Mechanischer Haarausfall
Eine erbliche Veranlagung oder Erkrankung liegen nicht zugrunde. Dennoch stellen Sie fest, dass Ihr Haar immer dünner wird und dass sich bereits erste kahle Stellen zeigen. Mechanischer Haarausfall ist keine Seltenheit und tritt vor allem in Folge starker Beanspruchung auf. Die Problematik ist aufhaltbar, sobald Sie die Ursachen abstellen und den Haarwuchs nicht länger durch mechanische Handlungen beeinflussen. Vor allem Männer im Handwerk mit Helmpflicht, Motorradfahrer und Sportler sind am häufigsten betroffen.
Mechanischer Haarausfall – Ursachen
Wie bereits angeschnitten, liegen die Ursachen in einer mechanischen Einwirkung von außen begründet. Alopecia mechanistritt immer dann auf, wenn eine Kopfhautstelle übermäßig belastet wird. Unter einem Schutzhelm oder Basecap, beim Schlaf mit nassem Haar oder bei täglichen Duschen mit rubbelnder Haartrocknung kann es zur Schädigung der Kopfhaut und den Haarwurzeln kommen.
Grundsätzlich ist diese Form des Haarverlusts hausgemacht und auf einen Sie persönlich betreffenden äußeren Einfluss zurückzuführen. Müssen Sie im Beruf einen Schutzhelm tragen, können Sie auf diese Maßnahme zur Arbeitssicherheit natürlich nicht zugunsten Ihrer Haare verzichten. Der Helm reibt an den Kopfseiten und sorgt dafür, dass Sie darunter schwitzen. Dabei reibt der Schutzhelm auf Ihrer Kopfhaut und strapaziert die Haare.
Es kommt häufig vor, dass Männer in Bauberufen zu kreisrundem Haarausfall und Haarproblemen an den Schläfen neigen. Das hat einen Grund, denn hier sind die Haarwurzeln besonders empfindlich. Nicht nur Männer, sondern auch Frauen können unter Haarverlust durch zu starke Belastung leiden. Die Frisur, das Aufdrehen auf Lockenwickler oder tägliches Hitzestyling sind Ursachen, wenn mechanischer Haarausfall auftritt.
Diagnoseverfahren
Alopecia mechanis wird über die Sichtkontrolle und über das Ausschlussverfahren diagnostiziert. Der Dermatologe untersucht Ihre Kopfhaut und fragt Sie im Rahmen der Anamnese nach Ihren Lebensgewohnheiten, Ihrem Beruf und allen Dingen die mit dem Haarverlust im Zusammenhang stehen können. Ein sicheres Indiz für die mechanische Beeinflussung ist Haarschwund, der an bestimmten Regionen der Kopfhaut auftritt und keine Folgeerscheinung einer Erkrankung ist.
Um eine Fehlfunktion der Schilddrüse, eine Überempfindlichkeit gegen DHT oder eine erbliche Veranlagung und hormonelles Ungleichgewicht auszuschließen, wird mechanischer Haarausfall durch den Ursachenausschluss im Blutbild diagnostiziert. Wenn alle anderen Gründe ebenso wie Ihr Haar ausfallen, ist im Regelfall ein mechanischer Einfluss gegeben. Alopecia mechanis kann sowohl einseitig wie beidseitig, am Oberkopf und an den Schläfen oder am gesamten Kopf auftreten.
Alopecia mechanis beim Mann
Der Hauptgrund für mechanischen Haarschwund beim Mann resultiert aus der Arbeitsschutzkleidung, explizit aus dem Tragen eines Schutzhelms. Aber auch Sportler sind betroffen, da tägliche Duschen und die anschließende Erholung mit feuchtem Haar auf dem Kopfkissen für Haarschwund sorgen können. Starkes Kopfhautrubbeln mit dem Handtuch oder Föhnen sind ebenso schädlich für das natürliche Gleichgewicht Ihrer Kopfhaut und führen perspektivisch zur Schädigung der Haarfollikel.
Sind Sie im Beruf sehr stark konzentriert und reiben sich beim Nachdenken die Schläfen? Das kann ein Grund für Alopecia mechanis im Schläfenbereich sein. Viele Menschen tendieren unter Stress dazu, sich die Hände über den Kopf zu reiben und den vorderen Stirn- und Kopfbereich zu massieren. Auch hieraus kann mechanischer Haarausfall resultieren.
Mechanischer Haarschwund bei Frauen
Prinzipiell gelten bei Frauen die gleichen Ursachen wie bei Männern. Doch hinzu kommen durch die Frisur begünstigte Schäden der Haare. Tragen Sie einen straffen Zopf oder einen Dutt, drehen Ihr Haar auf Wickler oder nutzen häufige Hitzestylings, können Sie sich Ihr Haar sprichwörtlich mit der Wurzel herausreißen. Weiblicher mechanischer Haarausfall tritt häufig am Stirnhaaransatz und an den Schläfen auf.
Auch eine Ausdünnung des Scheitels kann in Kombination mit fusselig und spröde aussehendem Haar am Vorderkopf und an den Kopfseiten einhergehen. Wichtig ist nun, dass Sie Ihr Styling und Ihre Gewohnheiten überprüfen. Solange die Haarfollikel intakt sind, kann nach Abstellung der Ursachen neues Haar wachsen und die Glatzenbildung aufhalten.
Neben straffen Haargummis und Lockenwicklern sind chemische Haarbehandlungen und Hitzestylings häufige Gründe für die mechanische Alopezie. Dauerwellen und Haarfärbungen schädigen das Haar und trocknen die Kopfhaut aus. Frauen colorieren ihr Haar öfter als Männer, was dazu führt, dass der prozentuale Anteil von chemikalienbedingtem Haarausfall in der weiblichen Bevölkerung höher als bei Männern ist.
