Haarausfall durch Cannabiskonsum

Haarausfall durch Cannabiskonsum

Wer Cannabis konsumiert, sollte sich näher mit der Frage auseinandersetzen, ob ein Haarausfall durch Cannabiskonsum möglich ist. Der aktive Bestandteil von Cannabis, der zu einem Rauschzustand führen kann, ist THC. Dieser Part der Droge hat neben der Rauschwirkung noch verschiedene andere negative Auswirkungen auf den Körper.

In Cannabis ist jedoch noch ein anderer Bestandteil enthalten, der sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Dabei handelt es sich um CBD, das keine Rauschzustände verursacht und zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden angewendet werden kann. CBD kann sogar zur Behandlung von Haarverlust verwendet werden. Anders sieht es bei THC aus, das zumindest einen Haarausfall begünstigen kann.

Kann ein Haarausfall durch Cannabiskonsum auftreten und was ist Cannabis?

Wie Studien ergaben, ist ein Haarausfall durch Cannabiskonsum möglich. Cannabis ist der botanische Name für die Hanfpflanze, aus der das Rauschmittel gewonnen wird. Die Pflanze enthält über 100 verschiedene Alkaloide, die als Cannabinoide bezeichnet werden. Der psychoaktive Bestandteil der Pflanze ist Tetrahydrocannabinol, abgekürzt THC. Neben THC sind noch einige andere Cannabinoide psychoaktiv.

Von der Cannabispflanze gibt es weibliche, männliche und in seltenen Fällen auch zwittrige Varianten. Nur in den weiblichen Pflanzen der Gattung Cannabis sativa ist genügend THC enthalten, um Menschen in einen Rauschzustand zu versetzen.

Die männlichen Cannabispflanzen dienen lediglich zur Befruchtung und sind für die Gewinnung von THC unbrauchbar. Ein weiterer Wirkstoff, der nur aus der weiblichen Pflanze gewonnen wird, ist Cannabidiol (CBD), das für medizinische Zwecke verwendet wird und keine psychoaktive Wirkung hat.

Cannabis wird als Droge zumeist in Form von Haschisch und Marihuana geraucht. Haschisch ist das Harz, das aus Teilen der weiblichen Pflanze gewonnen wird. Geraucht wird es in Pfeifen oder als Joint. Marihuana wird aus den getrockneten Blüten und Blättern der weiblichen Pflanze gewonnen und als Joint geraucht. Mitunter werden Haschisch oder Marihuana mit Tabak vermischt. Beim Rauchen von Cannabis ist oft von Kiffen die Rede.

Kann Cannabiskonsum zu Haarverlust führen?

Dass ein Haarausfall durch Cannabiskonsum auftreten kann, wurde in einer in den USA 2008 durchgeführten Studie wissenschaftlich erwiesen. Die Studie zeigte, dass bei den Teilnehmern, die bereits unter Haarproblemen litten, die Haare schneller fetteten und sich der Haarausfall beschleunigte.

In Ungarn, an der Universität von Debrecen, wurde bereits 2007 eine Studie zur Wirkung des Cannabiskonsums auf die Haare durchgeführt. Das Ergebnis zeigte, dass verschiedene Cannabinoide das Zellwachstum der menschlichen Haarfollikel hemmen.

Die Wachstumsphase der Haare verkürzt sich durch die Wirkung von Cannabis. Die Konsumenten von Marihuana betrachten die Droge oft als Entspannungsmittel. In der Tat kann Marihuana aber das Gegenteil bewirken und zu einem erhöhten Stresslevel führen.

Stress kann einen Haarausfall begünstigen. So kann ein Haarverlust zumindest indirekt durch Cannabiskonsum hervorgerufen werden. Auch die unzureichenden Schlaf- und Essgewohnheiten sowie eine mögliche Mangelernährung sind Auswirkungen von Cannabis, die einen Haarverlust begünstigen können.

Der Cannabiskonsum wirkt sich auch auf den Hormonspiegel aus. Es kann zu einer erhöhten Konzentration von Testosteron kommen, das zu DHT abgebaut wird. DHT ist einer der Faktoren für einen erblich bedingten Haarausfall. Leiden Sie bereits unter erblich bedingtem Haarausfall, kann das Problem durch Cannabiskonsum verschlimmert werden.

Wie zeigt sich ein Haarverlust durch Cannabiskonsum?

Konsumieren Sie regelmäßig Cannabis und leiden Sie unter dem erblich bedingten Haarausfall, der androgenetischen Alopezie, können die kahlen Stellen größer werden. Glatzenbildung am Oberkopf, Geheimratsecken und zurückweichender Haaransatz werden durch Cannabis gefördert, da die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten.

Ein Haarausfall durch Cannabis kann aber auch diffus auf dem gesamten Kopf gleichmäßig auftreten:

  • die Haarfollikel werden geschädigt, was zu einer Verkürzung der Wachstumsphasen der Haare führt
  • die Haare fallen schneller aus
  • die Haare lichten sich, sodass die Kopfhaut sichtbar wird.
  • schreitet der Haarverlust weiter fort, sterben die Haarfollikel ab und bringen keine neuen Haare mehr hervor.

Die Haare werden immer lichter. Irgendwann sind nur noch wenige Haare auf dem Kopf. Ob es beim Cannabiskonsum auch zu einem Totalverlust der Haare kommen kann, wurde in den Studien nicht nachgewiesen. Zumindest ist ein verstärkter Haarschwund bei starkem und regelmäßigem Konsum von Cannabis zu befürchten.

Was tun, wenn ein Haarverlust durch Cannabiskonsum aufgetreten ist?

Leiden Sie unter Haarausfall durch Cannabiskonsum und weiteren gesundheitlichen Problemen, wird es Zeit, über einen Entzug nachzudenken. Bei einem starken Konsum sollten Sie es jedoch nicht selbst mit einem kalten Entzug versuchen, denn er kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben.

Wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Arzt. Er kann Sie an einen Drogenspezialisten überweisen oder in eine Entzugsklinik einweisen. Sinnvoll kann auch eine Psychotherapie sein, bei der Sie neue Verhaltensmuster und den richtigen Umgang mit Stress lernen.

Wie die Behandlung erfolgt, hängt von Ihrem individuellen Fall ab. Handelt es sich um einen diffusen Haarausfall und sind die Haarfollikel noch intakt, können sie wieder neue Haare ausbilden, wenn die Ursache beseitigt wurde.

Die Haarfollikel erholen sich wieder, wenn Sie kein Cannabis mehr konsumieren. Anders sieht es bei der androgenetischen Alopezie aus. Ist sie weit fortgeschritten, kann nur noch eine Haartransplantation helfen. Damit die Haare gut anwachsen, ist es wichtig, dass Sie mit dem Cannabiskonsum aufhören. Sinnvoll ist ein Entzug einige Zeit vor der Haartransplantation.

Fazit: Cannabiskonsum kann Haarverlust begünstigen

Ein Haarausfall durch Cannabiskonsum kann auftreten, wie Studien gezeigt haben. Die Wachstumsphasen der Haarfollikel werden verkürzt. Das Wachstum der Zellen in den Haarfollikeln wird verlangsamt. Auch ein erhöhtes Stresslevel kann einen Haarausfall begünstigen.

Der Haarausfall kann diffus auf dem gesamten Kopf auftreten. Eine erblich bedingter Haarausfall kann sich verstärken. Möchten Sie den Haarausfall stoppen, sollten Sie mit dem Cannabiskonsum aufhören. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, der Sie zu einem Drogenspezialisten überweist oder einen Entzug vermittelt.

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