Diabetes mellitus und Haarausfall – auf weitere Symptome achten

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus macht sich mit vielen Symptomen bemerkbar und kann sich auf vielfache Weise auf das Leben des Menschen auswirken. Diabetes mellitus und Haarausfall können im Zusammenhang stehen. Bemerken Sie Haarausfall, sollten Sie auf weitere Symptome achten, um Diabetes mellitus als Ursache in Betracht zu ziehen. Diabetes mellitus und Haarverlust können behandelt werden.

Diabetes mellitus und Haarausfall – eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Bei vielen Menschen mit Diabetes mellitus bleibt die Krankheit über lange Zeit unbemerkt und wird im Rahmen von Blutuntersuchungen als Zufallsbefund entdeckt. Diese Krankheit ist sehr ernstzunehmen, da sie das Leben des Betroffenen auf vielfältige Weise beeinträchtigen kann. Mit der richtigen Behandlung ist der erhöhte Blutzuckerspiegel jedoch gut in den Griff zu bekommen, sodass Diabetiker ein nahezu normales Leben führen können. Bei Diabetes mellitus werden Typ 1 und Typ 2 unterschieden. Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden.

Das führt zu einem absoluten Insulinmangel. Typ-1-Diabetiker müssen daher ihr Leben lang Insulin spritzen. Beim Diabetes mellitus Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse zuerst noch genügend Insulin, doch werden die Körperzellen immer unempfindlicher gegenüber Insulin. Das führt zu einer Insulinresistenz. Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, doch hält sie das irgendwann nicht mehr durch und die Betazellen, die für die Insulinproduktion zuständig sind, erschöpfen.

Die Folge ist ein absoluter Insulinmangel. Während Diabetes mellitus Typ 1 häufig schon bei Kindern auftritt, macht sich Diabetes mellitus Typ 2 vermehrt bei Menschen jenseits der 40 bemerkbar. Inzwischen leiden auch immer mehr Kinder an Diabetes Typ 2. Häufig sind die Betroffenen übergewichtig. Diabetes hat viele Symptome. Kommt es zu einem Haarausfall, ist die Krankheit oft schon weit fortgeschritten und wurde bislang noch nicht bemerkt.

Diabetes mellitus und Haarverlust – auf welche weiteren Symptome Sie achten sollten

Ob Sie unter Haarausfall leiden, können Sie feststellen, indem Sie über mindestens eine Woche täglich Ihre ausgefallenen Haare von Bürste, Kamm, Kleidung, Kopfkissen und Duschabfluss sammeln und zählen. Sind das täglich mehr als 100 Haare, leiden Sie unter Haarausfall. Die Haare können sich bei Diabetes mellitus als Ursache für den Haarausfall nicht nur ausdünnen, sondern büschelweise ausfallen.

Anders als bei einem erblich bedingten Haarausfall, bei dem sich bei Männern Glatze, Geheimratsecken und Stirnglatze bilden und bei Frauen die Haare um den Mittelscheitel immer weniger werden, zeigt sich der Haarausfall bei Diabetes gleichmäßig auf dem gesamten Kopf – es handelt sich um einen diffusen Haarausfall. Hin und wieder kann es auch zu einem kreisrunden Haarausfall kommen, bei dem die Haare in scharf begrenzten, runden Arealen ausfallen, an deren Rändern die Haare wie abgebrochen wirken.

Das ist zumeist bei Diabetes Typ 1 als Autoimmunkrankheit der Fall. Die Immunzellen greifen die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, aber auch die Haarzwiebeln an und führen zu deren Absterben. Um Diabetes mellitus und Haarausfall festzustellen, sollten Sie zusätzlich zum Haarverlust auf verschiedene Symptome achten:

  • starker Durst mit Mundtrockenheit
  • häufiges Wasserlassen, oft mit wasserhellem Urin
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Juckreiz und trockene Haut
  • Sehstörungen
  • Anfälligkeit gegen Erkältungen und Bronchitis.

Bemerken Sie solche Symptome zusätzlich zum Haarausfall, besteht Handlungsbedarf, um Folgeschäden von Diabetes mellitus wie Nervenschäden (Polyneuropathie), Herzinfarkt, Schäden der Blutgefäße, diabetischen Fuß, Nierenschäden oder Erblindung zu vermeiden.

