Haarausfall durch Bluthochdruck – eine ungewöhnliche Ursache

Haarausfall durch Bluthochdruck

Fallen Ihnen die Haare aus, kann das vielfältige Ursachen haben, die es zu ermitteln gilt. Ziemlich ungewöhnlich ist die Möglichkeit, dass Haarausfall durch Bluthochdruck verursacht werden kann. Studien haben ergeben, dass Männer und Frauen mit Bluthochdruck von Haarausfall betroffen sein können. Haarverlust durch Bluthochdruck wird zumeist durch einen erhöhten Aldosteronspiegel verursacht.

Haarausfall durch Bluthochdruck – was ein erhöhter Aldosteronspiegel ausmacht

Haarausfall ist ein Problem, das Männer und Frauen gleichermaßen treffen kann. Die häufigste Form von Haarverlust ist der erblich bedingte Haarausfall, von dem 60 bis 80 Prozent der Männer und auch viele Frauen betroffen sind. Männer bemerken diesen Haarverlust, wenn sich Glatze, Stirnglatze und Geheimratsecken bilden, während sich bei Frauen die Haare um den Mittelscheitel lichten.

Wie der Name bereits sagt, ist eine genetische Veranlagung die Ursache für diesen Haarausfall. Das Abbauprodukt von Testosteron, Dihydrotestosteron, lagert sich an den Haarwurzeln an, schädigt sie und führt zum Haarverlust. Nur selten kommt jemand darauf, dass auch Bluthochdruck an einem erblich bedingten Haarausfall beteiligt sein kann. Verschiedene Medikamente gegen Bluthochdruck, beispielsweise Bisoprolol und andere Betablocker, können einen Haarausfall begünstigen. Es handelt sich dabei jedoch um den diffusen Haarausfall, der gleichmäßig auf dem gesamten Kopf auftritt.

Kommt es aufgrund von Bluthochdruck zu einem Haarausfall, ist zumeist das Hormon Aldosteron beteiligt, das in den Nebennieren gebildet wird und den Wasser- und Salzhaushalt im Körper reguliert. Bei Patienten mit stark erhöhtem Blutdruck wird die Aldosteronkonzentration im Blut bestimmt. Aldosteron ist an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt. Bei einer erhöhten Aldosteronkonzentration kann es zu einem erhöhten Blutdruck kommen.

Studie zu Haarverlust durch Bluthochdruck

Bei Männern wird schon seit längerer Zeit ein Zusammenhang zwischen erblich bedingtem Haarausfall, Bluthochdruck, Herzinfarktrisiko und Übergewicht angenommen. Über die Beziehungen einer androgenetischen Alopezie und verschiedenen Erkrankungen bei Frauen liegen bislang nur wenige Studien vor. Das kann daran liegen, dass Frauen deutlich seltener als Männer von einem erblich bedingten Haarausfall betroffen sind.

In Spanien wurde eine klinische Studie zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen Haarverlust und Bluthochdruck bei Frauen durchgeführt. Von den 80 Teilnehmerinnen litt die Hälfte unter beginnendem Haarausfall und stark erhöhten Blutdruckwerten, während bei der anderen Hälfte kein Haarverlust zu verzeichnen war.

Die Frauen mit Haarausfall hatten sowohl erhöhte diastolische als auch erhöhte systolische Werte, während bei der Kontrollgruppe ohne Haarausfall keine erhöhten Blutdruckwerte festgestellt wurden. Bei den Frauen mit Haarausfall war der Aldosteronspiegel deutlich erhöht. Vermutet wird, dass der erhöhte Aldosteronspiegel sowohl zu erhöhtem Blutdruck als auch zu Haarausfall führt.

Wie Sie einen Haarausfall feststellen können

Bemerken Sie Anzeichen von erblich bedingtem Haarausfall mit beginnenden kahlen Stellen, können Sie feststellen, ob Sie tatsächlich unter Haarausfall leiden. Ein Haarausfall liegt vor, wenn über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare am Tag ausfallen. Über einen Zeitraum von mindestens einer Woche sollten Sie täglich die Haare von

  • Bürste und Kamm
  • Abfluss der Dusche
  • Kleidung
  • Kopfkissen

sammeln und zählen.

