Zyklusbedingter Haarausfall

Zyklusbedingter Haarausfall

Frauen stellen häufig fest, dass ihre Haare während der Periode nicht richtig liegen und dass Frisuren nicht halten. Bei einigen Frauen drängt sich noch ein zyklusbedingter Haarausfall als weiteres Problem auf. Während der Periode fallen die Haare verstärkt aus. Ist die Periode vorbei, normalisiert sich das wieder. Ein zyklusbedingter Haarverlust zeigt sich ähnlich wie erblich bedingter Haarausfall bei Männern.

Zyklusbedingter Haarausfall – wenn die Haare während der Periode verstärkt ausfallen

Die Periode ist bei vielen Frauen der Taktgeber im Leben. Sie fühlen sich körperlich schlecht, haben starke Bauchschmerzen, schlafen schlecht, sind gereizt, antriebslos und fühlen sich nicht selten während dieser Zeit unattraktiv. Das kann auch daran liegen, dass sich die Haare während der Menstruation schlecht frisieren lassen, stumpf und platt aussehen oder sogar ausfallen.

Die Haare fallen zeitgleich mit der Regelblutung aus. Ist die Regelblutung vorbei, normalisiert sich das wieder. Bei einigen Frauen kommt es zusätzlich zu einem verstärkten Haarausfall während des Eisprungs. Dieser Vorgang wiederholt sich jeden Monat. Da die Haare jedoch nur während der Periode ausfallen, ist das zumeist kein Grund zur Sorge. Die Haare wachsen zumeist wieder normal nach. Schuld daran ist ein Hormoncocktail.

Wie sich der zyklusbedingte Haarverlust bemerkbar macht

Da es sich um männliche Hormone handelt, die zu dieser Zeit dominieren, macht sich ein zyklusbedingter Haarverlust ähnlich wie ein erblich bedingter Haarausfall beim Mann bemerkbar. Auch Frauen können unter einem erblich bedingten Haarverlust leiden. Die androgenetische Alopezie ist bei Frauen jedoch deutlich seltener als bei Männern und zeigt sich anders als bei Männern mit immer lichter werdenden Haaren um den Mittelscheitel. Anders verhält es sich mit dem Haarbild beim zyklusbedingten Haarausfall. Genau wie bei der androgenetischen Alopezie beim Mann fallen die Haare während der Menstruation bei Frauen verstärkt an

  • Stirn
  • Geheimratsecken wie beim Mann
  • Oberkopf, wie bei einer Tonsur beim Mann

aus. Viele Frauen befürchten, dass das auf Dauer zu einer Glatzenbildung führt. Zumeist ist das nicht der Fall, da der Haarverlust nur vorübergehend ist und die Haare wieder nachwachsen. Das liegt daran, dass sich der Hormonhaushalt nach der Periode wieder normalisiert. Es kann jedoch bei einigen Frauen dazu kommen, dass sich ein zyklusbedingter Haarausfallfortsetzt und sich Monat für Monat verstärkt.

In diesem Fall droht tatsächlich die Gefahr der Glatzenbildung mit Glatze am Oberkopf, Geheimratsecken und Stirnglatze. Der Grund dafür kann eine ernsthafte hormonelle Störung sein. Erster Ansprechpartner für dieses Problem ist nicht der Hautarzt, sondern der Gynäkologe, der anhand einer Blutuntersuchung den Hormonstatus feststellt.

Zyklusbedingter Haarverlust – Schuld sind die Hormone

Das Hormongleichgewicht der Frau verändert sich im Zyklus von 28 Tagen. Bei einigen Frauen kann der Zyklus auch um einige Tage kürzer sein – sie leiden unter einer zu häufigen Regelblutung. Der Zyklus kann jedoch auch einige Tage länger dauern – diese Frauen haben dann ihre Regelblutung etwas seltener. Frauen produzieren nicht nur weibliche, sondern auch männliche Hormone.

Diese männlichen Hormone sind während der Regelblutung vorherrschend. Auch während und nach einer Schwangerschaft ändert sich der Hormonstatus. Die meisten Frauen freuen sich während der Schwangerschaft über schönes, volles Haar, doch nach der Schwangerschaft kommt die Enttäuschung, da die Haare aufgrund der Hormonumstellung verstärkt ausfallen. Hormonveränderungen treten auch während und nach den Wechseljahren, nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille oder nach dem Wechsel zu einer anderen Anti-Baby-Pille auf.

Diese Hormonschwankungen sind normal und regulieren sich bei gesunden Frauen von selbst wieder. Eine Veränderung des Hormonspiegels muss nicht immer gleich zu Haarverlust führen. Die Haarstruktur kann sich verändern, sodass das Haar dünner oder glanzlos wird. Kommt der Hormonspiegel wieder ins Gleichgewicht, wachsen die Haare wieder nach, die Haarstruktur verbessert sich.

