Haarwurzelentzündung

Haarwurzelentzündung

Überall dort, wo sich am Körper Haare befinden, kann es zu einer Haarwurzelentzündung kommen. Die Haarfollikel sind entzündet. Das kann verschiedene Ursachen haben. Die Entzündung macht sich mit eitrigen Pusteln und zumeist mit starkem Juckreiz bemerkbar. Häufig heilt die Entzündung von selbst ab. Es kann jedoch auch zur Furunkelbildung kommen. Narbenbildung und Haarausfall treten nur selten auf.

Was ist eine Haarwurzelentzündung?

Die Entzündung der Haarfollikel wird auch als Haarbalgentzündung oder Follikulitis bezeichnet. Die Haarwurzel steckt in einem Haarfollikel. Der Haarfollikel sorgt dafür, dass die Haare irgendwann ausfallen und durch neue Haare ersetzt werden. Das liegt am Wachstumszyklus der Haare, der aus Wachstumsphase, Übergangsphase und Ruhephase besteht.

In der Ruhephase regenerieren sich die Haarfollikel. Die vorhandenen Haare fallen aus, neue Haare werden gebildet. Kommt es zu einer Entzündung, können einer oder mehrere Haarfollikel betroffen sein. In den Follikeln bilden sich Eiterpusteln. Die Entzündung kann überall dort auftreten, wo sich Haare befinden. Häufig sind

  • Kopfhaut
  • Barthaare
  • Brustbereich
  • Achseln
  • Beinbehaarung

betroffen.

Ursachen und Risikofaktoren der Haarbalgentzündung

Die Haarbalgentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Die Entzündung wird oft durch das Bakterium Staphylococcus aureus ausgelöst, das eigentlich ein Bestandteil der gesunden, normalen Hautflora ist. Das Bakterium bildet Exotoxine, die in die Haarfollikel eindringen und Entzündungen hervorrufen. Die Entzündung kann jedoch auch durch andere Bakterien und durch Pilze hervorgerufen werden.

Häufig tritt die Entzündung nach der Nassrasur auf, wenn die Haarfollikel verletzt werden. Die Entzündungsherde können durch die kleinen Verletzungen eindringen und sich vermehren. Auch unabhängig von einer Rasur kann es zu einer Follikulitis kommen. Feuchtwarme Bedingungen wie Schwitzen bieten ein ideales Klima zur Vermehrung des Bakteriums.

Die Entzündung kann auch in Hautfalten, in denen Haare wachsen, auftreten. Dort bildet sich häufig Schweiß. Die Hautfalten begünstigen das Klima für die Bakterien. Ist das Immunsystem schwach, können Entzündungen verstärkt auftreten. Das Entzündungsrisiko kann auch durch ölhaltige Pflegeprodukte erhöht werden. Die Talgdrüsen, die in den Haarfollikeln enden, können verstopfen. Giftstoffe gelangen nicht mehr nach außen. Entzündungen sind die Folge. Weitere Risikofaktoren für eine Haarwurzelentzündung sind

Symptome der Haarbalgentzündung

Sind die Erreger in die Haarfollikel eingedrungen, bilden sich Eiterherde. Das macht sich mit eitrigen, stecknadelkopfgroßen Pusteln auf der Haut bemerkbar. Diese Pusteln sind in der Mitte von einem Haar durchbohrt. Sie sind mit gelblich-grünem Eiter gefüllt. Diese Entzündungen können sich bereits mit Rötungen ankündigen.

Häufig ist der Entzündungsherd stark geschwollen. Einer oder mehrere Haarfollikel können betroffen sein. Die betroffenen Stellen jucken stark und können schmerzempfindlich sein. Die Entzündung kann jedoch auch aufgrund der eitrigen Pusteln nur ein kosmetisches Problem sein und sonst weiter keine Beschwerden verursachen.

