Haarwurzel – warum ist sie so wichtig für gesunde und kräftige Haare

Haarwurzel

Jeden Tag dreht sich alles um die Haare: Wir waschen sie, frisieren sie oder lassen sie schneiden. Doch die wenigsten haben sich bereits genauer mit den Haaren oder der Haarwurzel, die hinsichtlich des Haarwachstums und schöner Haare eine wichtige Rolle spielt, beschäftigt.

Wie sind Haare eigentlich aufgebaut, warum kommt es bei manchen zu Haarausfall und was hat hierbei die Haarwurzel zu tun? Der folgende Ratgeber erläutert wissenswerte Informationen und Zusammenhänge: Was ist die Haarwurzel genau und welche Funktionen hat sie?

Haarwurzel – was ist das?

Jeder wünscht sich wahrscheinlich schöne, gesunde, kräftige und dichte Haare. Doch sie werden bei vielen mit der Zeit dünner, kraftloser und matter oder es tritt schlimmstenfalls sogar Haarausfall auf. In diesem Fall ist es wichtig, das Problem sozusagen „an der Haarwurzel zu packen“. An diesem Spruch ist viel Wahres dran, da starke Haarwurzeln die Haare mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Daher kann die Kräftigung der Haarwurzel die Lösung langjähriger Probleme sein.

Sie ist von außen nicht sichtbar, sondern befindet sich in einer Einstülpung, die Follikel genannt wird. An deren unterem Ende werden die Haare in der Haarzwiebel gebildet. Hier befindet sich zudem die Papille (unterer Teil der Haarwurzel), die die Matrixzellen enthält, die für ein optimales Haarwachstum verantwortlich sind. Diese Zellen werden mit den Nährstoffen versorgt, die für das Haarwachstum notwendig sind. Die Papille verbleibt lebenslang in der Kopfhaut.

Wie sind die Haare aufgebaut?

Unsere Haare sind viel komplexer als auf den ersten Blick vermutet wird. Ein wichtiger Teil der Haare ist die Haarwurzel. Sie befindet sich in der Kopfhaut, ist also in der Haut verankert. Die Haarwurzel endet mit der Haarzwiebel, die knollenartig verdickt ist.

Die Haarzwiebel ist an der Papille der Haut befestigt, wodurch das Haar Halt erhält. Außerhalb der Kopfhaut gibt es den Haarschaft. Er wird in den Ansatz, die Längen und Spitzen unterteilt und ragt somit aus der Haut heraus. Eine ganz besondere Rolle spielt die Haarwurzel, denn sie sorgt dafür, dass die Haare ausreichend versorgt werden.

Dies ist wichtig, denn in den Haarwurzeln entstehen die neuen Haare. Sie ist in den Haarfollikeln eingebettet, die die Haarwurzel umgeben und die Haare in der Haut verankern. Unterhalb der Oberhaut mündet in den Follikeln eine Talgdrüse, deren Talg die Haut und Haare fettet.

Zudem hält er die Keratinzellen schön geschmeidig und bietet guten Schutz gegen die verschiedensten Umwelteinflüsse. Die Ausgänge der Talgdrüsen münden in den Haarfollikeln. Jedes Haar wird von sehr feinen Nervenfasern umsponnen.

Damit die Haare gesund und kräftig wachsen, müssen sie mit genügend Nährstoffen versorgt werden. Einseitige Diäten, Stress und vieles mehr können dafür sorgen, dass eine unzureichende Nährstoffversorgung erfolgt. Dies begünstigt ein mageres Wachstum der Haare und einen vorzeitigen Haarausfall.

Die verschiedenen Schichten der Haare

Die äußere Schicht der Haare ist die Schuppenschicht, deren Beschaffenheit für das Aussehen der Haare von großer Bedeutung ist. Die Schuppenschicht besteht aus bis zu zehn übereinander liegenden Schichten. Sie sind dachziegelartig strukturiert. Die Schuppenlagen bestehen aus flachen verhornten Zellen.

Sie sind sehr dünn. Farbpigmente der Haare können daher hindurchschimmern. Die sehr dicht übereinander liegenden Schuppenlagen halten das Haar zusammen und schützen es somit vor äußeren Einflüssen. Die Schuppen liegen bei gesunden Haaren flach an. Die Oberfläche ist glatt. Das Licht kann dadurch gut reflektiert werden. Es besteht ein schöner, natürlicher Glanz.

Den Hauptteil der Haare macht die Faserschicht aus, die aus feinsten Keratinfasern besteht. Die Faserschicht entscheidet darüber, wie elastisch und reißfest die Haare sind. Sie ummantelt den Markstrang.

