Kann Haarausfall durch Tamoxifen auftreten?

Tamoxifen

Ein Haarausfall durch Tamoxifen kann bei Männern auftreten, die dieses Medikament zur Behandlung von hormonell bedingtem Prostatakrebs erhalten. Es handelt sich dabei nicht um Finasterid oder Dutasterid, das zur Behandlung von gutartigen Prostata-Vergrößerungen verwendet wird.

Tamoxifen wird auch bei Frauen zur Behandlung von hormonbedingtem Brust- oder Eierstockkrebs verwendet und ist ein Anti-Hormon-Präparat. Es kann bei der Anwendung dieses Medikaments tatsächlich zu Haarausfall kommen.

Allerdings gibt es Entwarnung. Nicht jeder, der dieses Medikament anwendet, muss unter Haarverlust leiden. Der Zusammenhang zwischen Tamoxifen und Haarverlust ist noch nicht wissenschaftlich belegt. Leiden Sie im Zusammenhang mit der Einnahme des Medikaments unter Haarverlust, sollten Sie die Ursache des Haarverlustes vom Arzt klären lassen.

Ist ein Haarausfall durch Tamoxifen möglich?

Ein Haarverlust durch Tamoxifen ist möglich und wird auch bei den Nebenwirkungen des Medikaments erwähnt. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass der Haarausfall tatsächlich durch dieses Medikament verursacht wurde.

Haarausfall wurde vor allem bei Frauen beobachtet, die dieses Medikament zur Behandlung von Brustkrebs erhalten. Schon 1997 wurden im British Medical Journal zwei Fälle beschrieben, bei denen es während der Behandlung mit Tamoxifen zu einem Haarausfall kam.

Eine 26-jährige Frau litt nicht unter Brustkrebs, doch wurde sie aufgrund einer zyklischen Mastalgie, also zyklusbedingten Brustschmerzen, mit Tamoxifen behandelt. Sie erlitt einen Haarausfall, der jedoch nach dem Absetzen des Medikaments wieder vorbei war.

Eine 62-jährige Frau wurde aufgrund von Brustkrebs mit Tamoxifen behandelt, der auch nach dem Absetzen des Medikaments nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte.

Allerdings wird vermutet, dass diese Patientinnen empfindlich auf das Medikament reagierten. In der Packungsbeilage von Tamoxifen wird Haarverlust als leichte Nebenwirkung beschrieben.

Was ist Tamoxifen?

Tamoxifen ist kein Chemotherapeutikum, weshalb Sie einen Haarausfall nicht so fürchten müssen wie bei einer Chemotherapie. Allerdings wachsen nach einer Chemotherapie in den meisten Fällen die Haare wieder nach.

Tamoxifen ist ein Anti-Hormon-Präparat, das bei der Behandlung von

  • Brustkrebs
  • Eierstockkrebs
  • Prostatakrebs

verwendet wird, wenn diese Krebserkrankungen hormonell bedingt sind.

Das Medikament wird in Tablettenform mit unterschiedlicher Wirkstoffkonzentration dargereicht. Es gilt als potentielle Tumorbremse, da es die Östrogenrezeptoren an den Tumorzellen blockiert. Das weibliche Sexualhormon Östrogen kann an den Tumorzellen nicht andocken.

Das führt dazu, dass sich die Tumorzellen nicht so häufig teilen und keine neuen Metastasen entstehen. Für Frauen mit hormonell bedingtem Brustkrebs kann dieses Medikament lebensrettend wirken.

Die Behandlung erfolgt in der Regel über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren. Auch Männer, die unter hormonell bedingtem Prostatakrebs leiden, können von diesem Medikament profitieren, da sich ein Tumor nicht so schnell ausbreitet und der Metastasenbildung entgegengewirkt wird. Allerdings wird dieses Medikament bei Männern deutlich seltener angewendet.

Wie sieht ein Haarverlust durch Tamoxifen aus?

Da es nicht wissenschaftlich bewiesen ist, dass es zu einem Haarausfall durch Tamoxifen kommt, kann nicht genau beschrieben werden, wie ein solcher Haarverlust aussieht und wie er fortschreitet. Allerdings ist davon auszugehen, dass es sich um einen diffusen Haarausfall handelt, so wie das bei einem medikamentös bedingten Haarausfall der Fall ist.

Auf dem gesamten Kopf fallen die Haare gleichmäßig aus. Die Haare werden immer lichter, bis in schweren Fällen die Kopfhaut sichtbar wird. Da es sich nicht um ein Chemotherapeutikum handelt, müssen Sie keinen Totalverlust der Haare befürchten.

Experten vermuten, dass ein Haarverlust durch Tamoxifen zu den äußerst seltenen Nebenwirkungen gehört. Sie gehen davon aus, dass vielleicht bei 5 Prozent der Patienten und Patientinnen, die mit Tamoxifen behandelt werden, die Haare ausfallen.

Da es sich um ein Anti-Hormon handelt, könnte bei Männern, die dieses Medikament zur Behandlung von Prostatakrebs erhalten und bereits unter einem erblich bedingten Haarausfall leiden, die Anzeichen dieses Haarausfalls noch verstärken.

Bei der androgenetischen Alopezie, der häufigsten Form von Haarausfall bei Männern, kommt es zu Glatzenbildung, zurückweichendem Haaransatz und Geheimratsecken.

Welche Möglichkeiten zur Behandlung des Haarausfalls gibt es?

Frauen, die Tamoxifen zur Behandlung von hormonell bedingtem Brustkrebs erhalten, können mitunter Goserelin als Alternative erhalten. Allerdings ist nicht bekannt, ob auch Männer mit Prostatakrebs dieses Medikament erhalten können.

Bei den Nebenwirkungen von Goserelin ist kein Haarverlust erwähnt. Tamoxifen ist oft das Mittel der Wahl, wenn es um die Behandlung von Brustkrebs geht. Psychoonkologen sind der Meinung, dass diejenigen, die Nebenwirkungen befürchten, auch tatsächlich häufiger von den Nebenwirkungen betroffen sind.

Es kommt darauf an, gut über den Nutzen des Medikaments aufzuklären. Bemerken Sie bei der Anwendung von Tamoxifen einen Haarverlust, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren. Er kann mit verschiedenen Untersuchungen feststellen, ob für Ihren Haarverlust eine andere Ursache vorliegt, und die Behandlung vornehmen.

Fazit: Nicht bewiesen, ob Tamoxifen Haarverlust verursacht

Ein Haarausfall durch Tamoxifen wird bei den Nebenwirkungen des Medikaments erwähnt, doch ist nicht wissenschaftlich bewiesen, dass es tatsächlich einen Zusammenhang gibt. Tamoxifen kann bei der Behandlung von hormonell bedingtem Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs lebensrettend sein.

Es ist kein Chemotherapeutikum, sondern ein Anti-Hormon-Präparat. Experten gehen davon aus, dass es nur in seltenen Fällen zu Haarausfall kommt. Ein Haarausfall, der zusammen mit der Anwendung des Medikaments auftritt, kann andere Ursachen haben.

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