Haartransplantation bei einer Tonsur

Haartransplantation bei einer Tonsur

Bei vielen Männern zeigt sich ein erblich bedingter Haarausfall mit einer Glatze am Oberkopf, der sogenannten Tonsur. Eine Haartransplantation bei einer Tonsur ist sinnvoll, da der kahle Bereich wieder aufgefüllt werden kann und gute Ergebnisse erzielt werden können. Für die Haarverpflanzung bei einer Tonsur wurden verschiedene moderne Methoden entwickelt.

Warum eine Haartransplantation bei einer Tonsur sinnvoll ist

Der erblich bedingte Haarausfall, die androgenetische Alopezie, trifft ungefähr 60 bis 80 Prozent aller Männer und kann sich bereits vor dem 20. Lebensjahr bemerkbar machen. Er zeigt sich zumeist zu Beginn mit einem zurückweichenden Haaransatz und mit Geheimratsecken. Eine sogenannte Tonsur, die Glatze, ist ein weiteres Anzeichen von erblich bedingtem Haarausfall. Von vorn ist sie zuerst nicht sichtbar, doch kann sie zum Problem werden, wenn sie immer größer wird und von hinten sichtbar ist.

Eine solche Tonsur wird noch heute von christlichen Mönchen getragen, doch für den modernen Mann gehört sie nicht zu den Schönheitsidealen. Sie kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigen. Ist die Glatze noch nicht lange vorhanden, können Sie, wenn die Haarfollikel noch intakt sind, das Haarwachstum mit Haarwuchsmitteln wie Minoxidil oder Finasterid fördern. Die Haarfollikel können zur Bildung neuer Haare stimuliert werden. Der Nachteil dieser Haarwuchsmittel liegt einerseits in den Nebenwirkungen und andererseits darin, dass der Haarausfall wieder einsetzt, wenn die Medikamente abgesetzt werden.

Eine Alternative zu einer Haartransplantation kann auch eine Haarpigmentierung sein, wenn die Glatze noch klein ist. Ähnlich wie bei Permanent-Make-up oder einer Tätowierung werden Pigmente mit einer Nadel in die Kopfhaut gebracht. Diese Pigmente in der Farbe Ihrer Haare sind gut verträglich. Sie simulieren nachwachsende Haare oder Haarstoppeln. Wünschen Sie sich jedoch ein dauerhaftes Ergebnis, können Sie sich für eine Haarverpflanzung bei einer Tonsurentscheiden.

Voraussetzungen für die Eigenhaarverpflanzung bei einer Tonsur

Grundlegende Voraussetzung für eine Haarimplantation bei einer Tonsur sind genügend Haare im Spenderbereich. Diese Voraussetzung ist in den meisten Fällen gewährleistet. Selbst dann, wenn die Tonsur bereits mit der Stirnglatze verschmolzen ist, bei einem weit fortgeschrittenen erblich bedingten Haarausfall, kann noch eine Haarverpflanzung erfolgen.

Da es sich bei der Tonsur um eine Erscheinung des erblich bedingten Haarausfalls handelt, liegt in der Regel keine Autoimmunerkrankung vor, die gegen eine Haarverpflanzung spricht. Eine wichtige Voraussetzung ist die körperliche Gesundheit. Bevor die Eigenhaarverpflanzung durchgeführt wird, erfolgt ein ausführliches Gespräch zwischen dem Arzt und Ihnen. Der Arzt klärt Sie über den Eingriff und über den Heilungsprozess auf. Er befragt Sie auch zu

  • familiärer Häufung von Haarausfall
  • Einnahme von Medikamenten
  • Unverträglichkeiten und Allergien
  • bekannten Erkrankungen
  • Lebensgewohnheiten.

Er untersucht Ihre Kopfhaut und Ihre Haare. Zusätzlich führt er eine Blutuntersuchung durch, um Fakten, die gegen eine Haarverpflanzung sprechen, auszuschließen. Bestehen keine Bedenken, kann die Haarimplantaiton ausgeführt werden.

Robuste Haare vom Hinterkopf für die Implantation in die Tonsur

Der erblich bedingte Haarausfall entsteht, da die Haarfollikel empfindlich gegen Dihydrotestosteron, ein Abbauprodukt von Testosteron, sind. Dihydrotestosteron lagert sich an den Haarfollikeln an, schädigt sie und führt zum Ausfall der Haare. Bei Männern mit einer weit fortgeschrittenen androgenetischen Alopezie befindet sich am Hinterkopf nur noch ein kleiner Haarkranz. Er bleibt in den meisten Fällen noch erhalten. Der Grund dafür liegt in der Robustheit dieser Haare, die fast schon Teil der Körperbehaarung sind.

