werden in einer Nährlösung mit Stammzellen aufbewahrt, bis sie implantiert werden. Zusätzlich werden Stammzellen in die Kopfhaut gespritzt.
Bevor Sie eine Behandlung vornehmen lassen, sollten Sie einen Hautarzt konsultieren. Er nimmt eine Blutuntersuchung vor und untersucht Ihre Kopfhaut sowie Ihre Haare, um festzustellen, ob noch intakte Haarfollikel vorhanden sind und welche Form von Haarausfall bei Ihnen vorliegt. Er kann entscheiden, ob sich für Sie eine Haartransplantation mit Stammzellen lohnt oder ob eine Stammzellentherapie möglich ist.
Die Entnahme der Stammzellen – zwei Möglichkeiten
Abhängig davon, ob bei Ihnen einen Eigenhaarverpflanzung mit Stammzellen oder eine Stammzellentherapie vorgenommen wird, können die Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe oder aus den Haarfollikeln gewonnen werden. Die Gewinnung der Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe ist bei der Haarimplantation und bei der Stammzellentherapie geeignet, während Stammzellen aus Haarfollikeln gewonnen werden, wenn eine Haarverpflanzung mit Stammzellen vorgenommen wird.
Die Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe verfügen ebenso wie die Stammzellen aus den Haarfollikeln über verschiedene Wachstumsfaktoren, die sich positiv auf die Haarwurzeln und auf das Haarwachstum auswirken. Sowohl die Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe als auch die Stammzellen aus den Haarfollikeln sind multipotent. Sie können sich zu den verschiedensten Zelltypen entwickeln.
Forscher arbeiten daran, Haare zu klonen und Stammzellen dafür zu verwenden. Bis das möglich ist, müssen Langzeitstudien erfolgen, die zuverlässige Ergebnisse bringen. Die ersten positiven Ergebnisse konnten schon verzeichnet werden. Bis zur Zulassung dieses Verfahrens zum Klonen von Haaren können noch mehrere Jahrzehnte vergehen.
Gewinnung von Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe
Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe eignen sich für die Haartransplantation mit Stammzellen und für die reine Stammzellentherapie. Diese Stammzellen können aus der Kopfhaut, aber auch von verschiedenen anderen Körperstellen, beispielsweise vom Bauch, entnommen werden. Bevor die Entnahme des Unterhautfettgewebes erfolgt, wird der entsprechende Bereich örtlich betäubt. Mit einer Spezialnadel wird das Fettgewebe durch eine kleine Hautöffnung entnommen.
Dieses Fettgewebe wird zu einer Zellemulsion, dem Nano-Fett, aufbereitet. Bei der Stammzellentherapie wird dieses Nano-Fett in Ihre Kopfhaut gespritzt. Für die Haartransplantation mit Stammzellen wird mit dem Nano-Fett eine Nährlösung bereitet, in der die entnommenen Haarfollikel bis zur Implantation aufbewahrt werden. Ein Teil des Nano-Fetts wird während der Haarimplantierung in die Kopfhaut injiziert.
Wachstumsfaktoren der Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe und deren Wirkung
Erfolgt die Gewinnung von Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe, handelt es sich bei diesen Stammzellen um Fettvorläuferzellen, Fibroblasten, Blutzellen, Endothelzellen und Makrophagen. Diese Stammzellen produzieren verschiedene Wachstumsfaktoren, die sowohl bei der Stammzellentherapie als auch bei der Haarverpflanzung mit Stammzellen das Haarwachstum anregen und den Haarausfall stoppen können. Die Wachstumsfaktoren wirken auf unterschiedliche Weise:
- aFGF und bFGF: Anregung der vermehrten Blutgefäßbildung und Verbesserung der Blutversorgung (Angiogenese). Die Haare werden aufgrund der verbesserten Durchblutung der Kopfhaut besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Die Haarwurzeln werden zur vermehrten Bildung von Fettgewebe angeregt, was der subkutanen Fettreduktion bei Haarausfall entgegenwirkt.
- VEFG: regt ebenfalls die Bildung von Blutgefäßen in der Kopfhaut an und verbessert die Durchlässigkeit der Blutgefäße um die Haarfollikel.
