Haarausfall im Sommer – kein Grund zur Besorgnis
Der Mensch verliert saisonal bedingt unterschiedlich viele Haare. Im Sommer fallen die Haare stärker als im Winter aus. Daher ist ein Haarausfall im Sommer kein Grund zur Sorge, sondern normal. Sorgen müssen Sie sich nur, wenn Sie kahle Stellen auf dem Kopf bemerken und die Haare immer lichter werden. Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie dem Haarverlust im Sommer entgegenwirken.
Haarausfall im Sommer – ein normaler Prozess
Zuerst muss erläutert werden, wann es sich um einen Haarausfall handelt. Ein Haarausfall liegt dann vor, wenn täglich mehr als 100 Haare ausfallen. Sie können die ausgefallenen Haare über einen Zeitraum von zwei Wochen täglich zählen. Nur dann, wenn an fast allen Tagen mindestens 100 Haare verlorengehen, besteht Grund zur Sorge.
Im Sommer fallen die Haare verstärkt aus, anders als im Winter. Die Rede ist von einem saisonal bedingten Haarausfall. Frauen können davon häufiger betroffen sein als Männer. Der Hauptgrund für den verstärkten Haarausfall ist ein Relikt der menschlichen Evolution. So wie die Tiere in der wärmeren Jahreszeit verstärkt Haare verlieren, um sich vom Winterfell auf Sommerfell umzustellen, verliert auch der Mensch im Sommer mehr Haare. Der Körper befreit sich von unnützem Ballast, um möglichst unbeschwert durch den Sommer zu kommen. Es gilt, den Körper kühler zu halten. Daher werden die überflüssigen Haare abgestoßen.
Haarverlust im Sommer – Wechsel der Haare in die Ruhephase
Die längeren Tage und die verstärkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf führen bei vielen Menschen dazu, dass die Haare im Sommer verstärkt von der Wachstumsphase in die Ruhephase eintreten. Der Haarausfall kann durch die Dauer der Sonneneinstrahlung verstärkt werden. Das muss jedoch nicht bei jedem Menschen der Fall sein. So wie sich viele Menschen vor der Sonne schützen und im Sommer weniger aktiv sind, kann das auch auf die Haare zutreffen. Das Haar unterliegt einem Wachstumszyklus, der sich in drei Phasen unterteilt:
- Wachstumsphase, zwei bis sechs Jahre
- Übergangsphase, ca. zwei Wochen
- Ruhephase, zwei bis vier Monate.
Die meisten Haare befinden sich bei gesunden Menschen in der Wachstumsphase. In der Übergangsphase befinden sich nur wenige Haare. In dieser Zeit werden die Haare nicht mehr mit Nährstoffen versorgt, bevor sie in die Ruhephase eintreten und letztendlich ausfallen. In der Ruhephase müssen sich die Haarfollikel regenerieren.
Sind sie intakt, bringen sie wieder neue Haare hervor, die dann wieder diesen Zyklus durchlaufen. Ein Haarausfall im Sommer ist also kein Grund zur Beunruhigung. Anders als in den übrigen Jahreszeiten befinden sich die Haare bei vielen Menschen verstärkt in der Ruhephase. Kommt der Herbst, können Sie sich freuen, dass die Haare dann wieder kräftiger nachwachsen.
Doch warum verlieren Menschen im Sommer mehr Haare als im Winter? Was kann man tun, um die warme Jahreszeit ohne Haarwuchsprobleme zu überstehen? Eine gesunde Ernährung, viele Vitamine und Sonnenschutz für das Haar beugen den Hauptursachen für Haarschwund im Sommer vor.
