Verhalten nach der Haartransplantation?

Verhalten nach der Haartransplantation?

Es ist geschafft! Die Grafts wurden erfolgreich verpflanzt und Sie freuen sich auf Ihre neuen Haare. Jetzt heißt es in erster Linie Geduld bewahren. Denn bis die ersten Haare wieder wachsen, geht doch einige Zeit ins Land. Bis Sie das endgültige Ergebnis auf Ihrem Kopf sehen können können durchaus 12 bis 14 Monate ins Land ziehen.

Ein wenig können Sie mit Ihrem Verhalten nach der Haarverpflanzung das Ergebnis beeinflussen. Das gilt sowohl für die Pflege als auch das allgemeine Verhalten. Nachstehend finden Sie einige Verhaltensregeln und Tipps und Tricks.

Übrigens: In der Regel erhalten Sie von der Klinik ein Merkblatt in Form eines Flyers, in dem die Verhaltensregeln noch einmal schriftlich festgehalten sind.

Verhalten nach der Haartransplantation – direkt nach dem Eingriff

Direkt nach dem Eingriff ist die Kopfhaut sowohl im Spender- als auch im Empfängerbereich stark gereizt und gerötet. Haben Sie sich für die FUT-Methode entschieden, wurde im Spenderbereich ein schmaler Hautstreifen entnommen und die Wunde anschließend mit einer speziellen Technik vernäht. Es ist durchaus möglich, dass es nach der Haartransplantation noch einmal zu Nachblutungen kommt, da ja Gewebe verletzt wurde.

Bei der FUE-Methode sind die Verletzungen im Spenderbereich nicht ganz so dramatisch. Ihr besonderes Augenmerk sollte immer dem Empfängerbereich gelten. Also dem Bereich, in den die Grafts eingesetzt wurden.

Dieser darf auf keinen Fall von Ihnen berührt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die so mühsam und mit viel Fingerspitzengefühl eingesetzten Grafts sich lösen. Das gilt übrigens auch für Kleidung. Tragen Sie am Tag der Eigenhaartransplantation deswegen am besten ein Hemd beziehungsweise eine Bluse.

Im Hotel beziehungsweise zu Hause angekommen sollten Sie etwas essen. Denn eine Haartransplantation – so minimalinvasiv sie auch durchgeführt wird – ist immer noch eine Operation und sehr anstrengend für Ihren Körper.

Trinken Sie viel und gönnen Sie sich Ruhe. Manche Patienten klagen auch über leichte Kopfschmerzen nach dem Eingriff. Von der Klinik bekommen Sie in der Regel Schmerzmittel, die Sie dann ohne Bedenken einnehmen dürfen.

Rückenschläfer werden sich jetzt sehr freuen. Für die erste Zeit sollten Sie nämlich in genau dieser Position schlafen. Während des Eingriffs bekommen Sie Flüssigkeit (Kochsalzlösung) unter die Kopfhaut injiziert. Diese läuft über den Nacken ab. Schlafen Sie auf der Seite oder dem Bauch, ist das für den Körper also eher schwierig diese Flüssigkeit zu entsorgen. Am besten hilft ein Nackenhörnchen, um nächtliches Drehen zu vermeiden. Viele Kliniken, insbesondere in der Türkei, geben Ihren Patienten ein solches nach der Operation mit.

Vermeiden Sie nach der Eigenhaarverpflanzung sämtliche (!) körperliche Anstrengungen (das gilt übrigens auch für Sex).
Mit einem gewissen Verhalten nach der Haartransplantation können Sie das Ergebnis übrigens positiv beeinflussen.

Verhalten nach der Haartransplantation – die ersten drei Tage

Jetzt ist es soweit: Die erste Haarwäsche erfolgt. Zunächst wird der Spenderbereich gewaschen, dann der Empfängerbereich.
Wichtig ist, dass Sie die Pflegemittel sanft auftupfen – insbesondere im Empfängerbereich. Der Wasserstrahl sollte auf die möglichst niedrige Stufe eingestellt sein und das Wasser lauwarm. Die Haare dürfen nicht gefönt werden. Am besten ist Lufttrocknen.

