Die Geschichte der Haartransplantation

Geschichte der Haartransplantation

Bei einer Transplantation wird von der Spenderstelle ein Stückchen Kopfhaut mit gesunden Haaren entnommen. Hierbei handelt es sich oft um den Hinterkopf oder die dicht bewachsene Seite des Kopfes. An den kahlen Stellen werden sie wieder eingepflanzt. Doch wollen wir uns zunächst einmal die Geschichte der Haartransplantation genauer anschauen.

Laut Historikern sind die Wurzeln in Japan zu finden, vermutlicherweise in den 1930er Jahren, als erstmalig anhand von Experimenten Haut, Haare und Haarwurzeln verpflanzt wurden. Damals gingen sie durch Unfälle oder Verletzungen beim Krieg verloren. Die Geschichte der Haarverpflanzung geht also weit zurück, genau genommen noch weiter als eben beschrieben, doch dazu später mehr.

Geschichte der Haartransplantation – schon damals sollte dem Problem des Haarverlustes entgegengewirkt werden

Volles Haar und jugendliches Aussehen nehmen wir, genau wie die Gesundheit, für selbstverständlich hin. Leider immer nur, bis die Haare schütter werden, sich die ersten Fältchen zeigen und gesundheitliche Beschwerden auftreten. In allen Bereichen wird stets und ständig nach Lösungen gesucht, um den Betroffenen ein Stück verloren gegangene Lebensqualität zurück zu geben.

Und so reicht auch die Geschichte der Haartransplantation sehr viele Jahre zurück. Damit ist es relativ einfach, die Haarpracht wiederherstellen. Die Geschichte der Haarverpflanzung ist älter als man denken möge. Bereits im 18. Jahrhundert gab es Versuche Fell vom Tier beim Menschen zu verpflanzen, um den lichten Haarwuchs auszugleichen.

Doch dies war meist nicht ganz so erfolgreich, sodass es bis ins nächste Jahrhundert keine nennenswerten Fortschritte und Weiterentwicklungen im Bereich der Haartransplantation gab.

1939 gab es in der Geschichte der Haartransplantation Fortschritte – der Verlauf in den nächsten Jahren