Zusätzlich können Sie die Zupfprobe vornehmen, indem Sie eine Haarsträhne mit etwa 60 Haaren zwischen Daumen und Zeigefinger fassen und daran ziehen. Wenn ohne Schmerzen viele Haare ausfallen, liegt ein Haarausfall vor. Um den Haarausfall zu behandeln, gilt es, die Ursache festzustellen und zu behandeln. Sie sollten bei einem Haarausfall Ihre Blutdruckwerte kontrollieren. Das können Sie mit einem Blutdruckmessgerät aus der Apotheke selbst vornehmen, doch können Sie das auch in der Apotheke oder beim Arzt vornehmen lassen.

Bluthochdruck Formen

Langfristig hoher Blutdruck schädigt das Herz-Kreislauf-System und begünstigt Schlaganfälle und Herzinfarkte. Doch auch Haarausfall und Bluthochdruck stehen im Zusammenhang. Grundsätzlich spielt die medizinische Diagnostik eine essenzielle Rolle, wenn Sie eine Erhöhung des Blutdrucks mit unterschiedlichen Symptomen wie Ohrensausen, Schwindel oder Kopfschmerzen, vermehrtem Nasenbluten und Haarausfall bemerken. Im Vordergrund steht die Behandlung der Ursache, die mit blutdrucksenkenden Mitteln erfolgt. Wichtig ist auch Ihr Wissen darüber, unter welcher Form von Bluthochdruck Sie leiden. Folgende drei Formen treten am häufigsten auf und können mit Haarschwund als Begleiterscheinung einhergehen.

Primäre Hypertonie

Die primäre Hypertonie, auch als essenzielle Hypertonie bekannt, tritt ohne diagnostizierbare Ursache auf und ist dauerhaft. Rund 85 Prozent aller Menschen mit Bluthochdruck leiden unter dieser Erkrankung, die nicht diagnosesicher auf eine Ursache zurückzuführen ist. Leiden Sie unter dieser Form, kann es aufgrund des Ungleichgewichts in Ihrem Herz-Kreislauf-System zu Haarausfall durch den Bluthochdruck kommen. Um dieses Risiko und weitere gesundheitliche Folgen einzudämmen, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen und den Blutdruck senken lassen. Die Ursachenforschung nimmt einige Zeit in Anspruch und beschließt sich mit dem Ergebnis, dass keine Grunderkrankung vorliegt und den Blutdruck aus dem Gleichgewicht bringt. Dennoch, oder gerade aus diesem Grund ist die primäre Hypertonie nicht zu unterschätzen und geht damit einher, dass Sie höchstwahrscheinlich dauerhaft blutdrucksenkende Medikamente einnehmen und ärztliche Kontrollen vornehmen lassen müssen.

Sekundäre Hypertonie

Bei der sekundären Hypertonie tritt der Bluthochdruck in Folge einer Erkrankung, beispielsweise einer Fehlfunktion der Schilddrüse ein. Diese Form tritt sehr selten auf und macht eine umfassende Diagnostik erforderlich. Der Haarausfall, der durch den Bluthochdruck auftreten kann, steht in der Behandlungsrangfolge an hinterer Stelle. In erster Linie muss die zum Bluthochdruck führende Erkrankung diagnostiziert und behandelt werden. Bei einer erfolgreichen Ursachenbehandlung sinkt der Wert der sekundären Hypertonie und Ihr Haar wird in den meisten Fällen wieder normal nachwachsen. Neben einer Erkrankung können auch Nikotinkonsum, ungesunde Ernährung und Übergewicht oder eine genetische Disposition zu sekundärer Hypertonie führen.