Warum Diabetes mellitus und Haarverlust im Zusammenhang stehen können

Durch Diabetes mellitus wird das Immunsystem geschwächt. Das kann die Kopfhaut anfälliger gegen den Befall mit Pilzen und Bakterien machen, was schließlich zum Haarausfall führt. Diabetes mellitus beeinflusst alle Stoffwechselzyklen im menschlichen Körper negativ, so auch den Wachstumszyklus der Haare. Wird dieser Wachstumszyklus unterbrochen, treten die Haare verfrüht in die Ruhephase ein, fallen aus und wachsen nicht so schnell oder gar nicht mehr nach.

Die Durchblutung wird durch Diabetes mellitus negativ beeinflusst, was sich auch in der verschlechterten Durchblutung der Kopfhaut und der mangelnden Nährstoffversorgung der Haarwurzeln äußert und zum Haarverlust führt. Diabetes mellitus ist eine Hormonstörung, die verschiedene Hormone betreffen und sich auch auf das Haarwachstum auswirken kann. Diabetes bedeutet für die Betroffenen häufig Stress, der einen Haarausfall begünstigen kann. Wird Diabetes mellitus medikamentös behandelt, können auch die Medikamente einen Haarausfall bewirken.

Diagnosemöglichkeiten von Diabetes mellitus und Haarausfall

Bemerken Sie bei sich einen Haarausfall und zusätzlich Symptome von Diabetes mellitus, sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt konsultieren. Der Arzt befragt Sie über die Symptome und eine familiäre Häufung von Diabetes mellitus. Er nimmt eine Blutuntersuchung vor, bei der eine Messung des Blutzuckerspiegels erfolgt. Dabei kommt es vor allem auf den Nüchtern-Blutzucker an.

Der Blutzuckerspiegel wird morgens gemessen, nachdem Sie mindestens acht Stunden nichts gegessen haben. Diese Messung muss mehrmals erfolgen, um genau festzustellen, dass Sie an Diabetes mellitus leiden. Zusätzlich wird der Langzeitblutzucker gemessen, um Aufschluss über die Blutzuckerwerte in den letzten zwei bis drei Monaten zu erhalten.

Diabetes mellitus und Haarausfall gut behandeln

Liegen bei Ihnen Diabetes mellitus und Haarverlust vor, muss die entsprechende Behandlung des Blutzuckers erfolgen. Das ist mit einer Umstellung auf eine zuckerarme Ernährung und viel Bewegung möglich. Bei Typ-1-Diabetes müssen Sie Insulin spritzen. Leiden Sie unter Typ-2-Diabetes, wird zunächst versucht, wenn die Blutzuckerwerte noch nicht zu hoch sind, ohne Medikamente auszukommen.

Der Blutzucker muss regelmäßig kontrolliert werden. Bei stark erhöhten Blutzuckerwerten werden blutzuckersenkende Tabletten und Insulin verordnet. Wird Diabetes mellitus gut behandelt, kann Ihr Haarausfall schon bald der Vergangenheit angehören. Sind die Haarfollikel noch nicht abgestorben, können die Haare wieder nachwachsen. Das gelingt mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, die reich an Vitaminen, vor allem Vitaminen des B-Komplexes, Biotin*, Vitamin C und Vitamin E, sowie an Eisen und Zink ist.

Wie Sie das Haarwachstum fördern können

Neben einer gesunden Ernährung können Sie zur Förderung des Haarwachstums auch an alternative Therapiemöglichkeiten wie Mesohair-Therapie mit einem auf Ihre Haare abgestimmten Wirkstoffcocktail, Sauerstofftherapie der Kopfhaut und PRP-Behandlung mit Eigenblut, das zu plättchenreichem Blutplasma aufbereitet und in die Kopfhaut gespritzt wird, denken. Auch Tee aus Brennnesseln oder Bockshornklee, den Sie trinken und zusätzlich als Haarspülung verwenden, kann das Haarwachstum anregen.

Fazit: Diabetes mellitus und Haarverlust müssen behandelt werden

Leiden Sie unter Diabetes mellitus, wird das oft nicht bemerkt. Bei Haarausfall sollten Sie auch auf andere Symptome achten, denn Haarausfall kann eine Folge von Diabetes sein. Diabetes mellitus und Haarausfall gehören in ärztliche Behandlung, da die Folgeerkrankungen von Diabetes mellitus schwerwiegend sein können. Der Blutzucker muss regelmäßig kontrolliert werden. Die Ernährung muss umgestellt werden. Mit viel Bewegung können Sie ebenfalls zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen. Wird Diabetes mellitus behandelt, kann der Haarverlust gestoppt werden. Die Haarwurzeln können wieder neue Haare ausbilden, wenn sie noch intakt sind.

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