- IGF: wirkt ähnlich wie Insulin und ist am Wachstum der Haarwurzeln beteiligt.
- PDGF: verhindert den programmierten Zelltod und sensibilisiert die Wirkung der anderen Wachstumsfaktoren auf die Haarfollikel.
Gewinnung von Stammzellen aus Haarfollikeln
Für die Haartransplantation mit Stammzellen ist eine Entnahme von Haarfollikeln erforderlich. Diese Haarfollikel können nicht nur transplantiert werden, sondern aus ihnen können auch Stammzellen entnommen werden. Die Stammzellen werden aus den Haarfollikeln isoliert. Damit sie für die Haarverpflanzung verwendet werden können, werden sie mit plättchenreichem Blutplasma des Patienten vermischt.
Es handelt sich bei dieser Haarverpflanzung mit Stammzellen um eine Kombination mit der PRP-Behandlung. In einer Zentrifuge wird das Blut, das Ihnen aus einer Vene entnommen wird, aufbereitet, sodass es keine roten Blutkörperchen mehr enthält. PRP bedeutet platelet rich plasma (plättchenreiches Blutplasma). Der Gehalt an Blutplättchen (Thrombozyten) liegt bei 50 bis 95 Prozent.
Diese Thrombozyten sorgen bei der Wundheilung für die Krustenbildung und können bei der Haartransplantation mit Stammzellen das Wachstum der Haare anregen. Aus dem Blutplasma und den aus den Haarfollikeln entnommenen Stammzellen wird eine Nährlösung bereitet. Die Stammzellen aus den Haarfollikeln verfügen über Wachstumsfaktoren, die das Zellwachstum und die Zellerneuerung anregen.
Ablauf der Eigenhaarverpflanzung mit Stammzellen
Die Haarimplantation mit Stammzellen ist eine Verbesserung der FUE-Methode (Follicular Unit Extraction). Der Entnahmebereich der Haarfollikel wird rasiert. Sie erhalten in den Entnahmebereich und in den Transplantationsbereich eine örtliche Betäubung. Mit einer Hohlnadel entnimmt der Arzt die Haarfollikel. Er prüft die Haarfollikel auf ihre Qualität und legt die zu transplantierenden Haarfollikel in eine Nährlösung mit Stammzellen und eventuell mit Blutplasma.
Im Transplantationsbereich werden die Haarwurzelkanäle geöffnet. Die entnommenen Haarfollikel werden in Wuchsrichtung eingesetzt. Zusätzlich werden Stammzellen in die Kopfhaut gespritzt. Diese Haarverpflanzung mit Stammzellen kann bei erblich bedingtem Haarausfall, aber auch bei verschiedenen anderen Formen von Haarausfall angewendet werden. Sie ist nicht anwendbar, wenn eine Autoimmunkrankheit vorliegt, da die Haare wieder ausfallen würden.
Vorteile der Haarimplantation mit Stammzellen
Die Haartransplantation mit Stammzellen hat verschiedene Vorteile:
- gute Verträglichkeit, da es sich um körpereigenes Material handelt und keine chemischen Stoffe enthalten sind
- hohe Überlebensrate der entnommenen Haarfollikel
- höhere Anwuchsrate der transplantierten Haarfollikel
- höhere Haardichte, da noch vorhandene Haarfollikel zur Bildung neuer Haare aktiviert werden
- volleres und kräftigeres Haar im Transplantationsbereich.
Die Vorteile der Behandlung liegen klar auf der Hand. Vor allem, da die wertvollen Zellen nicht aus dem Unterfettgewebe entnommen werden müssen. Für den Einsatz im Rahmen der Haartransplantation entnimmt das spezialisierte Behandlungsteam lediglich Haarfollikel, aus denen unter hygienischsten Bedingungen im Labor eine hochwirksame Stammzellenlösung hergestellt wird.
Eignet sich die Implantation auch für Allergiker und Menschen, die über eine sensible Haut und zahlreiche Unverträglichkeiten verfügen? Ja, denn die Stammzellen sind körpereigenes Gewebe, das nicht mit chemischen Substanzen oder anderen künstlichen Zusatzstoffen versetzt wird. Am effektivsten wirkt die Behandlung, wenn die Zellen mit plättchenreichem Plasma und einer Vitalstofflösung zur Anregung des Haarwachstums angereichert werden.
