Haarbruch und Haarausfall

Haarbruch und Haarausfall

Die Ursachen von Haarausfall sind unterschiedlich, wie auch seine Formen. Beim erblich bedingten Haarverlust können beispielsweise die Gene eine nicht unerhebliche Rolle spielen, beim diffusen Haarausfall der Stress und beim Alopecia Areata ist unser Immunsystem nicht ganz unschuldig daran, dass wir Haare verlieren. An was aber die wenigsten denken ist, dass auch Haarbruch Haarausfall verursachen kann. So setzen beispielsweise einige Färbeexperimente unserer Kopfhaut und vor allem unseren Haaren ganz schön zu.
Die Folge: Die Haare können soweit oben an der Kopfhaut abbrechen, dass kahle Stellen zurück bleiben.

Experimente mit Haarfarbe sind aber nicht das Einzige, das unseren Haaren erheblich zusetzen kann. Auch das tägliche Styling mit Fön und Glätteisen kann sie sehr strapazieren. Selbst Umwelteinflüsse wie trockene Heizungsluft im Winter oder die UV-Strahlung im Sommer können einen Einfluss auf unsere Haarstruktur haben. Selbst der Haargummi, mit dem die Haare zusammen gebunden werden, kann unter gewissen Umständen Haarbruch verursachen. Der medizinische Fachausdruck für Haarbruch ist übrigens Trichoklasie.

Haarbruch und Haarausfall

Haarbruch ist natürlich nicht gleichzusetzen mit Haarausfall. Von Haarbruch spricht man, wenn die Haare an einer bestimmten Stelle porös werden und abbrechen – bei Haarausfall fällt das Haar mitsamt der Haarwurzel aus. Bei übermäßigem Haarausfall wird das Haar immer dünner und lichter, bis irgendwann kahle Stellen entstehen und/oder die Kopfhaut durchscheint. So leicht können sie zwischen Haarbruch oder Haarausfall unterscheiden.

Was natürlich nicht heißt, dass Haarbruch weniger ärgerlich ist. Ganz besonders Frauen (und natürlich auch so mancher Mann), die ihre Haare gerne lang wachsen lassen, haben früher oder später mit dem Thema Spliss und abgebrochene Haare zu kämpfen. Spliss tritt übrigens nur an den Haarspitzen auf, Haarbruch kann an jeder Stelle des Haares auf dem Kopf vorkommen.

Haarbruch – Was tun?

Haarbruch verhindern, beziehungsweise stoppen, ist eigentlich ganz simpel, aber es kommt dabei auch ein wenig darauf an, was den Haarbruch eigentlich verursacht hat.

1. Für die Haarpflege benötigen das richtige „Handwerkszeug“

Wenn Sie unter starkem Haarbruch leiden, dann kann möglicherweise ihr tägliches Stylingtool, nämlich die Bürste oder ihr Kamm nicht ganz unschuldig an dem Zustand sein. Bürsten und Kämme von minderer Qualität können nämlich unter Umständen scharfe Stellen in den Borsten oder Zinken haben. Diese wirken wie ein Reibeisen oder ein Sägeblatt auf die Haare und tragen dazu bei, die Haarstruktur aufzurauen. Investieren Sie lieber ihr Geld in eine hochwertige Haarbürste. Diese kann zwar etwas teurer sein, schont aber auf lange Sicht ihre Haare.

2. Das tägliche Styling

Glätteisen, Fön und Lockenstab lassen die Haare und ihre Frisur zwar stylish aussehen, stressen die Haare aber ungemein. Verwenden Sie deswegen immer einen speziellen Hitzeschutz. Achten Sie bei einem Glätteisen darauf, dass die Platten aus Keramik bestehen. Metallplatten können das Haar schädigen. Außerdem verteilt sich bei den Keramikplatten die Hitze gleichmäßiger. Die Haare werden so vor einer übermäßigen Hitzebelastung geschützt.

Verwenden Sie Haargummis die nahtlos verarbeitet sind. Metallteile und Schweißnähte können die Haarstruktur verletzen. Gönnen Sie Ihren Haaren ab und zu eine Extra Portion Pflege mit einer Haarmaske oder einer Haarkur. Diese können Sie auch relativ einfach selbst herstellen, beispielsweise aus Kokosöl. Kokosfett kann übrigens auch gut mit Mandel- oder Olivenöl kombiniert werden, die sich ja ebenfalls positiv auf die Haarstruktur auswirken. Ein anderer Geheimtipp gegen Haarbruch ist übrigens Arganöl.
Außerdem sollten Sie Ihren Haaren ab und zu auch mal eine Auszeit von Styling und Co. gewähren.