  • Im Jahr 1939 wurde die Technik rund um die Haarverpflanzung ausgefeilter, als Dr. Okunda, ein Dermatologe aus Japan, ein Verfahren entwickelt hat, bei dem Teile der behaarten Haut mit kleinen Durchschlägen (Punche) an eine andere Position verpflanzt wurden. Daraus resultierten die Bezeichnungen Durchschlagstechnik oder Punchtechnik. Das Ziel bestand darin, Menschen zu helfen, die durch einen Brand ihr Haar verloren haben. Hautteile von der Kopfhaut konnten auf diese Weise in andere Bereiche des Kopfes sowie in die Augenbrauen und Schnurrbärte verpflanzt werden. Die verpflanzten behaarten Hautteile haben auch in der neuen Position erfolgreich Haare produziert.
  • Nun nahm die Geschichte der Haartransplantation seinen Lauf, denn im Jahr 1942 wurde von Dr. Tamura ein weiteres Verfahren entwickelt. Erstmalig wurden Micrografts (Kleinsttransplantate) transplantiert: Bis zu drei Haare konnten dabei in einem Hautstreifen verpflanzt werden. Diese damalige Technik ist der heutzutage als Standard verwendeten Haartransplantationsmethode nach wie vor sehr ähnlich.
  • 1959 entnahm Dr. Orentreich Haarfollikel aus dem Kranzbereich, um sie an kahle Stellen zu verpflanzen. Seine Entdeckung war, dass sie ihre Langlebigkeit beibehalten. Die Haare konnten auf diese Weise dauerhaft im neuen Gewebe anwachsen, sodass die Methode bei vielen Anklang fand. 1952 führte er seine erste Operation durch. Damit konnte zudem der vererbbare Haarausfall erfolgreich behandelt werden. Die Methode von Orentreich war mehr als 30 Jahre lang Standard in der Haarverpflanzungschirurgie.
  • In den 1960-er bis 1970-er Jahren wurden alle Transplantationen mit Transplantaten eines relativ großen Durchmessers durchgeführt. Sie bestanden aus bis zu 30 Haarfollikeln, was zu unnatürlichen Ergebnissen führte. In den 1980-er Jahren wurde der Umfang der Grafts (Transplantate) auf maximal 20 Haarfollikel je Hautlappen verringert, doch auch bei diesen Versuchen waren die Ergebnisse ästhetisch nicht zufrieden stellend. Dr. Carlos Uebel, einer der Pioniere der Strip-Methode, entnahm später größere Gewebeteile, also eine zusammenhängende größere Fläche, mit Haaren und trennte sie danach in Mini- und Micrografts, also kleinere Teile, um das natürliche Aussehen der Haare bzw. der Haarlinie deutlich zu verbessern und natürlicher zu gestalten. Die Minigrafts enthielten vier bis acht Haarwurzeln und Micrografts ein bis vier Haare. Somit konnte das natürlichere Aussehen der Haarlinie maßgeblich gesteigert werden.
  • 1988 hatte Dr. Bob Limmer anhand von hochauflösenden Mikroskopen erkannt, dass Haare in Büscheln von bis zu vier Haarfollikeln und nicht einzeln wachsen. Damit erlebte die Geschichte der Haarverpflanzung einen großen Wandel, denn sie wurde schonender und effektiverer. Er nannte die Follicular Unit. Diesen Begriff gibt es auch heute noch.
  • Anfang 2002 wurde diese bereits sehr ausgefeilte Technik von Dr. Jones und Dr. Cole basierend auf der Woods-Technik weiter entwickelt bzw. perfektioniert. Sie haben zudem auf der ganzen Welt Ärzte in diesem Bereich ausgebildet. So beherrschen diese Technik inzwischen mehrere Ärzte.

Zusammenfassung

Die Geschichte der Haartransplantation geht sehr weit zurück. Sie begann vor einigen Jahrzehnten in Japan durch die Forschung von einigen Ärzten. Der Meilenstein wurde jedoch in den 1950-er Jahren durch die innovative Forschung vom Amerikaner Dr. Orentreich gesetzt. Er erforschte 1959 die Entnahme der Haare aus dem nicht betroffenen Haarkranz und verpflanzte diese Haare in die ausgedünnten Gebiete.

Er erkannte, dass die verpflanzten Haare zeitlebens weiter wachsen und die verpflanzten Haarfollikel ihre genetische Unempfindlichkeit beibehalten und an den Empfängerstellen lebenslang weiter wachsen. Die Geschichte der Haarverpflanzung wurde in den kommenden Jahren stetig weiter entwickelt.

Bahnbrechende Erfolge lieferte die ab 1981 entwickelte Einsetzung von Mini bzw. Micro-Grafts. Damit konnten natürliche, ästhetisch feine Ergebnisse erzielt werden. Ab den 1990-er Jahren wurde ein weiterer Fortschritt erreicht: Die Rede ist von der Follicular Unit Transplantation Methode, die das natürliche Haarwachstumsmuster wunderbar nachahmt und somit ein gänzlich als natürlich empfundenes Ergebnis erzielt.

Diese Methode ist heutzutage als minimalinvasives FUE Verfahren bekannt. Wenn von einer follikulären Einheit gesprochen wird, ist von Bündelungen von ein bis vier Haaren die Rede. So haben sich die Methoden von den Anfängen bis jetzt stetig verbessert. Dies war ein sehr wichtiger Schritt bis hin zur Haarverpflanzung mit einer wunderbar natürlich aussehenden Haarpracht. Mittlerweile unterziehen sich jedes Jahr hunderttausende Menschen einer Haartransplantation.

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