Diese Haare sind unempfindlich gegen Dihydrotestosteron. Sie eignen sich daher hervorragend für die Haartransplantation bei einer Tonsur. Selbst dann, wenn diese Haare in die Tonsur implantiert werden, fallen sie nicht aus, da sie auch dann noch resistent gegenüber Dihydrotestosteron sind. Auch bei einem weiteren Fortschreiten der erblich bedingten Alopezie bleiben die transplantierten Haare erhalten und wachsen weiter, während die umliegenden Haare, die nicht implantiert wurden, ausfallen können.

Haarverpflanzung bei einer Tonsur mit der FUE-Methode

Die gängigste Methode für die Eigenhaarverpflanzung ist die FUE-Methode (Follicular Unit Extraction). Diese Methode ist schonend für den Patienten, überzeugt mit guten Ergebnissen und hinterlässt keine großen Narben. Der Kopf wird zuvor rasiert. Sie enthalten eine örtliche Betäubung in den Spenderbereich und in die Tonsur. Mit einer Hohlnadel werden aus dem Hinterkopf Haarfollikel entnommen. Diese Haarfollikel werden in einer Nährlösung aufbewahrt, damit sie nicht absterben.

In der Tonsur werden die Kanäle der Haarwurzeln mit einer Nadel oder einem Skalpell geöffnet. Die entnommenen Haarfollikel werden in Wuchsrichtung in die Tonsur eingesetzt. Damit es nicht zu Infektionen kommt, erhalten Sie ein Antibiotikum. Im Entnahmebereich der Haare und im Transplantationsbereich bilden sich winzige, punktförmige Narben, die kein größeres kosmetisches Problem darstellen. Die Entnahme- und Transplantationsstellen heilen etwa nach 14 Tagen ab.

Die Heilung nach der Eigenhaarverpflanzung bei einer Glatze

Möchten Sie von guten Ergebnissen profitieren, sollten Sie an die richtige Heilung denken und den Heilungsprozess nicht beeinträchtigen. In den ersten fünf Nächten sollten Sie ein Nackenkissen und eine Einmalunterlage verwenden, damit der Kopf nicht mit der Bettwäsche und dem Kopfkissen in Berührung kommt. Das örtliche Betäubungsmittel tritt in der ersten Nacht aus der Kopfhaut aus. Um Schwellungen durch das Entweichen des Betäubungsmittel an Stirn und Augenpartie zu verhindern, müssen Sie ein Stirnband tragen.

Sie sollten in den ersten zwei Wochen nach dem Eingriff keinen Alkohol trinken, körperliche Anstrengung vermeiden, keinen Sport treiben und auch auf Geschlechtsverkehr verzichten. Ihren Kopf sollten Sie vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen. In den ersten vier Wochen müssen Sie auf Sauna- und Solariumbesuche verzichten. Die Heilung vollzieht sich nach einer Haartransplantation bei einer Tonsur folgendermaßen:

  • Juckreiz, der schon nach einigen Stunden auftritt
  • Rötungen auf der Kopfhaut
  • Krustenbildung an den Entnahme- und Transplantationsstellen schon nach wenigen Stunden
  • Abklingen der Rötungen und Abfallen der Krusten etwa 14 Tage nach dem Eingriff.

Sie sollten sich nicht wundern, wenn die transplantierten Haare nach zwei bis sechs Wochen wieder ausfallen. Bei den meisten Patienten können bis zu 90 Prozent der transplantierten Haare wieder ausfallen. Die Haare wachsen jedoch nach etwa drei Monaten wieder nach. Sie können nach 12 bis 18 Monaten das endgültige Ergebnis des Eingriffs sehen.

Fazit: Haarverpflanzung bei einer Tonsur führt zu mehr Lebensqualität

Leiden Sie unter erblich bedingtem Haarausfall und einer Tonsur am Oberkopf, können Sie mit einer Haartransplantation bei einer Tonsur wieder zu mehr Lebensqualität gelangen. Die Haare werden vom Hinterkopf entnommen und in die Tonsur verpflanzt. Da diese Haare unempfindlich gegen Dihydrotestosteron sind, fallen sie auch nicht aus, wenn sie in die Tonsur verpflanzt wurden.

Die Haarverpflanzung erfolgt mit der FUE-Methode, die durch eine Abheilung mit winzigen Narben, natürliche Ergebnisse und eine geringe Belastung für den Patienten gekennzeichnet ist. Die implantierten Haare fallen etwa nach zwei bis sechs Wochen aus, doch wachsen sie nach drei Monaten immer kräftiger wieder nach. Das endgültige Ergebnis der Haarverpflanzung bei einer Tonsur sehen Sie nach 12 bis 18 Monaten.

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