Das Problem PCOS – eine Hormonstörung

Bei Frauen, bei denen ein verstärkter zyklusbedingter Haarausfall auftritt, liegt häufig die Hormonstörung PCOS (Polycystic ovary syndrome, Polizystisches Ovarialsyndrom) vor. Bei diesen Frauen bilden sich verstärkt männliche Geschlechtshormone. Zyklusbedingter Haarverlust ist nur eines der Symptome. Zusätzlich kann es zu

  • Akne
  • verstärkter Körperbehaarung
  • unerfülltem Kinderwunsch

kommen. Schon eine geringe Überproduktion eines Hormons kann den Hormonspiegel aus dem Gleichgewicht bringen und zu Haarausfall und anderen Symptomen führen.

Weitere Auswirkungen von Hormonen

Während des Zyklusses kommt es bei Frauen aufgrund der Hormonschwankungen zu Höhen und Tiefen. Das hängt davon ab, welche Hormone gerade dominieren. Sind es die Östrogene, fühlen sich Frauen wohl und freuen sich über schöne Haut, Haare und Nägel.

Haben hingegen die männlichen Hormone die Oberhand, bilden sich Pickel, die Haut wird fettig, die Haare werden stumpf. Diese Hormonschwankungen können sich auch auf den Appetit und das Immunsystem auswirken. Das Immunsystem ist während der Regelblutung häufig schwach.

Hinzu kommt, dass bei Überhandnehmen des männlichen Geschlechtshormons Testosteron starker Haarausfall auftreten kann. Vor allem Frauen, die unter generellen Zyklusbeschwerden durch starke Hormonschwankungen leiden, sind von der Problematik betroffen. Der Hormonhaushalt ist im stetigen Ungleichgewicht, so dass das sich Haar in der Zeit des hohen Östrogenspiegels nicht erholen kann.

Mit dem nächsten Testosteronschub, der oft mit einer verstärkten Umwandlung des Männerhormons in DHT einhergeht, verstärkt sich der Haarschwund deutlich. Dieser Kreislauf kann nur unterbrochen werden, in dem medikamentös für das hormonelle Gleichgewicht gesorgt wird. Lässt Frau der Natur ihren Lauf, kann der zyklusbedingte Haarverlust im Extremfall zu sichtbar kahlen Stellen oder zur diffusen Ausdünnung der Kopfhaare führen und die Psyche stark beeinträchtigen.

Zyklusbedingter Haarausfall und die Behandlung

Ein zyklusbedingter Haarverlust, der sich von Monat zu Monat verstärkt, kann hormonell behandelt werden. Da jedoch auch Hormone Nebenwirkungen haben können, beispielsweise sexuelle Unlust, Gewichtszunahme, Müdigkeit oder depressive Verstimmungen, sollte die Behandlung gut überlegt werden. Eine Alternative sind Pflanzen, die den Haarwuchs fördern, beispielsweise Brennnessel, Bockshornklee, Rosmarin oder Nachtkerze.

Aus den Pflanzen kann ein Tee bereitet werden, der getrunken oder zum Spülen der Haare verwendet wird. Haarwuchsmittel wie Minoxidil helfen bei einem zyklusbedingten Haarausfall nur wenig. Ist der zyklusbedingte Haarausfall weit fortgeschritten, kann eine Haartransplantation erfolgen. Die zu transplantierenden Haarfollikel werden vom Hinterkopf entnommen. Sie sind auch dann gegen männliche Hormone resistent, wenn sie transplantiert wurden.

Fazit: Zyklusgedingter Haarverlust durch Hormone bedingt

Ein zyklusbedingter Haarausfall bei Frauen zeigt sich mit den gleichen Erscheinungen wie der erblich bedingte Haarausfall bei Männern. Das liegt an den männlichen Hormonen, die während der Regelblutung vorherrschen. Nach der Regelblutung normalisiert sich der Hormonspiegel meistens wieder. Schreitet der Haarausfall jedoch weiter fort, liegt eine ernsthafte hormonelle Störung vor. Die Behandlung mit Hormonen kann schwere Nebenwirkungen haben.

In der Praxis zeigt sich, dass Frauen mit sehr starker Regelblutung häufiger zu zyklusbedingtem Haarausfall neigen. Eine hormonelle Behandlung ist in ihren Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen, kann aber in Form der Pille eine Lösung sein, wenn der Östrogenspiegel langfristig und unumkehrbar absinkt. Wer auf eine chemische Behandlung verzichten und die Folgen des Haarschwundes anders behandeln lassen möchte, ist mit einer Haartransplantation gut beraten.

Denn die dazu im Spenderbereich am Hinterkopf entnommenen Follikel sind resistent gegen DHT und eignen sich daher optimal, um am Stirnhaaransatz, im Scheitelbereich und an den Schläfen implantiert zu werden. Gegen das hormonelle Ungleichgewicht, das zyklusbedingtem Haarschwund zugrunde liegt, ist im wahrsten Sinne des Wortes kein Kraut gewachsen. Betroffene Frauen leiden ohne eine Behandlung bis zur Menopause und darüber hinaus am kontinuierlichen Verlust ihrer Kopfbehaarung.

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