Ein besonderes Risiko sind Ansatzfärbungen, da die Haarfarbe unmittelbar auf die Kopfhaut gelangt und zur Schädigung der Haarwurzeln führt. Eine neue Frisur bei welcher der Haaransatz nicht im Fokus steht ist eine Möglichkeit, mit der Sie die Färbeintervalle um einige Wochen verlängern können.
Auch wenn die ersten grauen Haare stören und das Selbstbewusstsein mindern, sollten Frauen und Männer diesen natürlichen Prozess aus einer neuen Perspektive betrachten. Durch die Haaranalyse und eine Untersuchung der Kopfhaut hat der Arzt Erkrankungen und genetische Anlagen als Haarschwundursache ausgeschlossen. Hat er dabei festgestellt, dass die Follikel noch intakt sind, können Sie die fortschreitende Bildung kahler Stellen ganz einfach stoppen.
Das heißt nicht, dass Sie vollständig auf chemische Haarbehandlungen zur Farb- und Strukturveränderung verzichten müssen. Eine Verlängerung der Intervalle zwischen zwei Färbungen oder Dauerwellen ist ein probates Mittel, um Ihrem Haar neue Energie zu schenken und das Wachstum zu fördern.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Diagnose ist gestellt und Sie wissen, dass Ihr Haarverlust keine krankhafte oder genetische Ursache hat. Wichtig ist jetzt, dass Sie für eine besonders gesunde und ausgewogene Ernährung sowie für sanfte und haarwuchsfördernde Pflege sorgen. Schließen Sie sämtliche Hitzestylings, starke Beanspruchungen der Haarwurzeln und sonstige schädliche Einflüsse aus. Trocknen Sie Ihr Haar, ehe Sie sich ins Bett legen und vermeiden zu starkes Rubbeln auf der Kopfhaut.
Mit Zusatznahrung für den Haarwuchs erzielen Sie in Verbindung mit der Abstellung der Ursachen ein gutes Ergebnis. Kurbeln Sie die Durchblutung und die damit verbundene Nährstoffversorgung Ihrer Kopfhaut an. Sollten sich bereits kahle Stellen gebildet haben, sind die Haarfollikel nicht mehr intakt.
Hier kann nur eine Haartransplantation für neuen Haarwuchs und die Beendigung der Kahlköpfigkeit sorgen. Bei intakten Follikeln ist eine PRP Therapie zu empfehlen. Die Injektion des plättchenreichen Plasmas kurbelt den Haarwuchs an und ist eine Behandlung, die bei Alopecia mechanis hilfreich ist.
Wenn das Haar irreversibel ausgefallen ist hilft eine Haartransplantation
Kahle Schläfen, ein breiter Scheitel und ein zurückweichender Haaransatz an der Stirn erzeugen Druck und können Depressionen begünstigen. Ist Ihr Haar durch Zug und Reibung oder durch jahrzehntelange chemische Behandlungen unumkehrbar ausgefallen, schenkt Ihnen der Besuch in einer Haarklinik neue Lebensqualität.
Die Eigenhaarverpflanzung ist möglich, wenn Sie im Spenderbereich am Hinterkopf ausreichend intakte Follikeleinheiten haben. Nach dem minimal-invasiven Eingriff, der unter lokaler Betäubung von Spezialisten durchgeführt wird, wächst das implantierte Haar nach etwa einem Jahr dicht nach.
Die hohe Erfolgsquote von über 95 Prozent und die schmerzfreie Behandlung sind zwei gute Gründe dafür, sich bei irreversiblem Haarschwund näher mit der Implantation von Eigenhaar auseinanderzusetzen.
Ehe der kleine Eingriff erfolgt, haben die meisten Frauen und Männer bereits verschiedene Haarwuchsbehandlungen und Mittel zur Kräftigung der Haarwurzeln probiert. Bringt alles keinen Erfolg und Ihr Haar wächst nicht nach oder der Arzt hat bereits bestätigt, dass die Follikel irreversibel geschädigt sind, ist die Haartransplantation die einzige dauerhafte Lösung des Problems.
Wichtig ist natürlich, dass Sie nach der Haarverpflanzung mit alten Gewohnheiten brechen. Auch das gesunde, nachwachsende Haar würde durch straffe Zöpfe, ungeeignete Haargummis und zu häufige Färbungen oder Dauerwellen wieder geschädigt.
Fazit | Ursachenvermeidung als primäre Behandlung bei Alopecia mechanis
Mechanischer Haarausfall ist, wie der Begriff bereits aussagt, menschengemacht und durch verschiedene Umstände selbst verursacht. Eine Behandlung hat daher nur Erfolg, wenn sie durch eine Vermeidung der Haarausfallursachen eingeleitet wird. Hier gibt es keine pauschale Empfehlung, da die Ursache bei jedem Patienten auf einem anderen Fundament basiert. Leiden Sie unter Alopecia mechanis, weil Sie grundsätzlich mit feuchtem Haar einschlafen, kann die Abstellung dieser Gewohnheit bereits zu einer Besserung der Problematik führen.
Schwieriger wird es, wenn Sie beruflich einen Helm tragen und Ihr Haar dadurch geschädigt haben. Hier sollten Sie mit besonders gesunder und haarwuchsfördernder Ernährung vorgehen und nach Feierabend möglichst auf jede Form der Kopfbedeckung verzichten. Bei kahlen Stellen ist die Eigenhaartransplantation sehr gut geeignet. Der minimalinvasive Eingriff ist schmerzfrei und überzeugt durch seine 95 prozentige Erfolgsquote. Mechanischer Haarausfall muss bei frühzeitiger Erkennung, Diagnostik und Behandlung aber gar nicht erst zur Kahlköpfigkeit führen.
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