Wenn eine Haarwurzelentzündung weiter fortschreitet

Schreitet die Entzündung weiter fort, da sie nicht behandelt wird, können die Knötchen größer werden. Abszesse können sich bilden. Dringt die Entzündung tiefer in die Haut vor, entstehen Furunkel oder Karbunkel, die walnussgroß werden können. In der Mitte dieser Geschwüre befindet sich eine Eiteransammlung. Das Gebiet ist stark gerötet und erwärmt.

Die Furunkel oder Karbunkel können überall dort auftreten, wo sich Haarfollikel befinden. Bevorzugt treten sie im Nacken, über der Oberlippe, am Gesäß und an den Innenseiten der Oberschenkel auf. Breiten sich die Eiterknoten auf den Bart aus, kann es zu einer Bartflechte kommen. Sie zeigt sich durch Rötungen und Schwellungen am Bart und kann Schmerzen verursachen.

Behandlung der Haarwurzelentzündung

Bemerken Sie Anzeichen einer Haarbalgentzündung, sollten Sie einen Hautarzt konsultieren. In vielen Fällen klingt die Entzündung von selbst wieder ab. Es kommt in der Regel nicht zu Haarausfall oder Narbenbildung. Der Arzt kann die Entzündungen mit einem Antiseptikum zur Desinfektion behandeln. Zusätzlich kann er ein Antibiotikum zur Einnahme verordnen.

Wurde die Entzündung durch eine Nassrasur verursacht, sollten Sie Ihren Rasierer gründlich reinigen, um erneute Entzündungen zu vermeiden. Sie sollten bis zum Abklingen der Entzündung auf die Nassrasur verzichten und auf Trockenrasur umsteigen. Auch bei einer Trockenrasur kommt es auf die Sauberkeit des Rasierers an. Es ist sinnvoll, den Rasierer zu desinfizieren.

Sie sollten auf fettige Hautpflegemittel verzichten. Zum Waschen der Haare sollten Sie milde Shampoos verwenden. Pflegeprodukte mit Teebaumöl sind zu empfehlen. Sie wirken entzündungshemmend und verstopfen die Talgdrüsen nicht. Sie können auch reines Teebaumöl auf die entzündeten Stellen auftragen.
Um die Haarwurzelentzündung zu behandeln, ist es wichtig, die Ursache herauszufinden und zu behandeln.

Ist Diabetes mellitus die Ursache, kommt es auf eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels mit Insulin und auf die Umstellung auf eine zuckerarme Ernährung an. Ist eine Übersäuerung des Körpers die Ursache, kann sie mit der vorübergehenden Umstellung auf eine basische Ernährung behandelt werden.

Prognose bei der Haarbalgentzündung

Die Haarbalgentzündung kann gut behandelt werden oder kommt sogar ohne Behandlung aus. Sie sollten jedoch zur Sicherheit einen Arzt konsultieren. Die betroffenen Stellen können wieder vollständig und ohne Narben abheilen. Häufig kommt es zu einer Spontanheilung.

Im Normalfall wird innerhalb von drei Tagen Beschwerdefreiheit erreicht. Ist die Haarwurzelentzündung abgeheilt, ist das keine Garantie, dass die Entzündung nicht wieder auftritt. Sie kann jederzeit wieder auftreten.

Fazit: Haarbalgentzündung ist zumeist harmlos

Eine Haarwurzelentzündung ist eine Entzündung der Haarfollikel, die durch Bakterien oder Pilze hervorgerufen wird. Sie kann häufig auftreten und sich überall dort zeigen, wo Haare wachsen. Häufig heilt die Entzündung innerhalb weniger Tage vollständig ab. Allerdings kann sie auch weiter fortschreiten. Aus den eitrigen Pusteln können Furunkel oder Karbunkel werden.

Breitet sich die Entzündung auf den Bart aus, kann sich daraus eine Bartflechte entwickeln. Sie sollten zur Sicherheit einen Hautarzt konsultieren, um ein Fortschreiten der Entzündung zu verhindern. Nur selten kommt es zu Haarausfall oder Narbenbildung.

Weitere Informationen: