Alkohol nach der Haartransplantation

Alkohol nach Haartransplantation

Dass man vor einer Haartransplantation keinen Alkohol trinken sollte, versteht sich ja praktisch von selbst. Alkohol hat eine blutverdünnende Wirkung. So kann es während des Eingriffs zu verstärkten Blutungen – sowohl im Spender- als auch im Empfängerbereich – kommen. Das kann sogar soweit gehen, dass die verpflanzten Grafts nicht vernünftig einwachsen können. Das gleiche gilt übrigens für Aspirin, das ebenso blutverdünnend wirkt.

Außerdem kann übermäßiger Alkoholkonsum direkt vor dem Eingriff auch die Narkose, beziehungsweise die örtliche Betäubung nicht unwesentlich beeinflussen. Es könnten durchaus gewisse Schwierigkeiten bei der richtigen Dosierung des Lokalanästhetikums auftreten, wenn Sie vor der Operationen einen Schoppen oder gar Hochprozentiges getrunken haben.

Als Faustregel gilt: Verzichten Sie mindestens drei Tage vor dem Eingriff auf Alkohol – besser sind sogar sieben Tage. Doch wie sieht es eigentlich mit Alkohol nach einer Haartransplantation aus? Gibt es denn sonst noch irgendwelche Besonderheiten, die Sie nach dem Eingriff beachten müssen, um auch ein optimales Ergebnis zu bekommen?

Alkohol nach Haartransplantation – und weiteres

Direkt nach der Haartransplantation ist der Konsum von Alkohol absolut tabu. Das hat mehrere gute Gründe.

1. Alkohol hat eine negative Wirkung auf den Blutfluss

Ein Alkoholverzicht ist nach erfolgtem Eingriff sogar fast noch wichtiger als vor dem Eingriff. Alkohol hat bekanntlich eine negative Wirkung auf den Blutkreislauf. Wenn Sie also direkt nach dem Eingriff „einen trinken“ gehen, riskieren Sie, dass die Heilungsphase sich immens verlängern kann. Außerdem erhöht sich so das Risiko von Nachblutungen.

2. Nach dem Eingriff müssen Sie Schmerzmittel und Antibiotika einnehmen

Dass Alkohol und Schmerzmittel keine gute Kombination sind, ist eigentlich jedem bekannt. Beides wird in der Leber abgebaut, wobei giftige Substanzen entstehen. Hat die Leber sowohl mit Alkohol als auch mit Schmerzmitteln zu kämpfen, verlangsamt sich dieser Prozess entsprechend und die Giftstoffe verbleiben länger in unserem lebenswichtigen Organ. Im schlimmsten Fall kann das sogar zu Vergiftungserscheinungen führen. Außerdem können Alkohol und Schmerzmittel zu schlimmen Wechselwirkungen führen. Der »worst case«, also der schlimmste Fall, würde zum Atemstillstand führen. Nach einer Haartransplantation müssen Sie außerdem Antibiotika einnehmen, um eventuellen Entzündungsreaktionen vorzubeugen. Alkohol kann im schlimmsten Fall die Wirkung des Antibiotikums komplett außer Kraft setzen. So steigt dann wiederum das Entzündungsrisiko im Spender- beziehungsweise Empfängerbereich.

3. Alkohol löst Stressreaktionen im Körper aus

Alkohol kann unter gewissen Umständen die Stresshormone im Körper aktivieren, was sich wiederum negativ auf das Haarwachstum auswirken kann. Außerdem wird man, wenn man betrunken ist, äußerst leichtsinnig. In der ersten Zeit nach der Operation muss der Kopf vor Schlägen und Stößen geschützt werden. Betrunkene fallen viel schneller hin und stoßen sich auch schneller den Kopf, weil die körperlichen Reaktionen stark verlangsamt sind. Mit einem „Vollrausch“ können Sie also durchaus das optimale Ergebnis Ihrer Haartransplantation riskieren.

4. Was gibt es sonst noch zu beachten

Innerhalb der ersten Woche sollten Sie jede körperliche Anstrengung so gut wie es geht vermeiden. Das heißt also, keinen Sport und ähnlich anstrengendes treiben. Haben Sie einen körperlich sehr anstrengenden Job, sollten Sie eventuell ein paar Tage Urlaub einreichen. Sie sollten Ihren Kopf außerdem vor Verschmutzungen schützen, da sonst die Gefahr von Infektionen besteht. Auch das Rauchen sollten Sie lieber sein lassen.

In den ersten drei Wochen nach dem Eingriff sind Schimmbad- Sauna- und Solariumbesuche absolut tabu. Ebenso sollten Sie Ihren Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.
Wenn Sie eine Kontaktsportart wie Boxen betreiben, sollten Sie lieber eine vierwöchige Pause einplanen, um das optimale Anwachsen der Grafts nicht zu gefährden. Zehn Tage nach dem Eingriff dürfen Sie übrigens wieder Alkohol trinken. Allerdings sollten Sie versuchen, den Konsum so gering wie möglich zu halten. um das gewünschte Ergebnis der Transplantation nicht zu gefährden.

In der Regel bekommen Sie nach der Eigenhaarverpflanzung einige wertvolle Tipps und Anweisungen vom Arzt mit auf den Weg. Bitte halten Sie sich – auch in Ihrem eigenen Interesse – daran, um ein möglichst schönes Ergebnis zu bekommen. Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn Sie wegen einer durchzechten Nacht Ihre frisch verpflanzten Grafts aufs Spiel setzen würden.

Alkohol nach Haartransplantation – Fazit

Um ein optimales Ergebnis bei Ihrer Haartransplantation zu erreichen, sollten Sie drei Tage vor dem Eingriff auf jegliche Form von Alkohol verzichten. Auch nach dem Eingriff ist mindestens zehn Tage lang erst einmal Verzicht angeraten, alleine schon deswegen, um mögliche Wechselwirkungen mit den Schmerzmitteln und dem Antibiotika auszuschließen. Um allerdings ein optimales Resultat zu erreichen, kann es sogar angeraten sein, so lange auf Alkohol zu verzichten, bis die Grafts komplett angewachsen sind.

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