Arterielle Hypertonie

Leiden Sie dauerhaft und ohne besonderen Anlass unter stetig erhöhtem Blutdruck, spricht der Arzt von einer arteriellen Hypertonie. Liegt Ihr systolischer Blutdruck höher als 140 mmHg, sowie der diastolische Wert über 90 mmHg, besteht umgehender Behandlungsbedarf. Neben Haarschwund, der die arterielle Hypertonie häufig begleitet, stellt der situationsunabhängig hohe Blutdruck ein enormes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle dar. In leichter Ausprägung wird erhöhter Blutdruck oftmals gar nicht bemerkt. Doch wenn es zu Ohrensausen oder zu Haarausfall durch den Bluthochdruck kommt, ist der Wert bereits kritisch.

Wie Sie einen Bluthochdruck erkennen

Bei der Blutdruckmessung werden der systolische (obere) und der diastolische (untere) Wert gemessen. Mit dem systolischen Wert wird der Druck beim Zusammenziehen des Herzmuskels und beim Pumpen des Blutes in die Arterien gemessen. Der diastolische Wert ist der niedrigere Wert. Er entsteht bei der Erschlaffung des Herzens nach dem Zusammenziehen. Sind die Blutdruckwerte höher als 140 zu 90 mmHg, liegt ein Bluthochdruck vor. Einen Bluthochdruck können Sie an verschiedenen Symptomen erkennen:

  • Schwindel
  • Ohrensausen
  • Nasenbluten
  • Kopfschmerz.

Bemerken Sie einen Haarausfall und zusätzlich Symptome von Bluthochdruck, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Hinter Bluthochdruck können ernsthafte Organschäden und verschiedene Hormonstörungen, wie beispielsweise das Cushing-Syndrom, stecken. Bei verschiedenen hormonellen Störungen wie dem Cushing-Syndrom können Haarausfall und Bluthochdruck auftreten.

Behandlung von Haarverlust durch Bluthochdruck

Verlieren Sie die Haare und leiden Sie unter Bluthochdruck, muss der Blutdruck als Ursache behandelt werden. Das gelingt mit verschiedenen blutdrucksenkenden Medikamenten. Liegt eine organische Ursache für den Bluthochdruck vor, muss sie behandelt werden.

Zusätzlich ist es bei Bluthochdruck oft erforderlich, die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Die Verringerung des Alkoholkonsums, mit dem Rauchen aufhören, Umstellung der Ernährung auf eine gesunde, ausgewogene und salzarme Ernährung, mehr Bewegung und der Abbau von Übergewicht sind Maßnahmen, mit denen viele Bluthochdruck-Patienten den Blutdruck senken können. Das ist teilweise sogar ohne Medikamente möglich.

Wie Sie das Haarwachstum wieder ankurbeln können

Leiden Sie unter Haarausfall durch Bluthochdruck und sind die Haarfollikel noch intakt, können Sie das Haarwachstum wieder ankurbeln. Männer können bei erblich bedingtem Haarausfall Finasterid verwenden, das die Ausschüttung von Dihydrotestosteron, dem Abbauprodukt von Testosteron, hemmt.

Allerdings hat Finasterid starke Nebenwirkungen. Minoxidil wird äußerlich bei Männern und Frauen angewendet und ist als Schaum sowie als Lösung verfügbar. Es verbessert die Durchblutung der Kopfhaut und regt das Haarwachstum an. Auch alternative Methoden wie Microneedling, Mesohair-Therapie und PRP-Behandlung können die Haarwurzeln zur Bildung neuer Haare stimulieren.

Fazit: Haarverlust durch Bluthochdruck oft bei erhöhtem Aldosteronspiegel

Bluthochdruck wird selten als Ursache für Haarausfall verursacht. Bei einem Haarausfall durch Bluthochdruck liegt häufig eine erhöhte Konzentration des Hormons Aldosteron vor, das den Wasser- und Salzhaushalt reguliert. Um den Haarverlust zu behandeln, muss der Bluthochdruck behandelt werden. Das gelingt teilweise ohne Medikamente mit dem Übergang zu einer gesünderen Lebensweise.

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