Wann wachsen die Haare nach einer Haartransplantation wieder nach?

Wann wachsen die Haare nach einer Haartransplantation wieder nach?

Ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie heute einen Bekannten ohne treffen und wenige Zeit später, treffen Sie ihn mit strahlender Haarpracht wieder an? Ja, dass ist durchaus möglich, darum beschäftigen wir uns heute mit einer der häufig gestellten Frage: wann wachsen die Haare nach einer Haartransplantation wieder nach?

Realistische Erwartungshaltung: Wann wachsen die Haare nach einer Haartransplantation wieder nach?

Die heute gängigen und sehr fortgeschrittenen Methoden der Haartransplantation haben alle gemeinsam einen großen Vorteil, dass die Haartransmission so vollzogen wird, dass man die Haarwurzel schont und während dem kompletten Eingriff nicht berührt. Je nach genauer Technik werden diese entweder sofort nach der Extraktion sofort im kahlen Bereich eingesetzt, oder in einer Hypothermosollösung aufbewahrt.

Diese Verfahren verhindern ein zahlreiches Absterben der Haarfollikel außerhalb des menschlichen Organismus und haben somit eine hohe Wiederverwendungsmöglichkeit. Der natürliche Wachstumsprozess der Haarfollikel bleibt dadurch erhalten und wird nicht gestört. So bleibt es uns nur noch, die Frage zu klären, wann wachsen die Haare nach einer Haartransplantation wieder nach?

Der natürliche Wachstumsprozess eines Haarfollikel und wann wachsen die Haare nach einer Haartransplantation wieder nach?

Unsere Haare befinden sich nicht alle gleichzeitig in der gleichen Wachstumsphase, damit lässt es sich auch erklären, wieso wir vom Start weg nicht an allen Stellen gleich lange Haare haben. Je nach einzelnem Haarfollikel wachsen unsere Haare durchschnittlich zwischen 0,3mm und 0,5mm pro Tag bzw. etwa fünfzehn Zentimeter pro Jahr. Unsere Haarfollikel durchlaufen etwa dreißig Mal einen Haarzyklus, der sich in drei Phasen unterteilt:

  1. Anagenphase: In dieser Zeit, welche circa zwei bis sechs Jahre dauert wachsen unsere Haare am meisten. Diese werden auch Papillarhaare genannt. Etwa 85% bis 90% all unserer Haare befinden sich in dieser Wachstumsphase
  2. Katagenphase: Diese Übergangsphase hält etwas zwei bis drei Wochen an. Hier wird die Zellproduktion eingestellt, das Haar löst sich von der Papille und verkrümmt, das Haarfollikel verkürzt sich. Diese nennen sich nun „Beethaare“ und betreffen rund 1% all unserer Haare.
  3. Telogenphase: 18% unserer Kopfhaare befinden sich in diesem Zyklus, hier erneuert und regeneriert sich das Haarfollikel, es folgt die Zellteilung und neues Haar entsteht. Das sogenannten „Kolbenhaar“ geht nach zwei bis 4 Monaten in die Anagenphase über. Je Haarfollikel etwa 30 Mal, sofern es nicht zu anderen Schädigungen und Einwirkungen kommt und der Haarfollikel sich nicht mehr erholen und teilen kann.

Der Wachstumsprozess der Haare wird sehr stark von individuellen und äußeren Faktoren beeinflusst, ein guter Stoffwechsel und möglichst gesunder Lebensstill können sich sehr positiv auf einen konstanten Haarwachstum auswirken. Liegen genetische Vorbelastungen vor, werden sich die äußeren Faktoren kaum auf den Zeitpunkt des Haarausfalls auswirken können.

Wie läuft eine Haartransplantation ab und wann wachsen die Haare wieder nach?

Eine Haartransplantation funktioniert generell so, dass die Haarfollikel von einer behaarten Stelle extrahiert werden und an eine kahle Stelle verpflanz werden. Hierbei gibt es Unterschiede in den einzelnen Techniken und Verfahren.

FUT Haartransplantation (follicular unit transplantation)

Bis vor einigen Jahre war es üblich, die sogenannte FUT Haartransplantation Technik anzuwenden, hierbei wird ein kompletter Hautstreifen aus dem Hinterkopf der Patienten herausgeschnitten. Der Hautstreifen wird dann in einzelne Stücke geteilt, aus dem dann die Haarfollikel gewonnen werden und an den kahlen Stellen eingesetzt werden.

Diese Methode verursacht eine längliche Narbe am Hinterkopf der Patienten und die Anzahl, der daraus gewonnenen Follikel ist mit rund 3000 begrenzt. Hier kann es häufiger zu Schädigungen der Haarwurzeln kommen, als das mit den neuen Techniken der Fall ist. Generell wird aber in die natürliche Wachstumsphase des Haarfollikel nicht eingegriffen.

FUE Haartransplantation (follicular unit extraction)

Die neuen FUE Haartransplantation Techniken verlaufen etwas anders, ganz ohne Extraktionsnarbe werden aus den behaarten Kopfteilen nur einzelne Haarfollikel mittels einer hochfeinen und medizinischen Pinzette extrahiert. Hierbei wird auch in mehrere Techniken unterschieden, wobei das Haarfollikel entweder in dem sogenannten Haarstift, extrahiert, im Hohlraum gelagert und an der neuen Stelle implantiert wird.

Oder das Haarfollikel wird extrahiert, in einer Hypothermosollösung zwischengelagert, und nach dem Öffnen der Haarkanäle an den kahlen Stellen, eingepflanzt. Die FUE Haartransplantation Techniken arbeiten so, dass die Haarwurzel in keinem Schritt berührt wird. Somit ist das ein sehr schonendes und wirkungsvolles Verfahren, der möglichst viele Wurzeln erhalten und weiterverwenden kann.

Nach der Haartransplantation hängt es nun ab, in welcher Zyklusphase sich jedes einzelne Follikel befindet, man sieht jedoch bereits nach zwei bis drei Monaten die ersten Haare deutlich nachwachsen. Nach einem halben Jahr ist die neu gewonnen Haardichte deutlich besser zu sehen und nach einem Jahr bereits das volle Ergebnis. Die Haare wachsen wie gewohnt in ihren natürlichen Abständen weiter und können nach wie vor ein durchschnittliches Wachstum von 15 Zentimeter pro Jahr haben.

Fazit:

Die Unterschiede der modernen FUE Haartransplantation Techniken sind sehr gering und fein, wichtig ist, dass hierbei die Haarfollikel geschont und nicht beschädigt werden. Sie nehmen ihren natürlichen Wachstumsprozess wieder ein. Bereits in den ersten Monaten nach der Haartransplantation sind die Ergebnisse deutlich sichtbar, nach einem Jahr ist das volle Ergebnis zu sehen.

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