Im Sommer können Sie Haare beispielsweise an der Luft trocknen lassen. Wechseln Sie zwischen den einzelnen Haarstyles auch mal ab. Wer seine Haare ständig streng zurückbindet, hat zudem das Risiko einer sogenannten Traktionsalopezie“. Hier handelt es sich um einen lokalisierten Haarausfall durch ständiges Ziehen. Spezielle Haaröle sorgen dafür, dass die Haarstruktur wieder glatter wirkt und die Haare geschmeidig werden. Hier kann übrigens auch wieder Kokosöl zum Einsatz kommen. Aber denken Sie daran: Weniger ist mehr! Wenn Sie es mit dem Öl übertreiben, können die Haare schnell strähnig wirken.

3. Haare färben und Blondierung

Gerade Blondierungen sind sozusagen Gift für unsere Haare. Je Heller die Haare blondiert werden umso schlechter ist es für die Haarstruktur. Beim Blondieren wird die Haarstruktur durch einen chemischen Prozess geöffnet damit das Wasserstoffperoxid eindringen kann. Im Haar zerstört das Färbemittel dann die Pigmente, wodurch die Haare dann heller wirken.
Blondieren entzieht dem Haar enorm viel Feuchtigkeit. Außerdem verändert es die Haarstruktur, wodurch die natürliche Schutzschicht der einzelnen Haare geschädigt wird.
Blondierte Haare brauchen immer eine extra Portion Pflege. Tägliches Haarewaschen ist eher ungünstig. Besser ist es, maximal jeden zweiten Tag die Haare zu schamponieren, damit sich die natürlichen Öle über die Haare verteilen können.

4. Gesunde Ernährung

Die richtige Ernährung kann einen unglaublichen Einfluss auf unsere Haarstruktur haben. Wenn Sie sich nur von FastFood und Fertigmahlzeiten ernähren, kann das auch zu brüchigen Haaren führen, weil sie mit Nährstoffen unterversorgt sind. Unser Körper benötigt eine Vielzahl von Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen, um gesundes Haar wachsen zu lassen. Stellen Sie auf vollwertige Ernährung um. Bevorzugen Sie Vollkornprodukte statt Weißmehl und essen Sie öfter frisches Obst und Gemüse.

Sie können gerne auch Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, um einen gewissen Ausgleich zu schaffen. Diese ersetzen aber auf gar keinen Fall eine gesunde Ernährungsweise!
Ein Shampoo, das übrigens sehr gut gegen Haarbruch und Spliss hilft, ist Arganölshampoo. Wenn Sie Ihren Haaren auch nachts etwas Gutes tun möchten, schlafen Sie auf einem Kopfkissen mit Seidenbezug. Die besondere Oberflächenstruktur raut die Haare nicht auf und entzieht ihnen auch weniger Feuchtigkeit.

5. Gehen Sie regelmäßig zum Friseur

So paradox es sich vielleicht auch anhört. Damit Haare wachsen können, müssen Sie auch regelmäßig geschnitten werden. Haare die sich spalten und abbrechen, sehen nicht nur unschön aus. Es besteht auch die Gefahr, dass die kaputten Haare die gesunden in Mitleidenschaft ziehen. Wenn Sie Ihre Haare regelmäßig schneiden lassen, dann verringern Sie den Haarbruch und den Spliss, und die Haare wachsen auch schöner nach.

Wenn das alles nichts hilft:

Brüchige Haare sind aber nicht immer nur ein rein kosmetisches Problem mit Außenwirkung. In manchen Fällen kann eine Veränderung der Haarstruktur auch das Symptom einer Infektion oder Schilddrüsenfunktionsstörung sein. Brüchige Haare sind mitunter auch ein Symptom von Eisenmangel. Wenn also selbst die beste Pflege nicht anschlägt, könnte ein Gang zum Arzt angeraten sein. Auch eine Schwangerschaft kann unter gewissen Umständen der Grund für abgebrochene Haare sein. Der Hormonhaushalt hat nämlich auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Haarstruktur.

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