In der Mitte dieser Schicht verläuft also der Markkanal. Das Mark besteht teilweise aus den Abbauprodukten der Cortexzellen und aus Zellwandungen. Jedes Haar verfügt über eine Talgdrüse. Das Haar selbst besteht aus Keratin. Hierbei handelt es sich um einen Eiweißstoff. Die Haare können sehr unterschiedlich dick sein: Von 0,04 bis 0,12 mm. Braune und blonde Haare sind meist feiner als schwarze und rote Haare.

Der Prozess des Haarwachstums – wie läuft er ab?

Am unteren Ende ist die Haarwurzel verdickt. Die Haarpapille ragt in die Wurzel hinein. Die Papille ist von Zellen umgeben. Davon geht das Haarwachstum aus. Durch Zellteilung entstehen ständig neue Zellen. Sie werden nach oben geschoben und hierbei formen sich die Haare aus, während die Zellen allmählich verhornen.

Die Verhornung ist bei Austritt der Haare aus der Haut im Großen und Ganzen abgeschlossen. Der Haarschaft in der Kopfhautnähe ist jedoch gegenüber äußeren Einflüssen noch empfindlicher. Die Haare wachsen jeden Monat circa einen Zentimeter. Gleichzeitig verliert aber auch jeder Mensch Haare. Im Durchschnitt können es täglich 100 Stück sein.

Dies ist völlig natürlich, sodass es keine krankhafte Ursache dafür gibt. Der Haarverlust kann zudem je nach Jahreszeit, Beanspruchung und Veranlagung variieren, sodass nur 30, aber auch 200 Haare am Tag ausfallen können.

Wichtig ist grundsätzlich, dass bei einem natürlichen Haarausfall die Haarwurzel erhalten bleibt und nur der Haarschaft ausfällt. Wenn der Haarausfall erheblich über diesem üblichen Maß liegt oder er spontan ansteigt, sollte ein Arzt die Ursache dafür ermitteln. Nur so kann das Übel wie bereits erwähnt „an der Wurzel gepackt“ werden.

Die verschiedenen Phasen der Haarwurzel

Die hochaktiven Haarwurzeln durchlaufen im Wechsel verschiedene Phasen: Dies sind zum einen die aktiven Phasen und andererseits die Ruhephasen, in denen das Haar ausfällt und danach aus den Keimzellen neu nachwächst. Die einzelnen Haare wachsen also nicht ein gesamtes Leben lang, sondern sie fallen irgendwann aus.

Rund 85 Prozent der gesamten Kopfhaare befinden sich in der Wachstumsphase. Sie dauert drei bis sechs Jahre an. Der Zeitraum ist erblich bedingt, sodass manche längere Haare bekommen als andere. Zu Beginn der Wachstumsphase wird stets eine neue Haarwurzel gebildet. Die zweite Phase ist die Übergangsphase. Dies bezeichnet den Zeitraum vom Wachsen bis zum Ausfallen der Haare. In der Übergangsphase verkürzt sich der Haarfollikel und die Haarwurzel stellt die Zellproduktion ein.

Die Haarwurzel verhornt wie bereits allmählich und die Haare erhalten keine Nährstoffe mehr. Die Phase dauert nur rund drei Wochen an. Maximal drei Prozent der Haare befinden sich darin. Phase Nummer 3 ist die Ruhephase, die auch als Endphase bezeichnet wird. Die ruhenden Haare sind nicht mehr im Haarfollikel verankert und werden bald abgestoßen oder können leicht ausfallen, beispielsweise durch Kämmen und Waschen. Rund 15 Prozent der Haare befinden sich rund drei Monate in der Ruhephase.

Der Haarschaft hat sich von der Wurzel gelöst. Nach der Abstoßung der Haare bilden sich neue Haarwurzeln, die wieder mit der Zellteilung beginnen und es entstehen neue Haare. Die Phase des Beginns der Erneuerung bis hin zum Wachstum der Haare dauert zwei bis vier Monate. Wie lange die verschiedenen Phasen letzten Endes genau dauern, ist genetisch bedingt.

Fazit

Damit die Haare gesund und kräftig wachsen, ist es wichtig, sie mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Eine gesunde Ernährung macht das Haar stärker und lässt sie länger und schneller wachsen. Wichtig sind Eiweiße, Eisen, Zink und Biotin. Um lange und volle Haare zu bekommen, sollte versucht werden, die Wachstumsphase auszudehnen.

Hierfür gibt es neben einer guten Ernährung einige weitere Tipps, beispielsweise die Vermeidung von UV-Strahlung, da sie die Phasen des Haarzyklus verkürzt und die Haare somit schneller ausfallen. Den Haaren sollte genügend Feuchtigkeit geschenkt werden, da trockene Haare langsamer wachsen und früher ausfallen.

Hitze durch einen Fön und andere Produkte sollte beim Stylen der Haare möglichst vermieden werden, da sie die Haare schädigt, sie schneller brechen lässt und die Kopfhaut austrocknet. Dies kann das Wachstum der Haare verlangsamen.

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