Eignet sich die Stammzellentherapie für alle Formen von Haarverlust?
Im Zusammenspiel mit einer Eigenhaarverpflanzung kann die Stammzellen-Methode für beinahe alle Formen von Haarausfall angewendet werden. Ausnahmen bestehen nur bei Patienten, die unter einer Autoimmunerkrankung leiden. Autoimmunstörungen führen dazu, dass die implantierten Grafts wieder ausfallen und sich nicht mit den Versorgungszellen in der Kopfhaut verbinden würden.
Die Stammzellenlösung stärkt zwar den Haarwuchs, doch sie ist kein Wundermittel, das eine Garantie auf die Anwuchsrate bei Autoimmunerkrankungen gibt. Sehr gute Ergebnisse sind bei hormonell bedingtem und bei erblichem Haarausfall sicher. Hier wirkt sich das Spritzen der Lösung aus körpereigenen Zellen positiv auf die Heilungsphase und auf den kräftigen Wuchs der Follikeleinheiten aus.
Die Behandlung sollte ausschließlich von ausgewiesenen Experten vorgenommen werden, wodurch die Wahl der Haarklinik ein essenzieller Erfolgsmultiplikator ist. Über den Ablauf, eine mögliche Vorbereitungsphase und die Behandlung selbst wird der Patient schon im Vorgespräch ausführlich beraten. Auch wenn die Stammzellenlösung das Haarwachstum stärkt und den Erfolg der Eigenhaarimplantation steigert, sollte die Ursachenforschung im Fokus stehen. Liegt eine behandlungsbedürftige Erkrankung zu Grunde, erfolgt deren Behandlung zuerst und sollte abgeschlossen sein, ehe ein Termin für die Haartransplantation mit Stammzellentherapie vereinbart wird.
Fazit: Haarimplantation mit Stammzellen sorgt für kräftigeres Haar
Stammzellen können sich zu den verschiedensten Zelltypen entwickeln. Leiden Sie unter Haarausfall und sind noch intakte Haarfollikel vorhanden, kann eine Stammzellentherapie erfolgen. Die Stammzellen werden aus dem Unterhautfettgewebe entnommen. Bei einer Haartransplantation mit Stammzellen können die Stammzellen aus dem Unterhautfettgewebe oder aus den Haarfollikeln entnommen werden.
Die Stammzellen bilden verschiedene Wachstumsfaktoren, die das Haarwachstum fördern und die Haarwurzeln kräftigen. Für eine Eigenhaarverpflanzung können die Stammzellen mit plättchenreichem Blutplasma des Patienten angereichert werden. Aus den Stammzellen wird eine Nährlösung für die entnommenen Haarfollikel bereitet. Ein Teil der Stammzellen wird bei der Haarverpflanzung in die Kopfhaut injiziert, um das Anwachsen der Haarfollikel zu fördern.
Die effektive Wirkung der Stammzellenlösung mit wichtigen Nährstoffen und Blutplasma hat dieser Therapie in der Haartransplantation eine hohe Bedeutung verschafft. Gerade bei geschwächten Grafts und bei dünnem Haarwuchs können die Stammzellen für eine Stärkung der Anwuchsrate sorgen. Neben der Haarstärkung sorgt die Behandlung auch für eine höhere Haardichte, was ein besonders natürliches Ergebnis der Eigenhaarverpflanzung ermöglicht.
Durch die unmittelbare Injektion im Behandlungsverlauf wirkt die Stammzellenlösung dort, wo die lokale Wirkung erwünscht ist. Eine von Experten durchgeführte Haartransplantation überzeugt prinzipiell mit einer Anwuchsrate von 95 Prozent. Mit Hilfe der Stammzellenlösung erhöht sich die Ergebnissicherheit zusätzlich und die transplantierten Follikeleinheiten erhalten mehr Kraft und Energie für ein gesundes, dichtes und starkes Wachstum.
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