Nach etwa acht Tagen sollte die Blutkruste auf dem Empfängerbereich ausgehärtet sein. Wenn Sie möchten, können Sie mit einer sanften Fingerspitzenmassage die Durchblutung in diesem Bereich anregen. Damit helfen Sie Ihrer Kopfhaut den Schorf zu „entsorgen“.

Nach etwa zehn Tagen sollten die Krusten, die sich gebildet haben, abgefallen sein. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und schützen Sie Ihren Kopf vor Schlägen und Stößen. Wenn

Sie möchten, können Sie eine Kopfbedeckung tragen, um die Kopfhaut vor Umwelteinflüssen zu schützen. Übrigens sollten Sie jetzt immer noch jegliche körperliche Anstrengung vermeiden (bis zu einer Woche nach dem Eingriff). Bei der FUT-Methode gilt das übrigens für mindestens drei Wochen. Gönnen Sie Ihrem Körper in jedem Fall die nötige Ruhe, die er braucht, um den Heilungsprozess zu begünstigen.

Weiterhin gilt: Sie dürfen nicht und unter keinen Umständen beginnen an der Kopfhaut zu kratzen! Egal wie sehr es juckt. Denn sonst besteht die Gefahr, dass Sie die Grafts gleich wieder herauskratzen.

Um sich Erleichterung zu verschaffen, gibt es übrigens spezielle Sprays und Lotionen. Fragen Sie den behandelnden Spezialisten danach.

Nach drei Tagen können Sie in der Regel auch wieder arbeiten gehen. Allerdings kommt es dabei auf den von Ihnen ausgeübten Beruf an. Wenn Sie einen körperlich anstrengenden Job haben, der dazu noch mit Schmutz und Staub verbunden ist, nehmen Sie sich lieber eine Woche eine Auszeit.

Verhalten nach der Haartransplantation – die ersten drei bis vier Wochen

In den ersten drei Wochen nach dem Eingriff sind Schwimmbad-, Sauna- und Solariumbesuche tabu. Der Kopf sollte weiterhin vor Stößen und Schlägen geschützt werden. Sollten Sie Box- oder Kampfsport betreiben, planen Sie eine mindestens eine vierwöchige Pause ein. Das gleiche gilt übrigens auch für Bodybuilding. Auch Fußballer müssen mindestens vier Wochen pausieren (Kopfbälle!). Leichter Sport hingegen ist in der Regel kein Problem.

Auch das direkte Sonnenlicht gilt es weiterhin zu meiden – für etwa vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff.
Unter gewissen Umständen kann es übrigens sein, dass es im Empfängerbereich zu gewissen Taubheitsgefühlen kommt. Diese sollten nach einiger Zeit jedoch von selbst wieder verschwinden.

Verhalten nach der Haartransplantation – Ernährung/Rauchen

Natürlich können Sie auch mit Ihrer Ernährung einiges tun, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und um das Endergebnis noch einmal zu verbessern.

In der ersten Woche nach der Eigenhaarverpflanzung sollten Sie versuchen so salzarm wie möglich zu essen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und vermeiden Sie, wenn möglich, stark verarbeitete Lebensmittel.

Auch Rauchen kann sich unter Umständen negativ auf das Haarwachstum auswirken. Am besten wäre es natürlich, wenn Sie ganz damit aufhören. Sollte das nicht möglich sein, versuchen Sie Ihren Tabakkonsum möglichst einzuschränken.

Verhalten nach der Haartransplantation – Unser Fazit

Wenn Sie ein gewissenhaftes und sorgfältiges Verhalten nach der Haartransplantation einlegen, dann können Sie das Endergebnis zu einem guten bis sehr guten Resultat führen. Pflegen Sie den Spender- und auch den Empfängerbereich sorgfältig – den Rest erledigen die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers.

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