Weitere Gründe für einen Haarverlust im Sommer
Verlieren Sie im Sommer mehr Haare als sonst, kann das an der erhöhten Schweißproduktion liegen. Schweiß kann zu Verstopfungen und Entzündungen der Talgdrüsen und letztendlich zum Haarausfall führen. Mangelerscheinungen können im Sommer verstärkt auftreten und zu Haarausfall führen. Um eine Strandfigur zu erhalten, wollen viele Menschen mit Diäten abnehmen. Da es sich bei einer Diät um eine einseitige Ernährung handelt, kommt es fast immer zu einem Mangel an Vitaminen und wichtigen Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium, Selen, Zink und Jod. Diese Mineralstoffe, aber auch Vitamine des B-Komplexes, Vitamin E und Biotin sind für das Haarwachstum sowie eine gesunde Kopfhaut und gesundes Haar wichtig. Ein Mangel kann zu Haarausfall führen.
Es gibt zahlreiche Ursachen, warum die Haare in der warmen Jahreszeit verstärkt ausfallen. Eisenmangel ist nur eine beispielhafte Mangelerscheinung, die sich vor allem im Spätsommer äußert. Hierzu müssen Sie wissen, dass Haarschwund nicht unmittelbar auf den Pflege- oder Ernährungsfehler folgt. Wer zum Beispiel im Frühsommer eine Diät macht, könnte im Spätsommer Haarausfall bekommen. Ein weiterer Grund für geschwächte Haarwurzeln ist die verstärkte UV-Strahlung.
Ausgiebige Sonnenbäder, Schwimmbadbesuche und ein Urlaub am Meer können die Kopfhaut austrocknen und die Wurzel der Haare schädigen. Das heißt natürlich nicht, dass Sie auf Ihre wohlverdiente Auszeit verzichten und Sonnenbädern entsagen sollen. Wichtig ist, dass Sie Ihr Haar optimal schützen und zu lange Sonnenbäder vermeiden. Genießen Sie den Sommer mit frischen Früchten, viel Gemüse und Salaten. Auf diesem Weg fördern Sie die Haargesundheit und führen Ihrem Körper alle wichtigen Vitamine zu.
Haarausfall im Sommer – Behandlung nicht notwendig
Fallen die Haare im Sommer verstärkt aus, müssen Sie nicht befürchten, dass es zu einer Glatzenbildung kommt. Treten tatsächlich kahle Stellen auf oder wird das Haar insgesamt lichter, ist dieser Zustand nur vorübergehend. Sie müssen keinen Arzt aufsuchen und auch nicht zu Haarwuchsmitteln wie Minoxidil und Finasterid (Propecia) greifen.
Diese Haarwuchsmittel sind für die Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall entwickelt worden und können bei verstärktem Verlust von Haaren im Sommer nichts ausrichten. Nicht zu vergessen sind die schwerwiegenden Nebenwirkungen vor allem bei Propecia, denn es kann zu sexueller Unlust, Erektionsstörungen, Gewichtszunahme, Depressionen und sogar zu Brustkrebs beim Mann kommen.
Hilfreich können hingegen verschiedene Therapien sein, die das Haarwachstum anregen:
- PRP-Behandlung, bei der Eigenblut des Patienten in plättchenreiches Blutplasma aufbereitet und unter die Kopfhaut gespritzt wird
- Mesohair-Therapie, bei der ein Wirkstoffcocktail auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt und unter die Kopfhaut gespritzt wird
- Microneedling als Behandlung der Kopfhaut mit einem Dermaroller, der mit zahlreichen feinen Nadeln ausgestattet ist
- Softlaser-Therapie als Behandlung der Kopfhaut mit einem Laser mit niedrigem Energieniveau
- Sauerstoff-Therapie als Behandlung der Kopfhaut mit Sauerstoff.
Erst dann, wenn die Haare im Herbst nicht mehr wie gewohnt nachwachsen, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen, der die Ursache ermitteln und die erforderliche Behandlung einleiten kann.
Wie Sie einen Haarausfall im Sommer vermeiden können
Mit verschiedenen einfachen Mitteln können Sie einem Haarverlust im Sommer entgegenwirken. Massagen mit Oliven- oder Arganöl fördern die Durchblutung der Kopfhaut und die Nährstoffversorgung der Haarfollikel. Der vermehrte Übergang der Haare in die Ruhephase kann verhindert werden. Für die Haarpflege sollten Sie natürliche Produkte verwenden.
Sie sollten darauf achten, dass Ihr Shampoo möglichst wenige chemische Stoffe enthält. Auf Stylingprodukte wie Schaum und Gel sollten Sie im Sommer verzichten, da die Haare und die Ausgänge der Talgdrüsen verklebt werden könnten. Tee aus Brennnessel oder Bockshornklee fördert nicht nur das Haarwachstum, wenn er getrunken wird. Er kann auch zum Spülen der Haare nach dem Waschen verwendet werden.
Wichtig für ein gesundes Haarwachstum ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen wie Zink, Eisen und Kalzium sowie essentiellen Aminosäuren sein sollte. Obst, Gemüse und Meeresfische sind reich an solchen wichtigen Inhaltsstoffen, die das Haarwachstum fördern. Sie sollten Ihr Haar vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen, indem Sie einen Sonnenhut oder ein Basecap tragen. Schnell kann intensive Sonneneinstrahlung zu einem Sonnenbrand auf der Kopfhaut und damit zum Haarausfall führen. Das ist besonders dann der Fall, wenn Ihr Haar bereits etwas lichter ist.
Ursache für sommerlichen Haarschwund abklären lassen
Handeln Sie, sobald Sie erste Anzeichen von vermehrtem Haarausfall erkennen. Auch wenn der sommerliche Haarschwund in den meisten Fällen im Herbst von selbst abnimmt, sollten Sie nicht arglos auf die Symptome blicken. Auch im Spätsommer können nicht diagnostizierte Erkrankungen, ein hormonelles Ungleichgewicht oder Stress zum Verlust des Haarwuchses mit der Wurzel führen.
Um Ihnen die richtigen Behandlungsmöglichkeiten zu empfehlen, wird der Dermatologe eine Haaranalyse, ein großes Blutbild und eine Kopfhautuntersuchung vornehmen. Nicht selten ergibt die Hautuntersuchung, dass Sie unter einem Kopfhautpilz leiden und dass Ihr Haar aus diesem Grund ausfällt.
Bei Schwimmbadbesuchen kann es nicht nur vermehrt zu Fußpilz, sondern auch zu Hautpilz auf dem Kopf kommen. Eine eindeutige Diagnose schließt aus, dass Ihr Haar bis zur Sichtbarkeit der Kopfhaut ausfällt und irreversibel verloren ist.
Fazit: Haarverlust im Sommer trifft viele Menschen
Im Sommer sind viele Menschen von Haarverlust betroffen. Der Körper stellt sich auf die warme Jahreszeit um. Haare als wärmendes Material werden im Sommer verstärkt abgestoßen. Auch wenn nicht jeder Mensch von einem Haarausfall im Sommer betroffen ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen, wenn Ihnen die Haare im Sommer vermehrt ausfallen.
Die Haare treten verstärkt in die Ruhephase ein. Eine vermehrte Schweißproduktion kann einen Haarausfall im Sommer begünstigen. Sie sollten nur dann zum Hautarzt gehen, wenn die Haare im Herbst nicht wieder nachwachsen. Der Haarverlust im Sommer ist in den meisten Fällen nur ein vorübergehender Zustand, der keiner Behandlung bedarf. Haarwuchsmittel wie Finasterid oder Minoxidil helfen nicht.
Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers. Wenn Sie Haarschwund feststellen, zögern Sie nicht mit der Terminvereinbarung beim Facharzt. Auch wenn Sie sich gesundheitlich fit fühlen und Mangelerscheinungen oder eine Erkrankung ausschließen, ist Sicherheit die beste Prävention gegen Stress – der wiederum zu Haarausfall führt.
In den meisten Fällen wächst das Haar nach dem Spätsommer wieder nach, da die Ruhephase endet und ein Großteil aller Follikel wieder in die Wachstumsphase übergeht. Sollte dieser natürliche Wechsel bei Ihnen ausbleiben, gehen Sie der Ursache auf den Grund und schützen sich durch eine Diagnose vor der Glatzenbildung.
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